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logo_schalke   FC SCHALKE 04 1
     
logo_koln_fc   1. FC KÖLN 3
Halbzeitstand 0:2
 
So., 01.09.2024 - 13:30 Uhr
Tore:
  0:1 Downs (25.)
  0:2 Maina (45.)
  0:3 Lemperle (46.)
1:3 Karaman (66.)  
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
61.624 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
4. Spieltag 24/25
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
Verpflegung: 4 Euro - 2x Wasser 0,5l
 
 
 
 
 
 

Vielleicht war der Abend zuvor – bei aller Liebe für das in Köln lebende Brautpaar – ein schlechtes Omen für das Schalker Spiel am Sonntag. Als rund um Mitternacht plötzlich vornehmlich kölsche Lieder die Tanzfläche belebten, konnte ich mich dieser nicht unauffällig entziehen. So sang und schunkelte es neben mir zu Gassenhauern aus der Stadt des verhassten morgigen Gegners. In der zweiten Liga ist der Effzeh ohne große Konkurrenz der Bodensatz, wenn es um die Akzeptanz von Seiten der S04-Fans geht. Bereits am vierten Spieltag kam es zum vermeintlichen Spitzenspiel, zum „NRW-Duell“ und zum ersten Schalker Heimspiel nach knapp einem Monat. Mit je einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage waren beide Mannschaften vergleichsweise verhalten in die Saison gestartet. Für Vereine deren Aufeinandertreffen zumindest nach 1. Bundesliga klingt, zu wenig. Den richtungsweisenden Charakter der Partie konnte man also nicht klein reden. Die Begleitumstände waren gut. Die Sonne schien an diesem frühen Sonntagnachmittag und bescherte einem vielleicht die letzte wirklich sommerliche Partie vor den kräftezehrenden kalten Tagen. Der Schalker Anhang war entsprechend gut aufgelegt und widmete sich, nach einigen lieben Grüßen an die Staatsmacht, dem uneingeschränkten Support des Teams.

Unsere kleine Gruppe im Block K der Nordkurve staunte nicht schlecht, was sich da vor unseren Augen auf dem Rasen abspielte. Beide Mannschaften gaben mächtig Gas. Immer wieder wurde es durch schnell vorgetragene und gut durchdachte Angriffe oder individuelle Fehler der Gegenseite gefährlich. Auf Seiten der Knappen war es vor allem das frühere Sorgenkind Tobi Mohr, das ohne Scheuklappen nach vorne preschte. Ein Spiel ohne Filter und Bremse, ohne Mittelfeld und Vorsicht, wurde nach gut 22 Minuten durch die obligatorische Trinkpause jäh unterbrochen. Leiden verharrte der S04 nach der Fortsetzung des Spiels gedanklich noch zwischen den Wasserflaschen und Anweisungen des Trainerteams. Anders ist es nicht zu erklären, dass ein Heekeren-Abschlag ohne Gegenwehr und Umwege schnurstracks zurückkam und im 1:0 für den Gast mündete (25.). Ähnlich unnötig das 0:2, das Sekunden vor dem Halbzeitpfiff die Stimmung ins Bodenlose drückte.

Nun hatten wir 15 Minuten Zeit zum Meckern. Peinlich vorgetragene Standards, eine komplett tote rechte Seite, mangelnde Zuordnung und Konzentration vor den Gegentoren – da kam einiges zusammen. Ich konnte nicht so recht an Flos These der gefährlichen 2:0-Führung und der entsprechenden Schalker Aufholjagd glauben. Viel Zeit mich mit dieser Prophezeiung auseinanderzusetzen hatte ich auch nicht. Die Kölner weckten die Schalker Elf unverzüglich mit dem Wiederanpfiff und der kalten Dusche zum 0:3 aus Knappen-Sicht. Die klare Abseitsstellung des Torschützen und die gewohnt rundum miese Leistung von Schiedsrichter Svenja Blonski und seinem inflationär angerufenen Videokeller soll keine Entschuldigung sein. Mit Fußball hatte die Auslegung des Regelwerks und Schiedsrichter-Jobs jedoch wenig zu tun. Das 1:3 durch einen Karaman Elfmeter und der anschließende ertraglose Kampf – geschenkt. Das war also das nächste Kapitel im elendig harten Leben mit dem S04, seit seinem vor einigen Jahren gestarteten Niedergang. Wo genau der Anfang war, wann genau das Ende kommt – man weiß es nicht. Uns erwartet jedoch eine weitere Saison nach dem Motto „Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel“. Es folgen zwei Wochen Pflichtspielpause, bevor mit dem Gastspiel beim KSC der nächste Beitrag dieser Art wartet. Oh je.