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Es ist Ende April und spätestens jetzt
bricht in den hiesigen Ligen die heiße Phase der Saison an.
Während viele Teams noch um Meisterschaften sowie Auf- und
Abstiege kämpfen, gilt es für mich, so viele Lücken wie möglich
in meiner Ligen-Liste zu schließen und die entsprechenden
Spielklassen auf „Komplett“ zu stellen. Ob ich alle anvisierten
Fertigstellungen auch wirklich schaffe, steht indes in den
Sternen. Zumindest in der Oberliga Mittelrhein sollte mir die
Re-Komplettierung mit einem Nachholspiel am Mittwochabend in
Heinsberg gelingen. Den dort heimischen und seit dem Sommer in
der fünften Liga kickenden FC Union Schafhausen sah ich bereits
vor zwei Wochen beim Gastspiel in der Nachbargemeinde
Geilenkirchen. Nun ging es für mich also wieder in die
deutsch-niederländische Grenzregion. Ich freute mich auf den
Sportplatz „Im Kuhlert“, der auf Fotos bereits einen guten
Eindruck auf mich machte. Da der Ground etwas abgelegen in einer
Einbahnstraße im Schatten eines Wohngebiets liegt, parkte ich
inmitten der Wohnbebauung und absolvierte die letzten Meter zum
Platz zu Fuß. Somit tat ich es den Spielern beider Mannschaften
gleich, die zur selben Zeit die 200 Meter zwischen den
Umkleidekabinen im Sportheim und dem Platz absolvierten.
Freudig registrierte ich, dass die Anlage
wirklich hielt was sie versprach und der FC Union seinen
Sportplatz im Programmheft nicht umsonst als den „idyllischsten
der Region“ anpries. Umgeben von Wald und Wiesen lag der Platz
in einer Kuhle, die rundherum von sattem Grün umgeben war. In
einem recht geräumigen Unterstand versorgten freundliche
Menschen die Anwesenden mit Getränken und Grillgut. Auf der
gegenüberliegenden Hangseite hatte man zudem eine ebenso kleine
wie markante Tribüne zwischen die Trainerbänke gezimmert. Mir
gefiel das Ganze außerordentlich und spätestens mit dem zum
Spielbeginn aufklarenden Himmel war ich mehr als bereit auf das
Duell zwischen Schafhausen und dem Spitzenteam aus Frechen. Vor
dem Einlauf schepperte sogar eine gar nicht mal so schlechte
Vereinshymne über den Rasen. Man merkte, dass hier viele
fleißige Leute mit Herzblut am Werk sind und stolz auf ihren
kleinen Verein und dessen sportlichen Erfolg sind. So ist es
durchaus als Erfolg zu werten, dass Schafhausen im Reigen der
Aufsteiger Platz zwei von vier belegt. Da das Quartett der
Neuankömmlinge zugleich das Ende der Tabelle markiert, bedeutet
dieser Fakt auch, dass man mit einem kleinen Puffer über dem
Strich steht. Und ja, es wäre schade, würde die Mittelrheinliga
diesen Club und Ground verlieren.
Mit einigen Verletzten in den eigenen
Reihen und mit einem echten Hochkaräter vor der Brust, brauchte
„Schoppese“ hier heute schon ein kleines Wunder. Auch wenn man
anfangs noch gut mithielt, zeigte sich die sportliche Klasse der
Frechener von Beginn an regelmäßig. So wunderte sich niemand
über deren verdienten Führungstreffer. Die Entstehung des
Treffers war zudem zum mit der Zunge schnalzen. Ein genialer
Steckpass hebelte die komplette Abwehr der Hausherren aus und
verschaffte Frechens Kurogi freie Bahn (38.). Sowohl vor dem
Treffer, als auch danach, waren Offensivbemühungen der Heimelf
rar gesät. Einziger auffälliger Akteur in der Union-Offensiv war
Niklas Demming, der durch mehrere ziemlich plumpe Fouls auffiel.
Noch auffälliger war der Umgang des Referees mit diesen
Aktionen. Trotz der Vielzahl an Verfehlungen, sah Demming keine
Karte. Anderswo gab es in ähnlichen Konstellationen sicher schon
Gelb-Rot. Auch weil Frechen in der Schlussphase auf 2:0 erhöhte,
blieb das die einzige Randnotiz eines überzeugenden
Favoritensieges.
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