|  | Nach vier Tagen in Abu Dhabi setzten Alex 
				und ich unsere Reise innerhalb der Arabischen Emiraten fort. Das 
				nächste Ziel hieß standesgemäß Dubai und wurde für uns 
				ungewöhnlich und zum Glück auch unspektakulär mit dem Taxi 
				erreicht. Wir landeten am Donnerstag zur Mittagszeit in der 
				aufgrund ihrer spektakulären Bauwerke berühmten Metropole, die 
				innerhalb weniger Jahrzehnte dank des ölbedingten Reichtums so 
				viele Rekorde aufgestellt hat. Bis am Samstagabend das erste von 
				drei Fußballspielen auf dem Plan stand, hatten wir eineinhalb 
				Tage Sightseeing vor der Brust. Den Anfang machte der Dubai 
				Frame. Wir ersparten uns die Warteschlange und betrachteten das 
				150 Meter hohe Gebäude aus der Froschperspektive. Ebenso 
				handhabten wir es mit dem spektakulären und neue errichteten 
				Museum of the Future. Mit Blick auf dieses ließen wir unseren 
				ersten Abend in Dubai bei Bier und Burgern in einem Pub 
				ausklingen. Unser zweiter Tag gehörte komplett dem Süden der 
				Stadt mit der Marina und der Palm Jumeirah. Das touristische 
				Programm war natürlich spannend und faszinierend, aber ebenso 
				anstrengend und wild. Somit freuten wir uns am Samstag über ein 
				„Getaway“ an einem schicken Strand außerhalb der 
				Touristen-Ströme.  Wie schon in Abu Dhabi, stand nach 
				der Erholung unter der prallen Golf-Sonne der Fußballsport auf 
				der Speisekarte. Hier meinte es der Terminierungsgott wirklich 
				gut mit mir. Aufgrund der fehlenden Erstligaspiele an diesem 
				Wochenende war ich anfangs noch etwas enttäuscht. Klar, der 
				Länderpunkt war eingetütet, aber meine Lust auf unterklassige 
				Partien hielt sich dann doch in Grenzen. Ein zweiter Blick in 
				die Bücher offenbarte mir dann attraktive Möglichkeiten im 
				Präsidentenpokal. Da Alex den Abend mit einer ebenfalls in Dubai 
				verweilenden Freundin verbrachte, konnte ich mich ausgiebig 
				austoben. Mit minimalem Aufwand waren gleich zwei Partien 
				erreichbar. Das war so entspannt, dass ich den ersten Ground des 
				Tages in zwanzig Minuten zu Fuß vom Hotel aus erreichte. So 
				machte ich mich um halb fünf auf den Weg zum Zabeel Stadium. 
				Hierbei ging es für mich durch ein größtenteils im Bau 
				befindliches Viertel, das wenig schönes und vor allem wenig 
				Schatten bot. Das Stadion selbst war dann ein ziemlich genaues 
				Spiegelbild von der zuvor in Abu Dhabi besuchten Spielstätte. 
				Wieder bot dieses 12.000 Zuschauern Platz und kam in ovaler Form 
				mit einer sich von der restlichen Struktur abhebenden 
				Haupttribüne daher. Anders als im Nachbaremirat waren die Sitze 
				heute jedoch in gelb gehalten und die Skyline etwas weiter 
				entfernt. Der Blick aus der Ferne auf den Burj Khalifa und den 
				Frame war jedoch nicht weniger beeindruckend. Auf dem Weg zum Eingang des von mir 
				anvisierten Blockes musste ich über das Gelände der clubeigenen 
				Moschee stapfen und versuchte die Gläubigen möglichst nicht zu 
				stören. Im Innenraum angekommen erfreute ich mich an den erneut 
				unkomplizierten Abläufen und versorgte mich mit Wasser und einem 
				abgepackten Hot Dog. Da auch ein Schattenplatz zur Verfügung 
				stand, lehnte ich mich zurück und schaute mich um. Links neben 
				mir füllte sich der Familienblock fast so gut, wie der Bereich 
				der Ultras rechts von mir. Diese machten richtig Laune, boten 
				abwechslungsreiche Gesänge und hatten fast durchweg ihre Fahnen 
				im Einsatz. Die gute Laune kam nicht von irgendwoher, sondern 
				resultierte wohl auch aus dem ersten Tabellenplatz von Al Wasl 
				in der Liga. Die Auswärtsfans konnte man indes per Hand 
				durchzählen. Auch hier konnte man eine Verbindung zum 
				sportlichen (Miss-)Erfolg herstellen. Trotz der Verpflichtung 
				von Weltmeister, Europameister und Champions League-Sieger 
				Andres Iniesta markiert der Emirates Club das andere Ende des 
				Klassements. Phasenweise waren die mitgereisten Anhänger 
				aufgrund des leistungsstärkeren Megafons trotzdem besser zu 
				hören als die jederzeit motivierten Fans der Gastgeber. Während 
				das akustische Kräfteverhältnis auf den Rängen also etwas 
				undurchsichtig war, war die sportliche Lage eindeutig. Al Wasl 
				fertigte Iniestas Mannes nach allen Regeln der Kunst ab. Der 
				Altstar selbst tat nicht mehr als nötig und wurde nach 70 
				Minuten ausgewechselt. Auf der anderen Seite trug sich unter 
				anderem Ex-Bundesliga-Profi Harris Seferovic zweimal in die 
				Torschützenliste ein. Bereits zum Maghrib-Gebet in der 
				Halbzeitpause stand es 4:1 für die Hausherren. Der Einzug ins 
				Viertelfinale war bereits sicher und so ließ man die Zügel nun 
				etwas schleifen. Trotzdem kam Al Wasl noch zu drei weiteren 
				Toren. Da in den Emiraten nur fünf ausländische Spieler pro Team 
				erlaubt sind, hatte auch der maximal untalentierte einheimische 
				Keeper der Gäste seinen Anteil am Kantersieg. Es bleibt 
				aufregend mit dem Fußball in den VAE.   
				
				Fotos Sightseeing |  |