|  | Ab und an lohnt sich ein regelmäßiger Blick 
				auf den Spielplan der luxemburgischen BGL Ligue. Dort finden 
				alle Spiele üblicherweise zeitgleich am Sonntag statt – 
				Ausnahmen selten, aber nicht ausgeschlossen. Über eine dieser 
				Ausnahmen stolperte ich in der Woche vor Ostern. Am Samstag 
				standen Spiele um 16 Uhr und 18 Uhr an. In einem kleinen Land 
				wie dem Großherzogtum durchaus machbar. Da ich die frühere 
				Partie in Schifflingen mit der einzigen sogar erst um halb 
				sieben startenden Begegnung in Niederkorn kombinieren wollte, 
				waren zeitliche Kompromisse nicht nötig und der Doppler in 
				meinen Planungen gesetzt. Immerhin ist eine baldige 
				Komplettierung der höchsten luxemburgischen Spielklasse für mich 
				fast schon greifbar. Wie schon beim letzten Ausflug gleicher 
				Natur im vergangenen September, konnte ich Micha für die Tour 
				begeistern. Somit ging es am Ostersamstag für zwei leidgeprüfte 
				Schalker und mit dementsprechend viel Gesprächsbedarf rund um 
				unseren Herzensklub auf die Reise durch die Eifel. Die einzige 
				Überraschung auf der altbekannten Route kam heute ausnahmsweise 
				mal von oben. Da sich in den stetigen Regen merkbar Sahara-Staub 
				mischte, waren nicht nur die Scheibenwischer, sondern auch die 
				entsprechende Waschflüssigkeit gefragt. In Schifflingen angekommen, erwischten wir 
				bei unserer Ankunft glücklicherweise eine der wenigen 
				Regenpausen an diesem ungemütlichen Nachmittag. Bisher zeigte 
				sich der Niederschlag so unnachgiebig, dass ich bis unserer 
				Ankunft mit dem Umzug unseres ersten Spiels in die 
				Ausweichspielstätte rechnete. Am Stade Rue Denis Netgen 
				angekommen, vernahm ich dazu verschiedene Signale. Während der 
				volle Parkplatz mich freudig stimmte, wunderte ich mich über die 
				verdächtige Ruhe aus dem Innenraum. Doch wir hatten Glück. 
				Aufgrund der Lage nahe der Wohnbebauung verzichtete man wohl 
				bewusst auf die Beschallung. Die Stadionkasse war indes besetzt 
				und die Tore zum altehrwürdigen Ground des FC Schifflingen 95 
				standen weit offen. Vor uns lag ein klassisches luxemburgisches 
				Stadion. Der wie erwartet arg in Mitleidenschaft gezogene Rasen 
				war von einer umlaufende Bande umgeben. Auf den Längsseiten 
				standen sich eine freistehende Sitzplatz-Tribüne und ein paar 
				Stehstufen gegenüber. Für die ganz Harten, die dem Regen auf der 
				unüberdachten Gegengerade trotzen wollten, stand dort ein 
				zusätzlicher Getränkestand zur Verfügung. Wir verzichteten auf 
				dieses Abenteuer und nahmen mit unseren Sitzkissen unter dem 
				Dach der später gut gefüllten Haupttribüne Platz. Bevor das Kellerduell zwischen Schifflingen 
				und Käerjeng startete, testete ich, wie viele Stadionsnacks in 
				die Figur passten. Am Ende landete ich bei zwei Mettwürschten 
				und einer Portion Pommes. Auf dem Rasen begannen beide Teams 
				ähnlich engagiert. Nachdem die ersten zwanzig Minuten trotz 
				diverser Chancen auf beiden Seiten ohne Torerfolg blieben, 
				flachte die Partie auf ein schwer erträgliches Niveau ab. Im 
				Dauerregen von Schifflingen hatten sich beide Mannschaften 
				außerhalb jeglichen Risikos eingerichtet. Zu groß war die Angst 
				vor einer Niederlage gegen den direkten Konkurrenten. Umso 
				überraschender kam das goldene Tor in der 86. Minute, welches 
				das Spiel zu Gunsten der Gäste spät entschied. So entstand eine 
				blau-rote Jubeltraube, die den eigenen Torwart und die 
				Wechselspieler mit einschloss. Während Aufsteiger Schifflingen 
				nun auf einem direkten Abstiegsplatz steht, freut sich Käerjeng 
				über den zwischenzeitlichen Befreiungsschlag. |  |