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logo_wattsche   WATTENSCHEID 09 3
     
  SV SCHERMBECK 4
Halbzeitstand 1:1
 
So., 13.10.2024 - 15:30 Uhr
Tore:
1:0 Gabriel (11.)  
  1:1 Schacht (44.)
  1:2 Grumann (50.)
  1:3 Löbler (64.)
  1:4 Schacht (78.)
2:4 Ovelhey (ET., 82.)  
3:4 Kouonang (90.)  
   
Sportzentrum Berliner Str., Bochum
619 Zuschauer
Oberliga Westfalen (DE V)
10. Spieltag 24/25
 
 
Ticket: 7 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 7 Euro - 2x Krakauer
 
 
 
 
 
 

Die Rückreise nach unserer USA-Reise gestaltete sich recht abenteuerlich. KLM ließ munter Verbindungen ausfallen, buchte uns vogelwild um und letztendlich entschieden wir uns ab Schiphol mit der Bahn zurück in den Pott zu fahren. Um 10:30 Uhr am Sonntagvormittag schlossen wir unsere Wohnungstür auf und waren einfach nur froh, endlich angekommen zu sein. Nun galt es erneut den Jetlag halbwegs effektiv auszutricksen. Nach einem überschaubaren Mittagsschlaf entschied ich mich für aktive Erholung. Ein Blick auf den Spielplan gestaltete sich anfangs als ernüchternd. Die tiefere Recherche zeigte jedoch, dass Wattenscheid weiterhin auf den Sportplatz an der Berliner Straße ausweicht. Der vorübergehende Umzug auf den recht unspektakulären Kunstrasenplatz wurde und wird im Zuge der umstrittenen Umbaumaßnahmen am Lohrheidestadion nötig. Die von mir so oft besuchte und geschätzte Anlage soll zum Mekka der deutschen Leichtathletik werden und wird mit einer neuen Haupttribüne und überdachten Kurven versehen.

Stolze fünf Jahre lebte ich in Wattenscheid. Mir hat es dort stets gut gefallen und die zentrale Lage im Ruhrgebiet erwies sich für meine Fußballtouren als Gold wert. Am Sportzentrum Berliner Straße bin ich etliche Male vorbeigefahren, ohne den Stammplatz der 09er dabei ernsthaft wahrzunehmen. Ich kannte jedoch die Legenden um den sagenumworbenen Textilunternehmer und Klub-Mäzen Klaus Steilmann, der auf den Plätzen an der Berliner Straße selbst gerne die Fußballschuhe schnürte und gegen Mitarbeiter, Freunde und Bekannte in den Zweikampf ging. Heute kamen das Gelände und der Kunstrasenplatz mit seinen vier Stehstufen und beiden Längsseiten recht trist daher. Es regnete fast durchgängig, sodass sich die zahlreichen Zuschauer unterstellten, die Schirme aufspannten oder dem Wetter einfach ausharrten. Keine 24 Stunden zuvor stieg ich am New Yorker Flughafen JFK bei T-Shirt-Wetter in den Flieger. Nun hatte mich das deutsche Dreckswetter also wieder. Da blieb einem nur auf gute Stimmung und ein gutes Spiel zwischen den beiden Oberligisten zu hoffen.

Der Zahn mit der Stimmung wurde mir recht schnell gezogen. Einen aktiven Support gibt es beim Traditionsverein scheinbar nicht mehr. Zumindest akustisch war der mit Fahnen geschmückte Fanblock nicht zu vernehmen. Immerhin ging es auf dem künstlichen Geläuf ordentlich voran. Das Spiel plätscherte nämlich – anders als das Wetter – nicht so vor sich hin. Dabei gehörte der erste Durchgang eindeutig den Hausherren. So war das 1:1 zur Pause für den SV Schermbeck etwas schmeichelhaft. Die Schwarz-Weißen bestimmten das Spiel, ließen jedoch etliche Großchancen liegen und fingen sich mit dem Pausenpfiff einen ärgerlichen Gegentreffer. Im zweiten Durchgang schraubten dann jedoch unerwartet die Gäste am Ergebnis. Wattenscheids Defensive zeigte sich in keiner guten Verfassung und ließ zwischen der 50. und 77. Minute stolze drei Gegentreffer zu. Auch das 2:4 zu Gunsten der Wattenscheider erzielte ein Schermbecker, der äußerst unbeholfen ins eigene Netz köpfte (82.). Ich hielt die Messe trotzdem für gelesen und zollte dem Wetter und der Müdigkeit Tribut. Nach meiner Abreise ging es dann scheinbar noch hoch her. Rund um den Platzverweis eines Gästespielers (85.) entluden sich die Emotionen bei einigen Heimfans, die den Platz stürmten und unter anderem einen Ordner ausknockten. Nach der folgerichtigen Spielunterbrechung gelang der SGW sogar noch der Anschlusstreffer, der jedoch nur eine Randnotiz bleiben sollte.