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Logo des BFC Dynamo   BFC DYNAMO 3
       
Wappen FC Viktoria 1889 Berlin Lichterfelde-Tempelhof   VIKTORIA BERLIN 0
Halbzeitstand 2:0
 
Fr., 01.11.2024 - 19:00 Uhr
Tore:
1:0 Knezevic (30.)  
2:0 Lankford (37.)  
3:0 Makovec (82.)  
   
   
   
   
   
Sportforum Hohenschönh., Berlin
2.197 Zuschauer
Regionalliga Nordost (DE IV)
14. Spieltag 24/25
 
 
Ticket: 10 Euro - Tageskasse - Sitzplatz Gegengerade
Verpflegung: 4 Euro - Bier 0,4l (Veltins)
 
 
 
 
 
 

Die Geschichte des Berliner Fußball Clubs Dynamo macht den Verein zu einem ebenso spannenden wie umstrittenen Stück ostdeutscher Fußballgeschichte. 1966 als Fußballverein gegründet, konnte Dynamo von 1979 bis 1988 stolze zehn DDR-Meisterschaften am Stück feiern. Dieser einzigartige Lauf wurde jedoch bekanntermaßen von der DDR-Staatssicherheit und dessen Chef Erich Mielke gefördert und herbeigeführt. Nett ausgedrückt. Das machte den BFC Dynamo unter den Fußballfans im Wilden Osten nicht unbedingt zum Sympathieträger. Trotzdem sind meine familiären Bande zum „Stasi-Club“ recht eng. Mein Vater und mein Onkel besuchten regelmäßig die Liga- und Europapokal-Spiele des BFC, ehe die Leidenschaft für den FC Schalke nach der Wiedervereinigung überhand gewinnen konnte und durfte. Bis auf die Geschichten von damals und etlicher historischer Wimpel von großen Spielen gegen Aston Villa, den HSV oder AS Rom habe ich von der Dynamo-Seite denkbar wenig mitbekommen. Immerhin hat mich das Hopping und der Mangel an Alternativen im November 2010 bereits zwei Mal in das Sportforum Hohenschönhausen geführt.

Während andere Ostclubs, zumindest phasenweise, ihre Duftmarken im gesamtdeutschen Profifußball setzen konnten, ging es für den BFC nach der Wende nicht mehr hoch. Das natürliche Habitat der Weinroten ist seit zehn Jahren die viertklassige Regionalliga Nordost. Erfolgsfans und Hippies sucht man im abgerockten Sportforum dementsprechend vergebens. Stattdessen beschreitet man den Weg zur Spielstätte vornehmlich neben „Zeitzeugen“ der großen Erfolge oder neben ziemlich eindeutig rechts ausgelegten Mitbürgern, die ihre fehlgeleitet politische Überzeugung gerne offen zur Schau stellen. Ein weiterer unschöner Umstand, der mit dem BFC, ähnlich der Stasi-Vergangenheit, eng verbunden ist und bleibt. Kurz und knapp, auch wenn es unter den Dynamo-Fans sicherlich auch nette und „normale“ Typen gibt - meine Sympathien bekommt man in diesem Leben wohl nicht mehr. Vor meinem Besuch mit Henry anlässlich des Freitagabendspiel gegen den Stadtrivalen Viktoria war ich daher gespannt, wie der Hase im Sportforum, 14 Jahre nach meinen letzten Besuchen, läuft. Dabei wurden meine Erwartungen größtenteils erfüllt.

Bei bestem Nieselwetter näherten wir uns dem Stadion im Sportforum für ein klassisches Flutlichtspiel. Karten gab’s am Kassenhäuschen, Getränke gegen Barzahlung am Bierwagen und auch sonstige Annehmlichkeiten des modernen Fußballs suchte man auf den seit der Eröffnung 1959 kaum veränderten Rängen vergeblich. Das Flutlicht leuchtete den Platz nur spärlich aus, sodass die gut 2.000 Zuschauer Teil einer kleinen Zeitreise waren. Bis auf den überschaubaren Andrang, die schwarzen North-Face-Jacken, die „neumodischen“ großen Schwenker der aktiven Fanszene sowie deren Gesänge, dürfte ein Spiel in den 80er Jahren recht nah am heutigen Erlebnis gewesen sein. Auch sportlich dominierte Dynamo seinen Gegner, ähnlich wie es in den Jahren vor der Wende der Fall war. Trotz der räumlichen Nähe mit dem Fusionsklub FC Viktoria hätte der Gastverein jedoch kaum unattraktiver ausfallen können. Anhänger der Gäste waren im Stadion nicht auszumachen. Ohne zu irgendeinem Zeitpunkt Zweifel am Sieg aufkommen zu lassen, siegte der BFC zielstrebig, verdient und wenig spektakulär mit 3:0. Unbewusst und ungewollt avanciere ich somit mit meinen drei Besuchen in drei innerstädtischen Duellen zum Glücksbringer. So gab es 2010 ein 2:0 gegen TeBe und ein 4:0 gegen den nun in der Viktoria aufgegangen Lichterfelder FC.