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logo_hertha_bsc   HERTHA BSC 5
       
logo_schalke   FC SCHALKE 04 2
Halbzeitstand 3:2
 
So., 17.03.2024 - 13:30 Uhr
Tore:
1:0 Tabakovic (2.)  
  1:1 Terodde (5.)
2:1 Tabakovic (13.)  
  2:2 Terodde (27.)
3:2 Winkler (39.)  
4:2 Winkler (56.)  
5:2 Niederlechner (75.)  
   
Olympiastadion, Berlin
69.156 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
26. Spieltag 23/24
 
 
Ticket: 15 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Gästeblock
 
 
 
 

Ganze zwei Partien in der Fremde konnte der FC Schalke 04 bisher in dieser Saison gewinnen und rangiert damit punktgleich mit Osnabrück auf dem letzten Platz der Auswärtstabelle. Zeitgleich werden die Knappen nach dem anstehenden Gastspiel im Berliner Olympiastadion in der deutschlandweiten Auswärtsfahrertabelle mit dem bisherigen Primus HSV gleichziehen. Nun sind die Begegnungen im altbekannten Olympiastadion für mich keine wirklichen „Auswärtsspiele“. Kommt nichts Größeres dazwischen, nutze ich die Auftritte des S04 in meiner Heimat natürlich für einen Besuch. Das sollte sich auch trotz der katastrophalen Ausgangslage nicht ändern. Fast alle anderen Schalker meines näheren und weiteren Umfelds waren an diesem Wochenende ebenfalls in der Hauptstadt vertreten. So wunderte mich die mehr oder weniger offizielle Zahl von 20.000 Gästefans nicht wirklich. Mittlerweile hatten die Berliner den Gästeblock folgerichtig auch auf die andere Seite des Marathontors erweitert. Da etliche Knappen sich zudem über die Hertha mit Tickets versorgten, beschränkte sich meine Gesellschaft im Gästeblock auf Mariano und Andre. Gemeinsam warteten wir auf den Auftritt unserer Kirmestruppe und darauf, welches Kunststück sie heute uns heute serviert.

Zumindest langweilig wird es mit dem Klub vom Berger Feld nie. In den längst vergangenen Zeiten des Scheiterns auf hohem Niveau, wurde die Floskel des leidensfähigen Schalkers mir ein wenig zu oft überstrapaziert. Mittlerweile fühlt sich der Verein jedoch wie ein soziales Experiment an. Wie lange kann man über den Platz rumpeln, ohne eine spürbare Menge an Fans auf Dauer zu vergraulen. Wie weit kann man Anspruch und sportliche Wirklichkeit auseinanderdriften lassen, ohne dass der Klub irgendwann implodiert? Oder kurzgefasst: Wie oft kann man zehntausende Menschen immer wieder aufs Neue hemmungslos enttäuschen? Natürlich waren die Fragen auch heute wieder allgegenwertig. Nach einer grausigen Anfangsviertelstunde hatte der S04 bereits zwei Gegentore gefressen. Beide Treffer ließen einen Ansatz des Verteidigens nicht einmal erahnen. Während sich niemand über die Gegentreffer wunderte, war das bei den eigenen Toren durchaus der Fall. Aus dem Nichts oder zumindest sehr unverdient kam Schalke durch einen Doppelpack von Terodde nach beiden Gegentoren zum Ausgleich. Obwohl es nach einem weiteren Treffer der Hertha zur Dance-Cam-Halbzeitpause nur 2:3 aus Schalke Sicht stand, mussten sich die ersten 45 Minuten für die Hausherren wie ein munteres Trainingsspiel angefühlt haben.

Daran hatte für mich, wie schon gegen Paderborn, Trainer Geraerts seinen gehörigen Anteil. Gegen die jungen, trickreichen und torhungrigen Berliner um den Ex-Schalker Reese, setzte der Belgier auf eher behäbige Akteure wie Latza oder Matriciani. Ich halte Henne für einen soliden und immer engagierten Verteidiger und trotzdem ist das Aufeinandertreffen zwischen ihm und seinem direkten Gegenspieler Reese ein offensichtliches Missmatch. Für diese Erkenntnis braucht man keine Videoanalyse, keine Taktiktafel und keinen Trainerschein. So machte Berlin im zweiten Durchgang vor allem über Hennes rechte Seite kurzen Prozess und nutzte zudem zwei Torwartfehler für die Treffer zum 4:2 und 5:2. Wie die Gemütslage unter den mitgereisten Schalkern war? Viele suchten sich das vermeintlich schwächste Glied und droschen verbal auf Matriciani ein. Andere pöbelten in alle Richtungen. Ich hatte indes einfach nur die Schnauze voll von diesem Sauhaufen. Bis zum nächsten Spiel.