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Wappen Vogtländischer FC Plauen 1903   VFC PLAUEN 1
   
logo_erfurt   ROT-WEISS ERFURT 2
Halbzeitstand 0:1
 
So., 03.11.2024 - 13:00 Uhr
Tore:
  0:1 Maluze (45.)
  0:2 Wolf (69.)
1:2 Träger (90.)  
   
   
   
   
   
Vogtlandstadion, Plauen
2.313 Zuschauer
Regionalliga Nordost (DE IV)
14. Spieltag 24/25
 
 
Ticket: 15 Euro - Tageskasse - Stehplatz Gästeblock
Verpflegung: 12 Euro - 3x Bier 0,4l (Sternquell)
 
 
 
 
 
 

Bereits bei unserer ersten Fußball-Reise nach Aue hatten Mariano und ich schlechte Erfahrungen mit der Kneipenlandschaft in der sächsischen 15.000-Einwohner-Stadt gemacht. Als wir die ersten Menschen, die uns vor Ort begegneten, nach einer Pinte fragten, zuckten diese vielfach mit der Schulter. So landeten wir damals mangels Alternativen in der Gastwirtschaft eines Hotels. Alles nicht verkehrt, aber atmosphärisch auch nicht grandios. So ging es ohne Aufenthalt auf direktem Weg zu unserem nächsten Ziel. Mit Plauen wartete immerhin eine vier Mal so große Stadt auf uns, die hoffentlich ein paar mehr Tresen zur Auswahl haben würde. In der bedeutendsten Stadt des Vogtlandes angekommen, ruhten wir uns nur kurz aus und stürzten uns dann, von Hunger und Durst getrieben, ins „Nachtleben“. Nach einem Abstecher in die regionale Küche mit Reibekuchen und dem erstaunlich schmackhaften Bier der Brauerei Sternquell, sollte es eigentlich in einem weniger gesetzten Laden weitergehen. Doch spätestens wenn es um Kneipen, Bars und Pubs ging, herrschte auch in Plauen Flaute. Was soll‘s, so hatten wir am nächsten Morgen zumindest keinen schweren Kopf.

Den Sonntag eröffneten wir dann im einzigen Cafe der Stadt, das am Morgen des hochheiligen Tages seine Pforten für Gäste öffnete. Immerhin hatte man auch hier einen Zapfhahn, sodass man mit der entsprechenden Energie in den Tag starten konnte. Die brauchte man, hatte der örtliche Regionalligist doch für heute eine „Risikospiel“ ausgerufen. Die Gäste des FC Rot-Weiß Erfurt strömten tatsächlich in Scharen aus der thüringischen Landeshauptstadt ins Vogtland. Die Strecke ist machbar und bei den Rot-Weißen zeigte die Formkurve in letzter Zeit eindeutig nach oben. Anfangs schüttelte ich aufgrund der Polizeipräsenz und des frechen Sicherheits-Aufschlags an der Tageskasse mit dem Kopf. Während mich der stolze Eintrittspreis von 17 Euro für einen Vollzahler-Stehplatz in der Regionalliga noch immer ungläubig staunen lässt, orientierte sich der Einsatz der Ordnungskräfte tatsächlich am Fanaufkommen aus Erfurt. Gut 500 und damit mindestens jeder vierte zahlende Zuschauer hielt es mit dem RWE. Es blieb abzuwarten, ob der prall gefüllte und in der wärmenden Mittagssonne liegende Gästeblock sich am Ende über einen Sieg freuen konnte.

Auf der Heimseite herrschte indes ziemliche Flaute. Die Ränge des schmucken Vogtlandstadions waren nur spärlich bevölkert. Auch der aktive Mob in Gelb und Schwarz war der Spielklasse und vermeintlichen Tradition des Klubs nicht angemessen. Auf dem Rasen tat sich der Aufsteiger sichtlich schwer. Erfurt dominierte das Spiel, ohne genügend Kapital aus dem überzeugenden Auftritt zu schlagen. Wer sich jedoch vor der Pause zu früh in Richtung eines der beiden überlaufenen Bierstände begab, verpasste den Erfurter Führungstreffer zum 1:0 in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs. Ein Tor der Marke „wie kam das Ding denn zustande?“. Sei’s drum, spätestens der zweite Treffer (69.) schien nun für Klarheit gesorgt zu haben. Um mich herum war man zwar nicht vollends zufrieden, erwartete jedoch auch keine große Gegenwehr mehr. Umso stärker schwamm man dann in den wenigen verbleibenden Szenen nach dem dritten „Rumpeltreffer“ des Tages. In der ersten Minute der Nachspielzeit zahlte sich die Plauener also Schlussoffensive aus. Der Anschlusstreffer kam jedoch solo auf die Party. Der VFC konnte Erfurts späten Tanz auf der Rasierklinge nicht mehr zum Ausgleich nutzen. Den Gästen bleiben drei Punkte und das Gefühl, dass jeder Sieg die volle Konzentration bis zum Abpfiff benötigt. Schwein gehabt.