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Ursprünglich war es geplant, mit dem Spiel
Djurgardens IF gegen den IFK Värnamo in die Spielzeit 2024/25 zu
starten. Da sich jedoch bereits am Samstag überraschend die
Partie in Uppsala in die Planungen schlich, musste sich das
sonntägliche Duell mit dem „zweiten Platz“ begnügen. Trotz des
zeitigen Anpfiffs um 14 Uhr, blieben am Vormittag ein paar
Stunden für einen ausgiebigen Rundgang durch die Stockholmer
Altstadt. Auf meinem ersten und letzten Kurztrip in die
schwedische Hauptstadt im Sommer 2012, konnte mich diese nicht
wirklich begeistern. Ich weiß nicht woran es lag, räumte
Stockholm jedoch Chancen ein, sich in meiner Gunst nach oben zu
arbeiten. Wie so oft stand und fiel der neue erste Eindruck mit
dem Wetter, dass zumindest in der ersten Tageshälfte grau und
nass daherkam. Da sich das an den kommenden beiden Tagen
grundlegend änderte und wir somit alles in allem gute Tage in
den Straßen und Lokalen der Stadt verbrachten, bin ich nun
wohlgesonnen.
In der Stadionlandschaft im Großraum
Stockholm ist seit meinem letzten Besuch vor zwölf Jahren
einiges passiert. Damals besuchte ich im Rahmen eines
Länderspiels das wenig später abgerissene Rasundastadion im
Vorort Solna. Das Nationalstadion diente zudem der Mannschaft
des AIK Solna als Heimspielstätte. Der Gastgeber unseres
heutigen Spiels, Djurgardens IF kickte im Olympiastadion und der
dritte große Club der Stadt, Hammarby IF, hatte das Söderstadion
als Heimspielstätte. In den Jahren 2012 und 2013 gab es einen
fast allumfas-senden Umbruch. Von den bisher genannten Stadien
überlebte lediglich das Olympiastadion, das jedoch nicht mehr
auf Profi-Niveau bespielt wird. Anstelle des nun abgerissenen
Rasundastadions rückte das nur in einem Kilometer Entfernung neu
gebaute Nationalstadion mit Platz für 55.000 Zuschauer. Wenn man
nicht gerade wie wir für ein Springsteen-Konzert anreist, kann
man hier neben der Nationalmannschaft den AIK Solna spielen
sehen. Hammarby und der DIF teilen sich indes die 2013 eröffnete
und etwas kleinere Arena im Süden der Stadt. Diese bildet
gemeinsam mit dem ikonischen Globen, einer Konzert- und einer
Eishockeyhalle das Veranstaltungsquartier im Stadtteil
Johanneshov.
Erwartungsgemäß war rund um da Spiel des
zwölfmaligen schwedischen Meisters deutlich mehr los als am
Vortag beim IK Sirius. Doch auch heute hatten wir kein
wirkliches Topspiel vor der Brust. Die IFK Värnamo konnte sich
im letzten Jahr zwar fast auf die Europapokalplätze schummeln,
hat üblicherweise jedoch den Ruf eines Fahrstuhlklubs. Trotz der
wenig brisanten Partie rotierten die Ordnerinnen bereits vor der
Öffnung der Stadiontore aufgrund unseres „Gepäckstücks“. Eine
Bauchtasche war ins Visier der aufmerksamen Damen geraten, die
sich auch vom harmlosen Inhalt nicht milde Stimmen ließen.
Selbst das Leeren und anschließende Verstauen der leeren Tasche
sowie des Inhalts in den Hosen- und Jackentasche rief weiterhin
Schnappatmung bei den Sicherheitskräften hervor. Ein kurzes
„Fuck Off“ später standen wir in der Nachbarschlange und wurden
ohne das obligatorische Abtasten durchgewunken. Die
aus-führlichen Schilderungen wurden durch den mauen Spielverlauf
möglich. Dieser lässt sich mit einem Highlight, dem sehenswerten
Distanzschuss zum 1:0 für die Hausherren (17.), zusammenfassen.
Begleitet wurde das ganze immerhin von einer leckeren Fettwurst,
den obligatori-schen ein bis zwei Fackeln in der sonst
enttäuschenden Heimkurve, der stolzen Busladung Gästefans und
den abermals sehr stark aufs dramatische Schauspiel fokussierten
Darbietung der Spieler. Das geht besser, Schweden.
Fotos Sightseeing
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