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Wappen Al Nasr SC   AL NASR SC 1
     
Wappen Khor Fakkan Club   KHOR FAKKAN 0
Halbzeitstand 0:0
 
Sa., 17.02.2024 - 20:20 Uhr
Tore:
1:0 (90.)  
   
   
   
   
   
   
   
Al Maktoum Stadium, Dubai
700 Zuschauer
Presidents Cup (AE P)
Achtelfinale 23/24
 
 
Ticket: 4 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Gegengerade
Verpflegung : 3,75 Euro - Burger / 1 Euro - 2x Wasser 0,2l
 
 
 
 
 
 

Das Spiel zwischen Al Wasl und dem Emirates Club war mit seinen acht Toren ein echtes Highlight. Ich verweilte kurz im Gedanken an Andres Iniesta, der es trotz seiner zahlreichen internationalen Erfolge für nötig erachtet, vor dem Ruhestand eine Packung nach der anderen im Dienste so einer Rumpeltruppe zu kassieren. Sei’s drum, für mich ging der Abend weiter und ich hatte dabei sicherlich mehr Spaß als der spanische Alt-Star. Das nächste Spiel und der nächste Ground waren nur eine Stunde und einen Steinwurf entfernt. In einer „normalen“ Stadt wäre sogar der Fußweg eine Anreisevariante gewesen. Da in Dubai alles etwas anders läuft – oder auch nicht - bevorzugte ich indes eine Fahrt per Uber. Anders als das hier oft beschwerliche und wenig attraktive Vorankommen per Pedes, hatten sich die Uber-Fahrten bisher immer als angenehm, schnell und zuverlässig präsentiert. So auch dieses Mal. Mein Fahrer setzte mich nach kurzer Fahrt unweit des Al Maktoum-Stadions des Al Nasr FC ab. Dieses konnte ich zuvor bereist mehrmals von der Metro aus bestaunen. Ein schmucker und moderner Neubau, der als solcher durchaus aus der zwar gepflegten, aber auch recht eintönigen Stadionlandschaft der Emirate heraussticht. In Deutschland wäre die Hütte indes ein recht unauffälliger Standardbau, der mit seiner weißen und nachts in Vereinsfarben beleuchteten Verkleidung an eine Mini-Version der Münchener Arena erinnert.

Am Stadion angekommen, galt es für mich nun den richtigen Eingang zu finden. Einerseits klappte dies recht schnell, andererseits war der entsprechende Zugang eindeutig verriegelt. Somit fragte ich mich durch und entnahm den etwas hilflosen Antworten, dass lediglich zwei Eingänge, jeweils einer für die Heim- und Auswärtsfans geöffnet wurden. Der nächste Stolperstein wartete dann am besagten Einlass, als die leicht unterbeleuchteten Ordner sich an meiner Kompaktkamera störten. Bei mehr als tausend Spielen zuvor hatte diese niemals Probleme bereitet. Ich ärgerte mich über die Unfähigkeit der Sicherheitskräfte und freute mich zugleich auf das wohl zu erwartende Spektakel im Innenraum, das der unwürdigen Außenwelt in Form von amateurhaften Bildaufnahmen verwehrt bleiben sollte. Auch die nun nötige Aufbewahrung der Kamera stellte sich als echter Akt heraus, da es gut zehn Minuten dauerte, ehe sich jemand für diese zuständig fühlte. Das war alles ungewohnt nervig und ziemlich schwach organisiert. Endlich auf den Rängen angekommen, wurde ich für die Strapazen nicht wirklich belohnt. In dem durchaus stattlichen Stadion war einfach nichts los. Das änderte sich auch bis zum Anpfiff nicht und so blieb die Zuschauerzahl in der vermeintlich bequemsten der bisher besuchte Spielstätten, weit hinter den vorherigen ziemlich ordentlichen Werten zurück. Gibt es auch im vom Ölgeld erst auf die Landkarten katapultierten Wüstenstaat so etwas wie ein Faible für das Alte, Traditionelle und leicht Abgewetzte?

Aus sportlicher Sicht war das Pokalduell zwischen Al Nasr und Khor Fakkan eine interessante Ansetzung. Beide Mannschaften waren auf ähnlichem Niveau anzusiedeln und machten somit Lust auf ein enges Duell. Das wurde es auch - jedoch nicht so wie von mir erhofft oder erwartet. Obwohl die meisten Teams hier durchaus mit einigen entweder talentierten oder hoch dekorierten Spielern aus Europa und Südamerika gespickt sind, glänzten beide Mannschaften durch maximale Unfähigkeit. In der ersten Halbzeit nahm ich das ziellose Gekicke noch recht gelassen dahin. Stattdessen haderte ich abermals mit der Organisation rund um die Partie. Nun hatte man vor einigen Jahren ein brandneues Stadion in den vergleichsweise zentralen Stadtteil Oud Metha gezimmert und bei den einfachsten baulichen Entscheidungen nicht weiter als von der Wand zur Tapete gedacht. So waren die Toiletten wie auch die Verpflegungsstände nicht im Innenraum untergebracht. Bei jedem Gang zum Klo oder zu den Verpflegungsständen wurde man bei der Rückkehr aufs Neue – zum Beispiel auf teuflische Kompaktkameras - untersucht. Schließlich soll ja jeder Emirati einer Beschäftigung nachgehen. Zurück zu dem, was mir auf dem Rasen serviert wurde. Mit zunehmender Spielzeit glich die Begegnung einer Kakophonie aus unsauberen Zuspielen und kläglich versiebten Chancen. Selbst ich als maximalst leidgeprüfter Schalker konnte mir das trotz etlicher Anti-Fußballer im eigenen Herzensverein kaum mit ansehen. Zudem schwebte über den Schlussminuten das Damoklesschwert der bevorstehenden Verlängerung. Nochmals 30 Minuten dieser Darbietung wären selbst im Mittelalter als Foltermethode bewundert worden. So weit kam es zum Glück nicht, da die Hausherren ihre Überlegenheit in der Schlussminute tatsächlich noch mit dem Siegtreffer belohnten. Selten habe ich mich beim Hopping so ehrlich über ein Tor gefreut. Ich war erlöst, sackte die Kamera wieder ein und machte mich mit der Metro zurück auf den Weg ins Hotel.

Fotos Sightseeing