|  | Es tut sich was bei den Ansetzungen im 
				Großherzogtum Luxemburg. Bereits zum dritten Mal in dieser 
				Spielzeit war die Kombination aus freiem Sonntag und 
				Doppler-Möglichkeit in unserem kleinsten Nachbarland ein 
				„Match“. Anders als bei den ersten beiden Touren, musste ich 
				heute jedoch auf Michas Begleitung verzichten. Mein Faible für 
				Land und Liga ließen mich natürlich trotzdem nicht widerstehen, 
				sodass ich zur Mittagszeit in südliche Richtung aufbrach. Die 
				kürzlich besuchten Spiele sollten den Zeiger in der BGL Ligue 
				zusammen mit den heutigen Partien immerhin auf 14 von 16 
				stellen. Das ging flott und lässt mich für diese Spielzeit knapp 
				an einer Komplettierung vorbeischrammen. Noch waren die beiden 
				Besuche natürlich nicht eingetütet. Mein erstes Ziel des Tages 
				war die kleine Gemeinde Petingen. Wie so viele andere Gegenden 
				im Südwesten des Landes, ist auch Petingen stark durch die 
				Stahlindustrie geprägt. Wohl weit weniger prägend, aber durchaus 
				erfolgreich ist der 2015 durch eine Fusion entstandene und hier 
				heimische Club Union Titus Petingen. Aus zwei damaligen 
				Zweitligisten formte man eine Truppe, die bereits in ihrer 
				ersten Saison in die erste Liga aufstieg. Dort spielt man bis 
				heute gut mit. Gespielt wird im städtischen Stadion. Ein 
				recht unspektakulärer Platz am Ortsrand, der durch zwei Bauwerke 
				aufgewertet wird. Direkt neben dem Eingang befindet sich ein 
				modernes Funktionsgebäude. In ihm integriert sind der 
				VIP-Bereich und eine dazugehörige kleine Tribüne sowie die 
				Umkleiden für die Gastmannschaft. Das Heimteam betritt den Rasen 
				indes, nachdem man sich in den Katakomben der Haupttribüne 
				umgezogen, besprochen und aufgepeitscht hat. Der entsprechende 
				Bau ist etwas älter, bietet 400 Zuschauern Platz und ist 
				aufgrund seiner markanten Dachkonstruktion durchaus besonders. 
				Gegen 16 Uhr strömten die Akteure nun also aus unterschiedlichen 
				Richtungen aufs Spielfeld. Dabei hatte ich bereits die Uhr im 
				Blick. Einerseits waren die Ansetzungen ein Segen. Mit dem FC 
				Differdingen gastierte der Tabellenerste und wohl kommende 
				Meister in Petingen. Andererseits sollte die zweite Partie des 
				Tages bereits um 18 Uhr beginnen. So stand von Beginn an fest, 
				dass ich Petingen Mitte der zweiten Hälfte in Richtung 
				Hesperingen verlassen würde. Dementsprechend entgeistert guckte 
				ich auf den Linienrichter, der bei der spielvorbereitenden 
				Routinekontrolle ein vermeintliches Loch im Tornetz entdeckte. 
				Dieses monierte er fünf Minuten lang, um das Spiel 
				schlussendlich trotz des Loches freizugeben. Auch die Partie selbst war von vielen 
				Unterbrechungen geprägt. Kaum ein Zweikampf kam ohne 
				Behandlungspause aus. Fußball kann so hässlich sein. Zwischen 
				den genannten Showeinlagen fielen im ersten Durchgang immerhin 
				zwei Treffer. Während die Hausherren beim 0:1 (11.) wie 
				Statisten agierten, war der Ausgleich fünfzehn Minuten später 
				hart erkämpft. Mehrere eigentlich schon verloren geglaubte Bälle 
				konnten die Unioner sichern und das Ergebnis zwischenzeitlich 
				auf 1:1 stellen. Angetrieben von gut 20 mitgereisten Ultras, 
				wurde Differdingen nach der Pause seiner Favoritenrolle gerecht. 
				Die Entscheidung zugunsten der Gäste kam in Form eines 
				Doppelschlags. Nur durch den ausgiebigen Torjubel unterbrochen, 
				netzte der FCD zwei Mal innerhalb weniger Sekunden (56. und 
				57.). Abermals gab es rund um die Gegentreffer wenig Gegenwehr 
				von den zuvor gut mitspielenden Hausherren. Mit dem 1:4 nach 65 
				Minuten musste ich leider zum zweiten Spiel des Tages 
				aufbrechen. Weitere Treffer verpasste ich - entgegen meiner 
				Befürchtungen - zum Glück nicht. |  |