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Wappen FC 1910 Germania Teveren   GERM. TEVEREN 1
       
Wappen FC Union Schafhausen 1910   UN. SCHAFHAUSEN 2
Halbzeitstand 1:2
 
Do., 11.04.2024 - 19:00 Uhr
Tore:
1:0 Tafa (10.)  
  1:1 Braun (22.)
  1:2 Wolf (42.)
   
   
   
   
   
Heidestadion, Geilenkirchen
450 Zuschauer
Oberliga Mittelrhein (DE V)
16. Spieltag 23/24
 
 
Ticket: 6 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 6 Euro - 2x Krakauer / 2,30 Euro - Bier 0,3l (Bitburger)
 
 
 
 
 
 

Vier Aufsteiger gingen im Sommer 2023 hoch in die Oberliga Mittelrhein. Mit Porz und Endenich zwei Vertreter aus dem Süden des Verbandes und mit Teveren und Schafhausen zwei Teams aus dem deutsch-niederländischen Grenzgebiet nördlich von Aachen. Die Stadtteilklubs aus Köln und Bonn besuchte ich bereits im vergangenen Jahr. Gegen Ende der aktuellen Spielzeit geht es nun darum, die Lücken in den heimischen Ligen bestmöglich zu füllen. Folgerichtig freute ich mich über das für Donnertagabend angesetzte Nachholspiel zwischen den Lokalrivalen aus Geilenkirchen-Teveren und Heinsberg-Scharfhausen. 15 Minuten Fahrtweg trennen die Sportanlagen der beiden Vereine voneinander und so erwartete mich nicht nur ein Duell zweier Aufsteiger, sondern auch ein echtes Lokalderby. Meine Anreise nach Feierabend verlief trotz des Berufsverkehrs entspannt. Landen sollte ich auf dem bereits ordentlich gefüllten Parkplatz des Heidestadions. Bis zum Spielbeginn hatten die Besucher der Partie jeden Winkel rund um das Gelände zugeparkt. Stolze 450 Fans zeugen vom Interesse an der Begegnung. Für die in akuter Abstiegsnot befindlichen Hausherren sollte es ausgerechnet im Derby um die letzte Chance zum Klassenerhalt gehen.

Werfen wir jedoch erst einmal einen Blick auf Verein und Ort. Die Germania hatte ihre erfolgreichsten Zeiten in den 90ern. Nach mehr als zehn Jahren Konstanz in der Landesliga gelang kürzlich der Sprung in die Fünftklassigkeit. Das heimische Heidestadion liegt etwas außerhalb des Ortskerns und nennt eine kleine Tribüne sein eigen. Zusammen mit dem Wall auf der Gegengerade einer der schöneren Stadien der Liga. Neben dem außergewöhnlichen Vereinswappen mit zwei Rechen und einem Krug (?), ist vor allem der direkt hinter dem Wall angrenzende Bereich interessant. Hier befindet sich ein NATO-Militärflugplatz und ein früheres Lager für atomare Gefechtsköpfe. Von möglichem Flugverkehr auf der Air Base bekam ich während meines Stadionbesuchs jedoch nichts mit. Dafür gab es bereits in der Anfangsphase der hitzig bestrittenen Partie einige „Tiefflieger“. Vor allem der Coach der Hausherren agierte als „Emotional Leader“ und peitschte seine Jungs nach vorne. Diese spiegelten seinen Einsatz und warfen sich verbissen in die Zweikämpfe. Nach zehn Minuten gelang dem Außenseiter sogar der wunderbar herausgespielte Treffer zum 1:0.

Die zahlreich mitgereisten Fans aus „Schoppese“ dürfen sich verwundert die Augen gerieben haben. Trotz des massiven Alkoholkonsums (Ansage des Stadionsprechers vor der Partie: „An einem Verkaufsstand neben dem Vereinsheim können die ganz durstigen komplette Bierkästen erwerben.“), dürfte jedem die Nervosität der Gäste aufgefallen sein. Ein kurioser Treffer zum 1:1-Ausgleich lenkte das Spiel dann in andere Bahnen. Der Torwart der Germania hatte nach einer Flanke sein Tor verlassen und Schafhausens Braun schickte einen Abpraller als Bogenlampe in Richtung des Kastens. Ein Verteidiger roch den Braten und bewegte sich in Richtung der Torlinie, doch statt den Ball zu klären, köpfte er ihn in bester Piplica-Manier in den eigenen Kasten (22.). Selten hatte ich so etwas Unbeholfenes erlebt. Von nun an spielten nur noch die Gäste, erzielten vor der Pause den Führungstreffer und hatten nach dem Wiederanpfiff dutzende Chancen zur Entscheidung. Dem anfänglichen Feuer der Germania folgte in Rückstand der Kater. So steigt man schlussendlich ab. Sollte Wegberg-Beeck im Sommer aus der Regionalliga absteigen, wartet auf Schafhausen ein neues Derby.