|  | Es wäre vermessen, zu behaupten, dass meine 
				Spielzeit 2024/25 mit einem Knall begann. Viel mehr war die 
				anvisierte Partie zwischen Türk Gücü Friedberg und dem KSV 
				Baunatal eine pragmatische Wahl aus einem recht dürftigen 
				Angebot an bereits stattfindenden Begegnungen. Umso schöner, 
				dass auch Daniel kein interessanteres Los fand und sich meinen 
				Planungen frühzeitig anschloss. Zwischenzeitlich liebäugelte ich 
				sogar mit einer halsbrecherischen Fahrt nach Paris, um bei der 
				Partie zwischen Israel und Paraguay Teil der Olympischen 
				Sommerspiele zu werden. Letztendlich siegte jedoch die Vernunft 
				und statt „Dabei sein ist alles“ hieß „Dauerregen im 
				Wetteraukreis“. So nahmen wir ab Mettmann gemeinsam die gut 
				zweistündige Fahrt ins Rhein-Main-Gebiet auf uns, 
				rekapitulierten den für Daniel positiv-dramatischen 
				Saisonabschluss sowie den EM-Sommer und wagten uns an Ausblicken 
				und Erwartungen für das, was fußballerisch ansteht. Immerhin 
				sollten an diesem Wochenende alle Regionalligen in die Saison 
				gestartet und der Auftakt der Zweitligasaison bereits in 
				Sichtweite sein. Ein ständiger Begleiter unserer Fahrt war der 
				hartnäckige Regen, der munter vom grauen Himmel auf die 
				Windschutzscheibe prasselte. In Friedberg angekommen, konnten wir 
				zumindest die ersten Augenblicke vergleichsweise trocken 
				verleben. Unser Ziel, das städtische Burgfeldstadion, lag im 
				Schatten des eindrucksvollen Adolfsturms, der zur Burg Friedberg 
				gehört und weithin sichtbar über der Stadt thront. Ähnlich 
				prominent bestimmen die Kicker von Türk Gücü Friedberg den 
				Fußball in der Region. In den beiden vergangenen Spielzeiten war 
				man eines der Spitzenteams der Hessenliga und scheiterte in 
				diesem Sommer als Tabellenzweiter denkbar knapp in der 
				Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest. Auch in diese Saison 
				gehen die Friedberger als einer der Topfavoriten um den 
				Aufstieg. Vielleicht wurden wir auch aufgrund des absolut 
				gerechtfertigten Selbstbewusstseins des Klubs fast schon 
				euphorisch begrüßt. Schließlich waren wir die ersten zahlenden 
				Gäste des Tages und offenbarten auf Nachfrage unseren verwundert 
				zur Kenntnis genommenen langen Anreiseweg. Auch sonst ging es 
				auf der Anlage sehr entspannt und freundlich zu. Ein Umstand den 
				ich an den meisten Migrantenvereinen ebenso schätze, wie das 
				vorzügliche Catering. Was sollten wir fußballerisch serviert 
				bekommen? Die Erwartungen an das selbsternannte Topspiel 
				zwischen dem Vorjahreszweiten und -dritten waren hoch. Als wenig 
				informierte Beobachter des hessischen Amateurfußballs nahmen wir 
				zudem verwundert zur Kenntnis, dass der letztjährige 
				Torschützenkönig Noah Michel auch in dieser Saison für Friedberg 
				spielt. Laut eigenen Aussagen scheint Michel lieber den Erfolg 
				mit Friedberg zu suchen, statt bei einem x-beliebigen 
				Regionalliga-Klub eine Stufe höher auf Torejagd zu gehen. 
				Sympathisch. Im strömenden Regen, der mit Anpfiff einsetzte und 
				pünktlich zum Abpfiff abflachte, war es jedoch nicht der 
				designierte Goalgetter, der die Friedberger zum Kantersieg 
				schoss. Immerhin überzeugte er in der 58. Minute als 
				uneigennütziger Vorbereiter zum 2:0. Das 1:0 (33.) konnte zuvor 
				durch einen sehenswerten Flugkopfball erzielt werden. Auch der 
				zwischenzeitliche Anschlusstreffer (69.) ging aufs Konto der 
				Hausherren und fiel in die Kategorie „ziemlich absurdes 
				Eigentor“. Letztendlich gewann Türk Gücü dank zweier später Tore 
				auch in der Höhe verdient mit 4:1. Eine muntere und torreiche 
				Partie - deren einziger Wermutstropfen die Regentropfen waren - 
				zum Start in die neue Saison. So kann es weitergehen. 
				Weitere Fotos und Bericht auf
				Bortaklack.de |  |