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Slovensky Futbalovy Zvaz (SFZ) Logo PNG Vector   SLOWAKEI 1
       
Verbandslogo   UKRAINE 2
Halbzeitstand 0:1
 
Fr., 21.06.2024 - 15:00 Uhr
Tore:
1:0 Schranz (17.)  
  1:1 Shaparenko (54.)
  1:2 Yaremchuk (80.)
   
   
   
   
   
Arena Düsseldorf, Düsseldorf
43.910 Zuschauer
Europameisterschaft (EM)
Vorrunde 2024
 
 
Ticket: 118 Euro - E-Ticket (Zweitmarkt) - Sitzplatz Kurve
Verpflegung: 27 Euro - 3x Bier 0,5l (Bitburger); 1x Sprite 0,5l
 
 
 
 
 

Was habe ich als Kind die großen Turniere geliebt. Insbesondere die Weltmeisterschaft 1998 blieb mir – unabhängig vom miesen Abschneiden der deutschen Mannschaft – in guter Erinnerung. Ein weiteres Highlight waren natürlich die Panini- und Ferrero-Sammelsticker. Seitdem hat sich viel verändert. Mittlerweile bin ich zum Turnier-Grinch geworden. Die Gründe dafür sind vielfältig und zumindest für mich auch mit einer dem Alter entsprechenden kritischen Haltung nahezu alternativlos. Dabei geht es mir weniger um das Fußballfest mit Teams verschiedener Nationen, als um den DFB, das Produkt Nationalmannschaft und den damit verbundenen Party-Patriotismus. Will ich das Aushängeschild eines bis ins Mark korrupten Verbandes unterstützen, den ich von August bis Mai regelmäßig mit Verunglimpfungen übersähe? Nein! Möchte ich Spieler wie Manuel Neuer, Joshua Kimmich oder Nico Schlotterbeck anfeuern. Auf keinen Fall! Möchte ich die schwarz-rot-goldenen Fahnen mit Menschen wehen, mit denen mich nicht mehr und nicht weniger als die Gnade der Geburt vereint (und von denen jeder sechste bewusst rechtsradikal wählt)? Sicher nicht. Ich halte es selten mit den Fans des FC St. Pauli und doch ist ihre Botschaft „Vereinsliebe statt Vaterlandsliebe“ treffend.

Nun ist jeder bis zu einem gewissen Punkt sein eigener Herr. Gewiss lebe ich auch an der ein oder anderen Stelle eine gewisse Doppelmoral aus. In Bezug auf „die Mannschaft“ fällt es mir leicht, sich der inszenierten Partystimmung aus Hupkonzerten und künstlich aufgesetzten Jubel-Schreien in den eigenen vier Wänden zu entziehen. Einige Auswahlmannschaften außerhalb des clever vermarkteten DFB-Kosmos haben indes sicherlich ihren Reiz. Da meine Ticket-Lose für die Spiele in NRW als Nieten zu mir zurückkamen, machte ich mir jedoch erst gar nicht die Mühe, mehrere Stunden am Tag vor der Mattscheibe mit Fußball zu vergurken und irgendeine Form der Begeisterung aufkommen zu lassen. Das änderte sich ein wenig, als mich Andre am Mittwoch auf die bezahlbaren Tickets für die Partie zwischen der Slowakei und der Ukraine hinwies. Zwei Mannschaften ohne die ganz großen Stars, die sich zudem am frühen Freitagnachmittag im nur bedingt fußballbegeisterten Düsseldorf messen sollten. So machten wir flott kurzen Prozess und wurden doch noch zu einem Teil des vermeintlichen „Sommermärchens“. Und ja, ich verspürte so etwas wie Vorfreude und startete mit Spannung in den Spieltag, der für mich nicht sonderlich spektakulär im Büro begann.

Um Punkt zwölf Uhr klappte ich den Laptop zu und machte mich entspannt zu Fuß auf dem Weg aus der Düsseldorfer Innenstadt in die Arena. Es war beeindruckend, was rund um die Spielstätte an Sicherheitsvorkehrungen aufgefahren wurde. Ein normales Ligaspiel war dagegen ein flacher Witz. Grund zum Meckern gab es in Sachen Organisation nicht. Der Einlass war entspannt und auch das Catering flutschte bei meiner Ankunft im Stadion reibungslos. Als Andre kurz nach mir die Ränge des Oberrangs der Südkurve erklomm, hatte ich bereits die erste Dosis 7-Euro-Bitburger geleert. Meine Mission war es schließlich, alle drei Sammelbecher zu ergattern. Nach der lobend zu erwähnenden, da recht dezenten Auftaktzeremonie bot sich uns ein solides Fußballspiel. Die erste Hälfte gehörte dabei eindeutig den stark aufspielenden und früh mit 1:0 führenden Slowaken. Da wir vornehmlich von ukrainischen Fans und anderen Low-Budget-Besuchern umgeben waren, brauchte es die zweite Hälfte, um ein wenig Stimmung in die Hütte zu bekommen. So kam es ganz gelegen, dass die Ukraine zuerst ausglich und später technisch brillant den Siegtreffer zum 2:1-Endstand erzielte. Nachdem ich die Tore eins und zwei stilecht während des Toilettengangs verpasste, wohnte ich zumindest der Entscheidung bei. Das wars für mich und die EM. Man hat’s gesehen und für okay befunden. Haken dran.