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Ein NFL-Wochenende in München mit einem
vorgelagerten Besuch am Samstagnachmittag bei 1860. So sah der
Plan aus, nachdem ich vier Tickets fürs Football-Spiel
geschossen hatte und Tommy kurzfristig Karten fürs Grünwalder
Stadion klärte. Ich freute mich auf eines der mittlerweile rar
gesäten Wochenenden mit den Jungs. Mein Start in den Samstag war
jedoch wenig spektakulär. Denkbar früh bestieg ich die Bahn in
Richtung der bayerischen Landeshauptstadt. Rico, Fabi und Tommy
sollten etwas später mit dem Auto in Berlin aufbrechen. Die
Betonung liegt hier auf „sollten“, da einer der Jungs es weder
„pünktlich“ ins Bett, noch aus dem Bett schaffte. Irgendwo auf
der Bahnstrecke zwischen Würzburg und Nürnberg konnten wir vier
verbindlich telefonieren und den Sechzig-Plan aufgrund der
Verzögerung ad acta legen. Kurzerhand stieg ich also bereits in
der fränkischen Metropole aus. Unser neues Ziel auf „halber
Strecke“ war abenteuerlich: Die Regionalligapartie zwischen
Fürth II und Aubstadt. Halleluja. Mit dem Ziel der
Komplettierung aller Regionalligen im Hinterkopf, wurde aus dem
„Must“ Konrad-Ammon-Platz schneller ein „Do“ als erwartet.
Ich hatte also ein paar Stunden Aufenthalt
in Nürnberg gewonnen. Es gibt sicherlich schlechteres. Kurz
nachdem ich mein Gepäck im Schließfach verstaut hatte, saß ich
auch schon mit dem ersten Bier des Tages in einem Lokal an der
Pegnitz. Es blieb bei einer Molle, da die Züge in die
Westvorstadt unregelmäßiger fuhren als ich es erwartet hatte.
Die S6 spuckte mich wenig später im Fürther Stadtteil
Burgfarrnbach aus. Hier hat das Kleeblatt am westlichsten Punkt
der Stadt auf dem Gelände des TSV seine Jugend-Zelte
aufgeschlagen. Der Konrad-Ammon-Platz ist ein Sportplatz, wie
man ihn sicherlich tausendfach in der Republik findet. Eine
Laufbahn ums Spielfeld, umlaufende Werbebanden und eine kleine
Tribüne. Undenkbar, dass man hier in den anderen
Regionalliga-Staffeln ein Spiel austragen könnte. Im Freistaat
schien das anders zu sein. Dementsprechend begeistert waren die
drei Autofahrer, als sie knapp 30 Minuten nach dem Anpfiff am
Ground aufschlugen. Bis dahin hatte ich mich bereits schon am
Grill ausgetobt und auch die Anzeigetafel stand nicht mehr auf
„Null-zu-null“. Fürths-Schnapper hatte sich bei einer
Freistoß-Flanke verschätzt und so das 1:0 per Kopf durch
Aubstadt Mrozek (20.) mindestens begünstigt. Sicherlich ein
herber Schlag für Fürth Interimstrainer und Ex-Bundesliga-Keeper
Christian Fiedler.
Mit der Ankunft der Jungs verschob sich
mein Fokus etwas. Natürlich war der Blick beim gemeinsamen
Austausch nicht mehr nur auf das Geschehen auf dem Platz
gerichtet und der ein oder andere Gang zum Bierstand
verschluckte diverse Aktionen der Kicker. Die Höhepunkte des
zweiten Durchgangs blieben einem natürlich trotzdem nicht
verborgen. Die Fürther um die Ex-Profis Adlung und Prib
steigerten sich nach der Pause. Prib selbst erzielte einen
schönen Treffer, dem jedoch ein Handspiel vorausgegangen war.
Die Hausherren mussten somit bis zur 87. Minute warten, in der
Vuc per Foulelfmeter ausglich. Die beiden Tabellennachbarn
trennten sich standesgemäß mit einem 1:1-Unentschieden. Auch
wenn 1860 daheim überzeugend mit 3:0 über Waldhof Mannheim
siegte, weinten wir dem verpassten Spiel nicht mehr hinterher.
Zudem ging es für uns noch weiter. Tommy erwähnte kurz vor
Spielende den in Landshut ausgetragenen Deutschland Cup. Flott
wurde dieser einstimmig in die Tagesplanung integriert, Tickets
besorgt und nach einer flotten Autofahrt saßen wir am Abend beim
Eishockey-Länderspiel zwischen Deutschland und der Slowakei.
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