HeaderHerne
StartseiteÜberSpieleStadien
LandkartenTrophäenVerweiseImpressum

< 1122            SPIEL 1.123            1124 >

  RB SALZBURG 1
     
logo_rapid_wien   SK RAPID WIEN 1
Halbzeitstand 0:0
 
So., 07.04.2024 - 17:00 Uhr
Tore:
1:0 Konate (87.)  
  1:1 Grüll (90.)
   
   
   
   
   
   
Stadion Wals-Siezenheim, Wals-S.
15.064 Zuschauer
Bundesliga (AT I)
25. Spieltag 23/24
 
 
Ticket: 25 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Haupttribüne
 
 
 
 
 
 

Für den Sonntag hatte ich ein denkbar straffes Programm vor der Brust. Um halb zehn schickte mich der Startschuss auf der Linzer VÖEST-Brücke auf eine 42 Kilometer lange Reise zu Fuß. Als ob die Distanz an sich nicht reichen würde, legte das Thermometer mit seinen knapp 30 Grad noch einen obendrauf. Irgendwie schaffte ich es trotzdem wieder, unter der Marke von 3 Stunden und 30 Minuten ins Ziel zu kommen. Bereits Eine Stunde nachdem mir die Finisher-Medaille um den Hals gehängt wurde, saß ich mit einem 16er Blech am Hals am Linzer Bahnhof und wartete auf meinen Zug nach Salzburg. In etwas mehr als einer Stunde Fahrtzeit brachte mich die ÖBB in die Mozartstadt und später in die Gemeinde Wals-Siezenheim, in der eines der abscheulichsten Produkte des modernen Fußballs seine Heimspiele austrägt. Auch wenn die Anreise trotz der schweren Beine recht reibungslos ablief, hätte ich die Fahrt ohne den SK Rapid als Gastverein sicherlich nicht auf mich genommen. Immerhin war der Besuch der 30.000 Zuschauer fassenden Arena für mich ein Revisit.

14-mal und zuletzt 10-mal in Folge konnte sich der Taurin-Club die österreichische Meisterschaft sichern, nachdem man 2005 die Lizenz vom Traditionsverein Austria Salzburg übernahm. Seither hat sich die Fußballlandschaft in unserem Nachbarland sicherlich nicht zum Besseren verändert. Das sich die mit endlosen mitteln ausgestatteten Mateschitz-Clubs munter Spieler hin und her schieben, ist der Kampf um den Titel seit Jahren kein fairer Wettbewerb mehr. Ab und an schickt sich, wie in den letzten Jahren und heuer, ein Verein wie Sturm Graz an, ein Wörtchen mitzureden. Bisher leider erfolglos. Vielleicht konnte Rekordmeister Rapid dem allgemein verhassten Serienmeister heute ein Bein im Titelrennen stellen. Bevor es für mich auf die Tribüne ging, traf ich mich noch kurz mit Thomas. Auch wenn nur für einen kurzen Plausch Zeit blieb, ein immer willkommenes „Hallo“, bevor ich ihm und seinem Team viel Erfolg wünschte. Ich bezog auf den Sitzplätzen direkt neben dem prall gefüllten Gästeblock Stellung. Halbwegs gemütlich wurde es erst, nachdem ich alle ausgelegten Klatschpappen im Umkreis einiger Meter weggeflankt hatte. Umgeben war ich zum Glück von Rapidlern. Einige versprengte schafften es im Taurin-Rausch natürlich trotzdem, sich in den vom Gästeanhang dominierten Bereich zu setzen. Dass man Liebe nicht kaufen kann, zeigte sich an den tausenden freien und großflächig abgehängten Plätzen in der Arena. Das Produkt kommt nur selten auf fünfstellige Zuschauerzahlen.

Heute sorgten vor allem die reisefreudigen Wiener für einen Ausschlag nach oben. Grün-Weiß war gut aufgelegt und präsentierte sich in meiner Wahrnehmung erneut als eine der besten Kurven Europas. Viel Tifo, viel Bewegung, ab und an eine Fackel und eine ordentliche Pyro-Show im zweiten Durchgang. Das Spiel gab die entsprechende Unterstützung her. Die Gäste verlangten den favorisierten Hausherren alles ab und waren dem Torerfolg lange Zeit deutlich näher. Trotzdem war es das Produkt, das wenige Minuten vor dem Schlusspfiff den vermeintlichen Lucky Punch setzte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich bereits mit dem dritten torlosen Remis in Folge angefreundet. Immerhin konnte Rapid die siebenminütige Nachspielzeit zum Ausgleich nutzen. Dass der Referee für seinen Elfmeterpfiff den lästigen VAR bemühen musste, hatte was von Comedy. Das klare Handspiel im Bullen-Strafraum musste eindeutig einen Strafstoß nach sich ziehen. Grüll erzielte das 1:1 vom Punkt und ließ den Vorsprung der Taurin-Köpfe auf Sturm auf drei Punkte schmelzen.