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Das letzte vollständige Wochenende im
August verbrachten wir in der ostdeutschen Heimat. Zugleich
sollte der ausklingende Monat dem bisher so mauen Sommer endlich
Glanz verleihen. So zeigte sich der Samstag in sommerlicher
Höchstform und zauberte Temperaturen um die 35 Grad aufs
Thermometer. Während sich die hippe Hauptstadt in die
umliegenden Landkreise und an deren Seen ergoss, fuhr ich gegen
den Strom nach Berlin. Dort traf ich Rico und Eisi und gemeinsam
ging es für uns in die Alte Försterei, wo ein echtes Schmankerl
wartete. Die im Sommer aufgestiegenen Frauen der Eisernen
sollten die neue Spielzeit mit einer Partie gegen den HSV
eröffnen. Vor der Rekordkulisse von gut 5.500 Zuschauerinnen und
Zuschauern zauberte man sogar eine kleine Eröffnungszeremonie
mit Fahnen der 14 Mannschaften auf den Rasen. Das Spiel tat es
der Kulisse gleich und konnte durchaus überzeugen. Immerhin
starteten die rot-weißen „Fußballgöttinnen“ mit einem 2:2 in die
neue Spielklasse. Das Ende der Begegnung bekamen Rico und ich
nicht mehr mit, da wir uns bereits frühzeitig in Richtung der
für mich relevanteren Partie des Tages verabschiedet hatten.
Mit den Autos ging es durch den äußersten
Osten der Hauptstadt Richtung Norden ins 15 Kilometer entfernte
Ahrensfelde. Ein Katzensprung war die Fahrt trotz der
überschaubaren Distanz nicht, sodass wir erst zur 35.
Spielminute unser Ticket am Kassenhäuschen des
Oberliga-Aufsteigers lösten. Mit unserer Ankunft fiel zugleich
das 1:0 für den Gastgeber, das wir somit nur hören und nicht
sehen konnten. In seinem dritten Auftritt konnte der
Liga-Neuling somit bereits seine dritte Führung verbuchen. Bis
zur Halbzeitpause sollte der durchaus ambitionierte Gast und
Gegner aus Lichtenberg nicht wirklich ins Spiel finden. Es ist
schon ein paar Jahre her, da kickte ich selbst auf dem
Ahrensfelder Rasen gegen die Grün-Weißen. Der Sportplatz, der
denkbar knapp noch in Brandenburg an der Grenze zum Berliner
Bezirk Marzahn-Hellersdorf liegt, ist somit der erste von mir
besuchte Ground, den ich selbst im Rahmen mehrerer Pflichtspiele
bespielt habe. In der letzten Saison (2012/13) vor meinem
Wechsel nach Bochum, spielten wir noch gemeinsam mit Ahrensfelde
in der Barnimliga. Wir gewannen das Hinspiel mit 2:1 und
verloren das Rückspiel in Ahrensfelde mit 2:3.
Für die Randberliner ging es im Anschluss
stetig nach oben. Mit der Oberliga dürfte das Ende Fahnenstange
jedoch vorerst erreicht sein. Als erster Barnimer Klub seit
Jahrzehnten, kickte der GWA nun in der für mich relevanten
fünften Liga. Die Sportanlage hatte man in den letzten Jahren
stetig erweitert und baute unter anderem zwei Nebenplätze, ein
modernes Funktionsgebäude und einen überdachten Sitzbereich auf
der Geraden. Da wo ich in der Jugend gegen den gefühlt fünf
Jahre weiteren Sergej antrat, sammelte ich nun einen „neuen“
Ground. Da wo ich vor sechs Jahren, auf dem Nebenplatz mit
Lobetals zweiter Mannschaft gegen Ahrensfeldes Dritte, beim
4:1-Sieg eines meiner letzten Hochs feierte, schaffte ich neue
Erinnerungen. So thematisierten Rico und ich selbstverständlich
die guten, alten Zeiten und sahen fast schon beiläufig, wie
Sparta im zweiten Durchgang deutlich mehr investierte. Nach der
Pause konnten die Hausherren um den 181-fachen Bundesliga-Profi
Manuel Schmiedebach nur noch selten für Entlastung sorgen.
Folgerichtig hatten die Lichtenberger in der brütenden Hitze den
längeren Atem und feierten nach zwei Treffern (57. und 87.
Spielminute) den ersten Saisonsieg. Ernüchternd der Start für
Ahrensfelde, das nach drei Spielen erst einen Punkt verbuchen
konnte.
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