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Kurz vor dem Ende der Spielzeit 2021/22
konnte ich in Haarlem erstmals die Tweede Divise komplettieren
und damit „Niederlande komplett“ vermelden. Mit dem Anbruch der
Folgesaison war dieser Status durch Auf- und Abstiege wieder
hinfällig und wurde rund um meinen 33. Geburtstag im Dezember
2022 mit Besuchen in Lisse und Oostzaan erneuert. Man erahnt es
schon, auch im vergangenen Sommer gab es zwei Neulinge in
Hollands 3. Liga. Assen besuchte ich bereits im Spätsommer im
Rahmen einer Pokalpartie. Mit einem verbleibenden Ground auf der
To-Do-Liste stand nun also noch eine Tour in die
nordholländische Gemeinde Heemskerk an. Nachdem ich bereits am
Freitagabend gut 500 Kilometer für die Partie in Hannover
wegschrubbte, fühlte sich eine erneute Reise in derselben
Größenordnung am selben Wochenende durchaus sportlich an. Länger
vor mir herschieben wollte ich diesen Meilenstein jedoch auch
nicht. Immerhin spielte an diesem Sonntag das Wetter mit und so
begleitete mich durchweg strahlender Sonnenschein. Perfekt für
einen Ausflug an den Strand in Wijk aan Zee, für den ich genug
Puffer einplante. Allerdings machte ich meine Rechnung ohne das
Finale des Tata-Steel-Schach-Turniers. Dieses blockierte doch
tatsächlich die einzige Zufahrtsstraße zum Meer in der Region.
Während der Chinese Wie Yi das Turnier und
mehrere tausend Euro Preisgeld gewann, musste ich meine Zeit
also in einer Frituur meines Zielortes totschlagen. Es gibt
durchaus schlimmere Schicksale. Frisch gestärkt folgte der nun
nur noch kurze Ritt zum heutigen Ground des VV ADO 20.
„Aanhouden Doet Overwinnen“ oder auf Deutsch „Ausdauer bringt
den Sieg“ verbirgt sich hinter dem kryptischen Vereinsnamen. Ein
Motto, dass durchaus zu meiner anstehenden erneuten
Komplettierung unseres westlichen Nachbarlandes passt. Man
braucht schon ein wenig Durchhaltevermögen, den xsten recht
ähnlichen Sportplatz der gleichen Bauart in den Niederungen der
niederländischen Ligen zu besuchen. Ich habe natürlich auch Spaß
daran und erfreute mich an einer gepflegten Anlage. Diese betrat
ich sogar kostenlos, da ich die Tore wenige Augenblicke vor den
sich nun positionierenden Ticketverkäuferinnen passierte. Hätte
ich mir im Anschluss kein „Biertje“ (0,2 Liter Napf) gegönnt,
wäre also zumindest der komplette Spielbesuch kostenlos
vonstattengegangen. Ein kleiner Trost für den entgangenen
Strandspaziergang.
Der Gastgeber und Aufsteiger empfing im
Sportpark De Vlotter das Spitzenteam von „De Treffers“ aus der
niederländisch-deutschen Grenzregion. Sicherlich keine leichte
Aufgabe, insbesondere nach vier Niederlagen am Stück rund um den
Jahreswechsel. Vor diesem Hintergrund schlugen sich die
Hausherren im ersten Durchgang gar nicht schlecht. Die Qualität
der Gäste blitzte nur selten auf und die eigenen Bemühungen nach
vorne brachten einige hochkarätige Chancen hervor. Das torlose
Remis nach 45 Minuten war ein Teilerfolg für die „Ausdauernden“.
Während man körperlich weiterhin mithalten konnte, war es dann
die sinkende Konzentrationsfähigkeit, die das 0:1 zur Folge
hatte. Ein Verständigungsproblem in der Defensive servierte De
Treffers-Linksaußen Dkidak den Führungstreffer auf dem
Silbertablett. Im Anschluss hielt vor allem der Keeper der Gäste
den Sieg fest, ehe Dkidak in der Nachspielzeit mit seinem
zweiten Treffer auf 0:2 stellte.
Eine ordentliche Partie, eine nette Anlage und die
erneute Komplettierung. Ich bin schon jetzt auf die kommenden
Aufsteiger gespannt und hoffe auf zwei mir unbekannte Teams mit
schicken Hütten.
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