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Logo der spanischen Nationalmannschaft   SPANIEN 4
   
Logo der georgischen Fußballnationalmannschaft   GEORGIEN 1
Halbzeitstand 1:1
 
So., 30.06.2024 - 21:00 Uhr
Tore:
  0:1 Le Normand (ET., 18.)
1:1 Rodri (39.)  
2:1 Fabian (51.)  
3:1 Williams (75.)  
4:1 Olmo (83.)  
   
   
   
Müngersdorfer Stadion, Köln
42.233 Zuschauer
Europameisterschaft (EM)
Achtelfinale 2024
 
 
Ticket: 139 Euro - E-Ticket (Zweitmarkt) - Sitzplatz Haupttribüne
Verpflegung: 7 Euro - Bier 0,5l (Bitburger)
 
 
 
 
 
 

Nach dem Besuch der Vorrunden-Partie zwischen der Slowakei und der Ukraine, hatte ich die EM für mich bereits abgehakt. Ich war dabei und hab ein spannendes Spiel gesehen. Zu meiner Überraschung, erreichten die Preise für die K.O.-Runde nicht die erwarteten Sphären jenseits von Gut und Böse. Ganz im Gegenteil - die Tickets für die Achtelfinal-Partie zwischen England und der Slowakei Auf Schalke gingen auf dem Zweitmarkt so günstig über den digitalen Ladentisch wie bei keiner anderen Begegnung des Turniers. Nun hatte ich an diesem Sonntag jedoch Verpflichtungen, die einen Besuch der 18-Uhr-Partie unmöglich machten. Die Ansetzung drei Stunden später in Köln war indes machbar. Am Morgen des Spieltags sackten kurzzeitig auch die Preise für die Begegnung zwischen Spanien und Georgien in den Keller. Ich nutzte den temporären Preissturz und sicherte mir eine Karte für die Kategorie 2, die sogar unter dem originalen Kaufpreis notierte und laut Ticket-Stammblatt aus dem Kontingent eines chinesischen Sponsors stammte. Auch wenn ich lieber dem Auftritt der englischen Mannschaft und derer Fans in meinem Wohnzimmer beigewohnt hätte, versprühte auch das Duell zwischen Spanien und Georgien seinen Reiz.

In Köln angekommen parkte ich wie gewöhnlich westlich der A1 und näherte mich auf meinem 30-minütigen Fußweg zielstrebig dem Müngersdorfer Stadion. Vor dem Südeingang des Stadions erblickte ich bereits eine große Ansammlung spanischer Fans. Diese warteten vorfreudig auf das Eintreffen des Mannschaftsbuses, der wenig später in die Einfahrt abbog. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt schon auf den Treppen zu meinem Block am südlichen Rand der Westtribüne. Mein Sitzplatz befand sich in der sechsten Reihe des Oberrangs leicht versetzt hinter der Torauslinie. Ob das meiner Erwartungshaltung eines Kategorie 2-Sitzes für 175 Euro Originalpreis gerecht wurde? Eher nicht. Immerhin blieben die beiden Sitzplätze links und rechts neben mir leer. Um mich herum war das Publikum bunt gemischt. Erwartungsgemäß sah ich chinesische Gäste des Sponsors, Touris und Anhänger beider beteiligter Teams. Offiziell gehörte mein Ende des Stadions den spanischen Anhängern. Die Stimmung während der Partie war etwas leidenschaftlicher als beim von mir besuchten Vorrundenduell. Trotz der räumlichen Distanz nahm ich die Fans der Georgier als lauter wahr.

Die Paarung selbst war ein klassischer Kampf zwischen David und Goliath. Das kleine und fußballerisch wenig erschlossene Georgien traf auf den bisher verlustpunktfreien Turnier-Favoriten Spanien. Obwohl ich zuvor nur 90 Minuten EM-Fußball sah, glaube ich hier und jetzt eines der besten Spiele des Turniers gesehen zu haben. Nach der überraschenden Führung der Georgier erzielte Spanien vor der Pause den mehr als verdienten Ausgleich. Trotz der für jedermann ersichtlichen Überlegenheit der „La Furia Roja“, brannte es bei jedem Konter der Georgier in Spaniens Defensive lichterloh. Auch die frechen Abschlüsse des Underdogs aus der Ferne schickten das ein oder anderen nervöse Raunen durchs Stadion. Den Fans des kommenden Viertelfinalgegners Deutschland konnte diese Beobachtung sicherlich Mut machen. In der Offensive waren die Spanier jedoch gnadenlos ballsicher und dominant. Am Ende gewann der Favorit auch in der Höhe verdient mit 4:1 und ließ in der Schlussphase etliche gute Chancen fahrlässig liegen. Für Georgiens aufopferungsvoll kämpfende Elf war die spanische Nationalmannschaft erwartungsgemäß eine Nummer zu groß. Trotzdem blieb das Gefühl, dass heute mit dem Quäntchen Glück ein Wunder möglich gewesen wäre.