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Wappen US Mondorf-les-Bains   US BAD MONDORF 3
   
Wappen US Hostert   US HOSTERT 1
Halbzeitstand 2:1
 
So., 27.10.2024 - 16:00 Uhr
Tore:
1:0 Abdelkadous (15.)  
  1:1 Fernandes (25.)
2:1 Hasanbegovic (43.)  
3:1 Hasanbegovic (89.)  
   
   
   
   
Stade John Grün, Bad Mondorf
497 Zuschauer
National Division (LU I)
11. Spieltag 24/25
 
Ticket: kostenlos (Kasse bei Ankunft noch nicht geöffnet)
Verpflegung: 4,50 Euro - Bratwurst / 3,50 Euro - Bier 0,3l (Bofferding)
 
 
 
 
 
  In den letzten Wochen bin ich dank der Lektüre von Hardy Grünes Buch über den Luxembur-ger Fußball noch tiefer in dessen Vereine und deren Geschichte eingestiegen. Wenige Grounds vor der Komplettierung der luxemburgischen National Division, kenne ich somit nicht nur viele der Stadien, sondern auch die Geschichten und Hintergründe hinter den Klubs aus dem Großherzogtum. Der letzte Sonntag im Oktober sollte mich meinem Ziel etwas näherbrin-gen und in die Gemeinde Bad Mondorf im Dreiländereck Luxemburg-Frankreich-Deutschland führen. Die weitaus bekanntere und bedeutendere Grenzgemeinde Schengen ist entsprechend nur einen Steinwurf entfernt. Dabei hat die Stadt neben ihrem Thermalbad seine eigenen Vor-züge und Geschichten. So beherbergt man das einzige Spielkasino des Landes. Der berühmteste Sohn der Stadt ist John Grün. Berühmt wurde Grün Ende des 19. Jahrhunderts als „Kraftmensch“. Zeit seines Lebens galt er gar als stärkster Mensch der Welt. Anbei zwei Aus-schnitte aus seinem „Werk“. 1898 hielt er ein Karussell mit elf Menschen darin einige Minuten in der Luft und im Gleichgewicht. Seine bekannteste Nummer beinhaltete zwei Pferde inklusive Reitern, die er auf einer Plattform stehend per Seil in die Luft hievte.

Der Erstligist US Mondorf, dem Grünes oben genanntes Buch leider nur eine Seite widmete, hat sein Stadion folgerichtig nach Grün benannt. Beim Schreiben komme ich gerade selbst etwas durcheinander und möchte erwähnen, dass die primäre Vereinsfarbe der Mondorfer natürlich grün ist. Den Ground am Stadtrand erreichte ich nach etwas mehr als drei Stunden ereignisarmer Fahrt. Die Route führte mich auf den letzten Kilometer strikt die Mosel entlang. Eine sehr schöne Wegführung, die ich so bisher noch nicht kannte. Das Stadion selbst war dann weniger pittoresk und reiht sich unter den Spielstätten der Liga wohl eher im hinteren Drittel ein. Erwähnenswert ist lediglich der ungewöhnliche Winkel der Dachkonstruktion und das im Südwesten angrenzende „Boulodrome“. Tatsächlich faszinierte mich die Anlage fürs Kugelspiel etwas mehr als die fürs Ballspiel. Da ich anhand der zuvor gesehenen Bilder bereits wusste was mich erwarten würde, war ich - auch wenn es so klingen mag - keinesfalls enttäuscht. Spätestens als ich mein Bier im Vereinsheim unter einem Poster von Jeff Strasser trank, hatte ich meinen Frieden gemacht. Luxemburgs Vorzeigekicker begann seine Karriere in Mondorf. Grandios wäre es, würde sich Strasser in Zukunft dafür einsetzen, dass man auch im Stade John Grün die landestypische Mettwurscht serviert. Etwas desillusioniert musste ich mich nämlich mit einer stinknormalen Bratwurst begnügen.

Nach zwei Spielen mit sieben Toren lag die Latte für die Partie Mondorf gegen Hostert natür-lich denkbar hoch. Die Umstände waren schon mal großartig. Die Sonne schien und machte die mitgebrachte Jacke lange Zeit überflüssig. Die heimische Fangruppierung „Angry Goats“, die sich mit ihrem Namen auf die Ziege im Vereinswappen bezieht, heizte zusätzlich ein. Auch das Spiel nahm schnell Tempo auf und wäre fast ausgeglichen in die Pause gegangen. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit gelang Mondorfs bosnischem Stürmer Hasanbegovic aus dem Gewusel das 2:1 (43.). Die Führung ging zu diesem Zeitpunkt völlig in Ordnung, da der zwischenzeitliche Ausgleich des Aufsteigers und Gastes sehr schmeichelhaft und absolut aus dem Nichts daherkam. Auch im zweiten Durchgang setzte der Bosnier den Schlusspunkt und verwertete einen abenteuerlichen Lupfer per Volley vollspann zum 3:1-Endstand (89.). Der Aufsteiger aus Hostert tut sich also weiterhin schwer, rangiert jedoch mit zehn Punkten aus elf Spielen über dem Strich. Die US Mondorf findet sich indes im Niemandsland der Tabelle wie-der. Offen bleiben für mich die Grounds der beiden Aufsteiger aus Bettemburg und Rodingen.