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Wappen 1. Göppinger SV 1895   GÖPPINGER SV 0
     
logo_ksv   HESSEN KASSEL 2
Halbzeitstand 0:2
 
Sa., 15.09.2024 - 14:00 Uhr
Tore:
  0:1 Sturm (2.)
  0:2 Hadzic (16.)
   
   
   
   
   
   
Stadion Hohenstaufenstr., Göppingen
900 Zuschauer
Regionalliga Südwest (DE IV)
8. Spieltag 24/25
 
 
 
Ticket: 10 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 8 Euro - 2x Rindswurst / 8 Euro - 2x Bier 0,4l (Kaiser)
 
 
 
 
 
 

Die Nacht vom Samstag auf den Sonntag verbrachte ich in Tübingen. Für die Besichtigung der wohl recht hübschen Stadt hatte ich jedoch keine Zeit, da ich vom Spiel in Villingen direkt in die Basketballhalle der Tübingen Tigers stolperte und deren Pokalspiel gegen Oldenburg beiwohnte. Gut zwölf Stunden später saß ich wieder im Auto und ließ mich ins Nahe Göppingen navigieren. Im Vorland der Schwäbischen Alb ist man bisher vor allem als Handball-Hochburg bekannt. Auch wenn die ganz großen Erfolge der Frisch Auf! schon einige Jahrzehnte her sind, ist man der unangefochtene sportliche Platzhirsch der Stadt. Daran wird auch der Regionalliga-Aufstieg der Fußballer des Göppinger SV vorerst nichts ändern. Mit Siegen gegen Gonsenheim und Friedberg setzte man sich als Vizemeister der Oberliga Baden-Württemberg in der Aufstiegsrunde durch und konnte der sportlichen Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre die Krone aufsetzen. In der neuen Spielklasse tut man sich indes denkbar schwer und steht mit drei Unentschieden und drei Niederlagen im Tabellenkeller. Aller Anfang ist schwer und so hofft der GSV auf drei Punkte im Heimspiel gegen den strauchelnden und bisher nicht überzeugenden Traditionsklub Hessen Kassel.

Auf meinem Weg durch Göppingen passierte ich ein weiteres Aushängeschild der Stadt. Ich bin mitnichten ein Modelleisenbahn-Experte und doch ist mir die Marke märklin bekannt, deren Präsenz vor Ort derer des Handball-Bundesligisten in nichts nachsteht. Etwas weniger idyllisch als die Modellbauwelten kam das Umfeld des Stadions des Göppinger SV daher. Trotz meiner viel zu frühen Ankunft am Stadion Hohenstaufenstraße, wurde dieses bereits von mitunter berittenen Polizisten umkreist. Es ist immer wieder spannend zu beobachten, wie falsch Einsatzkräfte vermeintliche Bedrohungslagen rund um Fußballspiele einschätzen und die öffentlichen Ressourcen wahnwitzig einsetzen. Auch im Stadionheft war von einem Risiko-Spiel die Rede und so überschätzte man die Reisefreudigkeit und Motivation des Kasseler Anhangs massiv. Für die Anhänger aus Nordhessen muss das 1:1-Verhältnis mit den Vertretern der Exekutive ein Ego-Booster par excellence gewesen sein. Im Stadion selbst staunte ich dann über den völlig übertriebenen Käfig, der sämtliche Plätze – mit Ausnahme der Sitzplatztribüne – über zwei Meter hohe Zäune vom Spielfeld abtrennte. Diese umgekehrte Käfighaltung machte einen uneingeschränkten Blick auf den Rasen unmöglich.

Während sich die Einsatzkräfte der Polizei entsprechend meiner obigen Ausführungen vor lauter Langeweile privaten Telefongesprächen oder der dritten Schale Pommes widmeten, legten die Gäste vom KSV los wie die Feuerwehr. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Sturm den Ball aus 16 Metern zum 1:0 aus Sicht der Gäste in die Maschen hämmerte. Der frühe Führungstreffer der Löwen war Balsam für die Seele, die unter anderem durch einen kürzlichen Verriss des Kickers ziemlich angeknackst gewesen sein dürfte. Eventuell noch vorhandene Zweifel räumte der toll herausgespielte Treffer zum 2:0 nach einer Viertelstunde aus der Welt. Während den mitgereisten Nordhessen ein Stein vom Herzen fiel, nahmen die Hausherren die sich ankündigende Niederlage mit viel Gelassenheit war. Für viele schien das Hauptaugenmerk ihres Besuches eh im gemeinsamen Klönen zu liegen. Zudem sind ja demnächst wieder die Handballer in Aktion. Mit den beiden am Wochenende besuchten Aufsteigern ist die Südwest-Staffel der Regionalliga für mich wieder komplett. Ob Villingen und Göppingen im nächsten Sommer noch dazugehören, darf indes bezweifelt werden.