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  ERZGEBIRGE AUE 1
     
logo_saarbrcken   1. FC SAARBRÜCKEN 1
Halbzeitstand 1:0
 
Sa., 02.11.2024 - 14:00 Uhr
Tore:
1:0 Bär (18.)  
  1:1 Brünker (81.)
   
   
   
   
   
   
Erzgebirgsstadion (neu), Aue
7.570 Zuschauer
3. Liga (DE III)
13. Spieltag 24/25
 
 
 
Ticket: 18 Euro - Tageskasse - Sitzplatz Gegengerade
Stadionheft: 1,50 Euro
Verpflegung: 5 Euro - Nudeltopf / 9 Euro - 2x Bier 0,5l (Wernesgrüner)
 
 
 
 
 
 

Zwölf Stunden nach dem Abpfiff der Partie im Sportforum startete ich den Motor des Autos für die nächste Tour. Schaute ich beim Spiel des Vorabends zurück ins Jahr 2010, als ich zwei Heimspiele des BFC besuchte, schlug die anstehende Fahrt eine Brücke zum Februar 2013. Damals bereisten Mariano und ich an einem Wochenende mit Aue, den Bayern und dem FC Ingolstadt die drei mir noch fehlenden Stadien der ersten drei deutschen Ligen. Spätestens mit dem Stadionneubau im Erzgebirge war der „Komplettiert“-Status jedoch dahin. In zwei Jahren Bauzeit verwandelte der FC Erzgebirge Aue sein zugiges und weitläufiges Multifunktionsstadion mit Laufbahn in ein reines Fußballstadion. Obwohl schon zuvor im Ligabetrieb bespielt, wurde die neue Hütte im Sommer 2018 mit einem Freundschaftsspiel gegen den damals noch großen FC Schalke 04 eröffnet. Vielleicht war es ja die 0:1-Niederlage in diesem eigentlich unbedeutenden Spiel gegen einen anderen „Kumpelclub“, die den anschließenden Niedergang der Knappen einläutete? Vielleicht sollte mein Besuch des neuen Erzgebirgsstadions einen möglichen Fluch brechen und den S04 von seinem Leid befreien? Zumindest beim Schreiben dieser Zeilen spendet der Glaube daran ein wenig Hoffnung.

Was hat sich seit meinem bisher ersten und einzigen Besuch in Aue verändert und was blieb gleich. Wie schon im Winter 2013 bestand die kleine Reisegruppe aus Mariano und mir. An einem zuerst sonnigen und dann trüben Samstag näherten wir uns zur Mittagszeit der Spielstätte. Hatte es damals unaufhörlich und spielgefährdend geschneit, blieb uns zumindest diese Hürde heute erspart. Dafür war der große und stadionnahe Parkplatz mittlerweile verschwunden und einem Industriegebiet gewichen. So stellten wir das Auto in einem absurd weit entfernten Wohngebiet ab und spazierten mit einem kurzen Stopp im Supermarkt zum Stadion. Der Neubau gefiel uns gut, kam in Vereinsfarben, schön eng und auch ordentlich steil daher. Mit dem Highlight, dem Verzehr einer Portion aus dem Nudeltopf warteten wir jedoch noch ein wenig. Bis zum Anpfiff konnten wir somit mit leichtem Hunger, aber trotzdem aufmerksam, die beiden Kurven begutachten. Die Fans der BSG Wismut versammelten sich vor allem auf der rechten Hintertorseite. Warum man eine Fankurve baulich in der Mitte spaltet, bleibt mir wirklich ein Rätsel.

Der Gast aus dem Fernen Saarbrücken hatte ein kleines Kurvenbild mitgebracht. Wohl auch um einen Gegenpol zum ostdeutschen Lokalpatriotismus darzustellen, hatte man den Gästeblock mit einer „Ostfrankreich“-Fahne geschmückt und entsprechende Schals unter den mitgereisten Fans verteilt. Der Auftritt der Saarländer war stark und dessen Wahrnehmung durch uns, durch die räumliche Nähe unserer Sitzplätze sicherlich begünstigt. Am guten Support der Gäste änderte auch die frühe Führung der Hausherren nichts. Bei Bärs Kopfball in der 18. Minute hatte man es dem FC Erzgebirge viel zu einfach gemacht. Nun mit den ortstypischen Nudeln bewaffnet, sahen wir eine Heimelf die ihre Überlegenheit nicht in einen weiteren Treffer ummünzen konnte und stattdessen hinten mit dem Feuer spielte. Beim folgerichtigen Ausgleich in der 81. Spielminute stand unter anderem Aues lebende Legende, Schnapper Martin Männel, im Mittelpunkt. An der Kante des Fünfmeterraums nickte FCS-Stürmer Brünker im Luftkampf mit Männel ein. Auch Mariano und ich diskutierten über die Rechtmäßigkeit des Treffers. Der Referee teilte meine Meinung, entschied zu Gunsten des Angreifers und des mittlerweile leistungsgerechten Remis. Ligen 1, 2 und 3 wieder komplett!