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Am Karnevalswochenende startete unsere
recht lang und intensiv geplante Reise rund um die Hochzeit
meiner Cousine in Pakistan. Die Feierlichkeiten sollten uns also
in eine Region führen, die für uns völliges Neuland bedeutet.
Rund um den fixen Termin in Pakistan packten wir uns noch zwei
weitere Trips – wenn man schon mal in der Ecke ist. Den Beginn
machten die Emirate Abu Dhabi und Dubai. Beginnen wir mit Abu
Dhabi, dem ersten Ziel unserer Reise und dem ersten Fußballspiel
auf dieser. Die Hauptstadt der VAE ist vieles zugleich. Wir
wohnten in einem Hotel in der Innenstadt. Wenn man das so nennen
kann. Das Epizentrum Abu Dhabis besteht aus zahlreichen meist
lieblosen Hochhäusern, breiten Straßen und etlichen Malls.
Schöner wird es an der Golfküste. Hier hat man etwas mehr Wert
auf die Optik gelegt und präsentiert den Touristen ansehnliche
Strände, Promenaden und eine beeindruckende Skyline. Superlative
bieten der prunkvolle Präsidentenpalast, die riesige
Scheich-Zayid-Moschee und zig andere Bauwerke, die den Reichtum
des Emirats repräsentieren. Spannend das alles mal gesehen und
erlebt zu haben, aber sicherlich nicht unser neues
Lieblings-Reiseziel.
Ob mich der erste fußballerische Happen
motiviert hat, die Komplettierung der UAE Pro League anzugehen?
Beginnen wir von vorn. Bereits am zweiten vollständigen Tag nach
unserer Landung stand am Abend die erste Partie auf dem
Programm. Nachdem wir den Vormittag mit tausenden Chinesen im
Louvre verbrachten und am Nachmittag Strand und Sonne genossen,
brachte mir der verbleibende Teil des Tages den 55. Länderpunkt.
Ein Uber brachte uns zum Al-Nahyan Stadion. Dieses liegt mitten
im bereits erwähnten pulsierenden Epizentrum der
Millionen-Metropole. Auch wenn sich der Trubel rund ums Stadion
in Grenzen hielt, bekamen wir Polizei zu Pferde zu sehen und
Sicherheitskontrollen zu spüren, die es locker mit der
heimischen Bundesliga aufnehmen könnten. Auf den Rängen selbst
war es zumindest anfangs deutlich entspannter. Das 1995 erbaute
und vor fünf Jahren umfassend sanierte Stadion eignete sich mit
den Hochhäusern im Hintergrund wunderbar für eine ausgiebige
Fotosession. Anders als in vielen anderen Hütten dieser
Breitengrade war hier von den Klos bis zu den Sitzen alles top
in Schuss. Und auch rund um die Begegnung zwischen den
Tabellennachbarn Al Wahda und Sharjah sollte es uns nicht
langweilig werden.
Auch wenn sich das Stadion nicht wirklich
füllte und schätzungsweise nur jeder fünfte Sitz belegt war,
fanden wir uns ungeplant zwischen beiden Fangruppierungen
wieder. Unser Umfeld war wuselig, wild und fühlte sich ein wenig
an wie Fußball auf Crack. Zu unserer linken die mitgereisten
Fans aus Sharjah. Die Gäste sangen und trommelten was das Zeug
hält und hatten sogar eine stattliche Zaunfahne im Gepäck.
Rechts von uns positionierte sich der harte Kern der Hausherren
auf Höhe der Mittellinie. Auch hier ein stabiler Mob, der sich
von einem Capo nach westlichem Vorbild anpeitschen ließ.
Zeitgleich herrschte auf der Treppe neben uns stetig ein reger
Betrieb. Auch aufgrund der vielen Kids im Stadion hatte man das
Gefühl, dass hier kaum jemand still sitzen konnte. Es ergab sich
ein für unsere Ohren und Augen absolut ungewohnter Mix, an den
wir uns bis zum Spielende nicht wirklich gewöhnen konnten. Die
Partie zwischen den beiden Tabellennachbarn war dagegen weniger
ereignisreich und erwähnenswert. Während neben uns der ein oder
andere Fan aufgrund der gewagten Kombination aus Gewand und
Latschen die Treppen herunterpurzelte, plätscherte die Partie
auf einem durchaus erträglichen Niveau vor sich hin. Im ersten
Durchgang lieferte Al Wahdas iranischer Spielmacher Nourollahi
mit seinem platzierten Abschluss aus 20 Metern den ersten
Treffer der Partie und zugleich deren Höhepunkt (31.). Während
er aktive Support rund um die Halbzeitpause etwas länger als 15
Minuten aussetzte, ging es auf dem Rasen munter weiter. In der
63. Minute brachte ein Kopfball der Gäste den leistungsgerechten
Ausgleich. Nicht Fleisch nicht Fisch endete unser erstes von
vier Spielen in den Emiraten 1:1. Ich bin gespannt und freue
mich auch aufgrund des unerwarteten Trubels auf den Rängen auf
die kommenden Partien in Dubai. Dort geht es dann nicht um
Punkte in der Liga, sondern um den Präsidenten-Pokal.
Fotos Sightseeing
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