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Saisonauftakt für die Schalker Profis. Was
war in der Sommerpause passiert? Mit Ben Manga hat der S04 neben
Marc Wilmots einen weiteren oder sogar den neuen starken Mann
installiert. Nach der enttäuschenden Vorsaison krempelte Manga
den Kader fast komplett um und ließ kaum einen Stein auf dem
anderen. So konnten einige hoffnungsvolle Talente verpflichtet
werden, während mehrere „faule Äpfel“ der vergangenen Monate
noch immer auf der Gehaltsliste stehen. Trotz der
Generalüberholung sieht kaum ein Experte den S04 als
unumgänglichen Aufstiegsfavoriten. Ich ließ die neue Spielzeit
auf mich zukommen. Die Auftaktpartie gegen Braunschweig und das
anschließende Auswärtsspiel bei den Freunden aus Nürnberg
sollten eine erste Richtung vorgeben. Für mich und uns standen
die Zeiger jedoch erst einmal auf „Eröffnungsfeier“. Drei
Stunden vor dem Anpfiff des Toppspiels begrüßten Alex und ich
bis zu ein Dutzend Freunde und Bekannte am Kofferraum. Bei
kalten Getränken und knackigen Würsten wurde geklönt, gelacht
und gefachsimpelt. Man merkte, es war höchste Zeit, dass es
endlich wieder losgeht.
Vor dem Block trafen wir sogar noch auf
einen der Protagonisten des Vorspiels der Schalker Reserve. Mit
einer forschen Ghettofaust gratulierte ich Luca Podlech zum
letztendlich gelungenen Debüt bei den Senioren. In der Arena war
dann die Vorfreude fast greifbar. Die Knappen sollten mit drei
Neuen starten (Gantenbein, Bachmann und Sylla). Schon vor der
Partie offenbarte Geraerts etwas überraschend, dass Heekeren im
Tor den Vorzug vor Neuzugang Hoffmann erhält. Man musste hoffen,
dass die dadurch mal wieder aufgekommene Unruhe keine Folgen für
den Saisonstart haben sollte. Danach sah es aber nicht aus.
Schalke kam gut ins Spiel und auch Heekeren hatte früh die
Möglichkeit sich zu beweisen. Den ersten und einzigen
ernsthaften Angriff der Gäste in der Anfangsphase entschärfte
der Schnapper sehenswert (7.). Zwei Minuten später leitete sein
langer Abschlag Tobi Mohrs Sonntagsschuss zum 1:0 ein.
Ausgerechnet der Verkaufskandidat stellte die Weichen für
Schalkes Kantersieg. Bereits nach 25 Minuten führte königsblau
mit 2:0. Der auffälligste Akteur der Vorbereitung,
Königstransfer und Mittelstürmer Sylla, traf mit einer deftigen
Portion Glück per Abpraller. Der Anschluss der Braunschweiger
(33.) war in etwa so glücklich wie die beiden Schalker Treffer
zuvor. Ehlers köpfte sich nach einer Ecke selbst an und daddelte
den Ball dann irgendwie ins Eck. Sei‘s drum, Schalke lag vorne.
Bis dato war es ein ungewohnt ansehnliches
Spiel für Schalker Verhältnisse. Wo war das Gerumpel der
Vorjahre? Trotzdem galt es natürlich, den Ball flach zu halten
und mit einem Sieg in die Saison zu starten. Nach dem
Wiederanpfiff präsentierte sich die Partie recht offen, aber aus
Schalker Sicht immer unter Kontrolle. Mit Karamans überlegtem
Abschluss ins lange Eck war das Ding dann nach 73 Minuten so gut
wie gegessen. Im Anschluss kam die Arena kaum mehr aus dem
Freudentaumel. Obwohl es vielleicht nicht das lauteste Spiel der
vergangenen Jahre war, war es doch eines der schönsten.
Ungläubig bejubelten wir Syllas gekonnt herausgespielten Treffer
zum 4:1 (82.), auf den keine Zeigerumdrehung später auch
Karamans zweites Tor des Tages folgte. Ein Auftakt nach Maß und
ein FC Schalke, der nach dem ersten Spieltag als Spitzenreiter
grüßt. Davon kann man sich natürlich noch nichts kaufen und
trotzdem kann und sollte diese Ausgangsposition die Mannen in
blau bei den zukünftigen Aufgaben beflügeln. Ich habe Lust auf
das was kommt!
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