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  TWENTE ENSCHEDE 0
     
Wappen SS Lazio   LAZIO ROM 2
Halbzeitstand 0:1
 
Do., 24.10.2024 - 21:00 Uhr
Tore:
  0:1 Pedro (36.) 
  0:2 Isaksen (87.) 
   
   
   
   
   
   
De Grolsch Veste, Enschede
29.500 Zuschauer
Champions League (CL)
Liga-Phase 24/25
 
Ticket: 45 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Gegengerade
Verpflegung: 6 Euro - Twente-Burger
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Der FC Twente schaffte das, nach dem man sich auf Schalke derzeit sehnt. Nach dem finanziellen und sportlichen Kollaps samt Abstieg, ging es binnen kürzester Zeit zurück aufs europäische Parkett. Dank einer famosen letzten Spielzeit führte die sportliche Wiederauferstehung die Tukker in die Liga-Phase der Europa League. „Liga-Phase“ statt „Gruppen-Phase“, da sich die europäischen Vereins-Wettbewerbe seit dieser Saison in einem neuen Gewand präsentieren. Bevor es in die K.O.-Spiele geht, trifft jedes Team dabei auf 8 verschiedene Gegner. Vier Spiele zuhause, vier Spiele in der Fremde, die klassischen Hin- und Rückspiele entfallen. Twente erwischte für die Spiele daheim mit Fenerbahce, Lazio, USG und Besiktas attraktive Gegner. Musste ich gegen Fener (1:1) noch passen, passte mir die Partie gegen Lazio ganz gut in den Plan. Somit ging es nach dem Montag ein zweites Mal innerhalb dieser Arbeitswoche über die deutsch-niederländische Grenze. Dass die Partie erst zur Unzeit, um 21 Uhr angepfiffen wurde, nervte sowohl mich, als auch Mitstreiter Andre. Während der gemeine Fernseh-Zuschauer also schön im Sessel weg dösen konnte, kamen die Stadionbesucher nicht vor Mitternacht ins Bett. UEFA Mafia!

Im Vergleich zum letzten Besuch beim Champions League-Quali-Spiel gegen Salzburg, waren wir heute etwas früher dran. Das war auch bitter notwendig, da wir im August aufgrund der katastrophalen Organisation am Einlass den Anpfiff verpassten. Heute stellte sich die große Welle an Zuschauern glücklicherweise erst ein paar Minuten nach uns in die Schlange. So ging für uns alles vergleichsweise flott. Mein erster Weg führte mich zum Twente Ham. Andres erster Blick fiel indes auf den Gästeblock. Diesen hatten die Italiener zu seiner Enttäuschung nur zur Hälfte gefüllt. Wirklich vernehmen konnte man die Gäste weder vor, noch während der Partie. Im Vak P zeigte sich das übliche Bild, das mich jedes Mal rätseln lässt. Bewegung konnte man wieder nur bei 50-100 Leuten erkennen, laut wurde es trotzdem immer wieder. Der Spielverlauf entwickelte sich jedoch schon denkbar früh zugunsten der Italiener. Ein langer Ball, den Keeper Unnerstall vielleicht ein wenig unterschätzte und Dia ziemlich eindeutig abräumte (11.), besiegelte das Schicksal der Tukker an diesem Donnerstagabend. Das Standing des Ex-Schalkers bei den niederländischen Fans zeigte sich bei dessen Abgang nach dem fälligen Platzverweis. Mit Applaus und Sprechchören wurde der formstarke Schnapper von den Rängen aufgemuntert und in die Katakomben begleitet. Seine Mannschaftkollegen bäumten sich zu spät auf.

Der ab und an zu beobachtende Effekt, der befreit und in Unterzahl aufspielenden Mannschaft, blieb aus. Lazio münzte die Überzahl in die zu erwartende Überlegenheit um und konnte vor der Pause zumindest einen Treffer verbuchen. Natürlich kam dieser, wie schon Unnerstalls Platzverweis, nicht ohne Nachfrage beim Video-Schiedsrichter zustande. Auch in der zweiten Halbzeit sollte der montenegrinische Referee nicht immer souverän agieren. So benötigte er abermals den VAR, um einen eindeutig falschen Elfmeterpfiff gegen Twente schlussendlich zurückzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Offiziellen bereits die Wut des Heimanhangs auf sich geladen. Twentes Schlussoffensiv blieb erfolglos und mündete im entscheidenden Treffer der Römer kurz vor Schluss. Ich bin mir sicher, dass viele Zuschauer den Frust über die Niederlage mit der Schiedsrichterleistung verknüpfen. Den Ausschlag für den unglücklichen Spielverlauf gab jedoch ein völlig berechtigter Platzverweis.