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Wappen ehemals Cambuur Leeuwarden   SC CAMBUUR 2
     
Wappen FC Eindhoven   FC EINDHOVEN 0
Halbzeitstand 1:0
 
Mo., 21.10.2024 - 20:00 Uhr
Tore:
1:0 Balk (11.)   
2:0 de Leeuw (52.)   
   
   
   
   
   
   
Stadion058, Leeuwarden
12.114 Zuschauer
Eerste Divisie (NL III)
10. Spieltag 24/25
 
 
Ticket: 22 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Gegengerade
 
 
 
 
 
 

Im Sommer dieses Jahrs war es doch tatsächlich geschehen. Plötzlich konnte ich keinen grünen Haken mehr hinter die zweite niederländische Liga setzen. Mit dem SC Cambuur hat sich ein Klub erlaubt, ein neues Stadion in die Welt zu setzen. Dabei kam der friesische Neuling nicht völlig überraschend und wurde, mit der fast schon obligatorischen Verspätung im Baugewerbe, mit einigen Monaten Verzug fertiggestellt. Für Daniel und mich war bereits während der Bauphase klar, dass wir die Tour in den hohen niederländischen Norden, wenn möglich, gemeinsam angehen. Schließlich hatten wir Leeuwarden, das alte Cambuurstadion und den SCC bereits im Kulturhauptstadtjahr 2018 im Tandem besucht. Am Montag nach meiner nächtlichen Rückkehr aus London, ging es also direkt wieder auf die Piste. Ohne Verzögerungen ging es vorbei an Arnheim, Appeldorn, Zwolle und Heerenveen in die 130.000-Einwohner-Stadt.

Leeuwarden ist, wie die meisten niederländischen Städte, durchaus schick. Dem versicherten wir uns erneut bei einem kurzen Abstecher in die Innenstadt - selbstverständlich inklusive Frituur-Aufenthalt. Für den Stadionbesuch zog es uns nun jedoch in den Westen der Stadt. Während das alte Cambuurstadion östlich der Innenstadt lag und noch liegt, findet man den Neubau am entgegengesetzten Ende der Stadt. Das Gelände liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur EXPO und zum Zwettekanal, der als Start des legendären Eisschnelllauf-Langstreckenrennen Elfstedentocht dient. Da die national fast schon mythisch aufgeladene Veranstaltung letztmals 1997 stattfinden konnte, wurde es also höchste Zeit, das Areal wieder mit sportlichem Leben zu füllen. Dabei ist der neue Ground so neu, dass er erst einen Tag nach unserem Besuch bei Google Maps auftauchte. So visierten wir das Stadion recht unbedarft an und landeten auf dem weitläufigen Gelände natürlich vor dem rigoros abgesperrten Gästeblock. Für uns bedeutete das eine ungeplante Stadionumrundung, um zu unserem designierten Eingang zu gelangen.

Das Stadion058 präsentierte sich dabei teilweise noch als Baustelle. Vor allem vor der Haupttribüne prägten Baucontainer und Bagger das abendliche Bild. Ebenso fiel uns die immense Dimension des eigentlich nur 15.000 Zuschauer fassenden Stadions auf. Die absurd große Nutzfläche kam vor allem durch die multifunktionale Nutzung der Anlage zustande, die unter anderem einen Markt der Schnäppchen-Kette „Action“ umfasste. Als Schönheit nahm ich den neuen Ground der Blau-Gelben jedoch nicht wahr. Weder von außen noch von innen wird mir die Hütte ernsthaft in Erinnerung bleiben. Aber was nicht ist kann ja noch werden, so fehlten unter anderem die Anzeigetafeln sowie vermeintliche die Haupttribüne aufhübschende Elemente. Immerhin hatte man der Fanszene eine große und zusammenhängende Tribüne in den Norden des Stadions gesetzt. Eine aus deutscher Sicht akzeptable Stimmung sollte trotz des guten Auftritts der Heimmannschaft jedoch nicht aufkommen. Nur ab und an und natürlich rund um die beiden Treffer des SCC (11. und 52.) wurde es etwas lauter. Immerhin der erste Liga-Sieg im neuen Heim! Von den von Daniel kurzerhand durchgezählten 55 Gästefans des FC Eindhoven konnte man sowieso keine Wunderdinge erwarten. Schließlich nahm man sich mit seiner Zaunfahne „Proud Members of the World‘s most boring Football Club“ selbst aufs Korn. Nach dem Spiel rätselten Daniel und ich über unsere nächste Tour nach Leeuwarden und spekulierten über den Zeitpunkt eines erneuten Stadion-Neubaus.

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