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Drei Wochen Urlaub in den USA boten
reichlich Raum für den Besuch von Sportereignissen. Die letzten
drei Trips auf die andere Seite des Atlantiks kamen dabei
komplett ohne den Besuch von Fußballspielen aus. Stattdessen
wurden zahlreiche Baseball-, Football-, Basketball- und
Eishockeyspiele besucht. So kam es, dass Alex mittlerweile
einige Hallen, Footballstadien und Ballparks besucht hat und ihr
trotzdem der Länderpunkt für ein Fußballspiel im „Land der
unbegrenzten Möglichkeiten“ fehlte. Mit unserer vierten
USA-Reise innerhalb von zwei Jahren sollte es nun soweit sein.
Neben vier Baseballspielen, zwei Duellen in der NFL und einem
Abstecher zum Eishockey, stand nun auch „Soccer“ auf der
Speisekarte. Die ausgesuchte Partie zwischen Atlanta und
Montreal hatte dabei seine Vorzüge und Nachteile. Ein Minuspunkt
der Partie war die sportliche Situation beider Teams. So war das
anstehende Duell der Kampf zweier eher schwacher Mannschaften,
die sich in der Schlussphase der Saison noch mit letzter Kraft
auf einen Playoff-Platz retten konnten und wollten. Positiv war
die Aussicht auf den Besuch eines der faszinierendsten Stadien
des Planeten. Mit dem Mercedes-Benz Stadium kreuzten wir einen
futuristischen und atemberaubenden Bau.
Die 2017 eröffnete und gut 70.000 Zuschauer
fassende Arena der 6-Millionen-Einwohner-Metropole Atlanta
bringt einen schon von außen zum Staunen. Nach einer ausgiebigen
Erkundung der Stadt, schlossen wir diese mit einem ersten
Abstecher zur Arena ab. Wow. Am Abend sollte hier der Ball
rollen. Am Folgetag hatten wir Tickets für das NFL-Spiel der
Falcons gegen die Bucs im gleichen Veranstaltungsort. Trotz der
geringen Begeisterungsfähigkeit der Einheimischen für den
Fußballsport, pilgerten doch einige Leute in der Abenddämmerung
mit uns in Richtung Stadion. 1,4 Milliarden US-Dollar kostete
der Bau der Arena, in der sich heute höchstens die Hälfte der
offiziell angegebenen 40.000 Zuschauer versammelten. Obwohl wenn
die Kulisse etwas spärlich daherkam, auch ohne volles Haus war
dieser Ground einfach nur beeindruckend groß, mächtig und
riesig. Dank seiner stetig leuchtenden LED-Wände war für
Unterhaltung gesorgt, die das Publikum trotz oder gerade wegen
der für amerikanische Verhältnisse günstigen Catering-Preise
nicht selbst zu erzeugen wusste.
Hinter einem der Tore probierten einige
hundert Leute sich neben dem Entertainmentprogramm mit Fahnen
und Gesängen zu behaupten, was jedoch nur mäßig gelang. Der
Kunstrasen, den man in heimischen Gefilden nur von kleineren
Sportanlagen kennt, wirkte vor den riesigen Rängen ähnlich
deplatziert wie die sportliche Darbietung der Beteiligten. Ich
weiß mir nicht zu helfen, aber irgendwie sieht der Fußball in
den Staaten anders aus als in Europa. So treffen die Akteure oft
kaum nachzuvollziehende Entscheidungen oder scheitern in den
einfachsten Situationen und lassen die entsprechenden
Möglichkeiten aufgrund ihrer Defizite wie unmögliche Aufgaben
erscheinen. Dass die MLS weiterhin eine Mickey-Maus-Liga bleibt,
zeigten auch die absurden Entscheidungen der Referees. So köpfte
ein Stürmer der Gäste einem United-Verteidiger im Strafraum in
dessen Rücken an den Arm, was der Schiedsrichter anfangs mit
einem Strafstoß bestrafte. Zum Glück brachte der Einsatz des VAR
hier einen Mehrwert. Futternd und trinkend wie die
Einheimischen, interessierte uns der Ausgang des Gekickes wenig.
Montreal wahrte mit einem durchaus verdienten 2:1-Sieg seine
Chancen auf die Playoffs. Wir hatten indes die „Feuerprobe“ für
das absurd spannende Football-Spiel am darauffolgenden Abend gut
überstanden.
Fotos Sightseeing
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