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Vereinslogo   HAMBURGER SV 2
       
logo_schalke   FC SCHALKE 04 2
Halbzeitstand 1:2
 
Sa., 23.11.2024 - 20:30 Uhr
Tore:
1:0 Richter (29.)  
2:0 Königsdörffer (30.)  
  2:1 Younes (57.)
  2:2 Karaman (74.)
   
   
   
   
Volksparkstadion, Hamburg
57.000 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
13. Spieltag 24/25
 
 
Ticket: 43 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Gästeblock
 
 
 
 
 

Tommy und ich hatten mit dem Spiel in Lübeck-Dornbreite ein Viertel des fußballerischen Wochenendes absolviert. Im Anschluss widmeten wir uns natürlich dem Anker unserer Tour. Am Abend trafen mit dem HSV und dem S04 unsere jeweiligen Teams aufeinander. Die Ausgangslage war vielschichtig. Die Hamburger waren natürlich favorisiert. Seit einigen Jahren kämpft man zwar vergeblich, aber immer in der Spitzengruppe vertreten, um den Aufstieg. Die Knappen sollten eigentlich ähnliche Ansprüche haben und verfolgen. Stattdessen braucht Königsblau derzeit im Tabellenkeller jeden Punkt. Die klare Kiste zwischen den beiden gefühlten Bundesligisten relativiert sich jedoch wieder, sobald man sich die letzten Spiele der Rothosen anschaut. Die Baumgart-Elf steckt in einer Krise und tritt im Schneckenrennen um die Zweitliga-Spitze auf der Stelle. Mittlerweile steht sogar der anfangs so euphorisch empfangene „Kult-Trainer“ zur Disposition. Trotz falscher Bescheidenheit zählte für die Hausherren im heimischen Volksparkstadion also nur der Sieg. Als Vertreter der Gäste aus Gelsenkirchen hoffte ich indes auf einen halbwegs schadlosen Auftritt meiner Rumpeltruppe. Immerhin gab man sich vor der Länderspielpause keine Blöße und bestand daheim gegen Schlusslicht Regensburg.

Nach kurzer Fahrt erreichten wir also wieder Hamburg und parkten das Auto direkt im Volkspark. Zu unserer Ernüchterung offenbarten sich die fußläufigen Bars als Raucherkneipen, sodass es uns schlussendlich in das Kneipen-Restaurant einer lokalen Kette verschlug. Bei Bier und Schnitzel stimmten wir uns hier auf die anstehende Partie ein. Satt und glücklich tauschten wir später die wohlige Wärme gegen die nasskalten Straßen der Hansestadt. Nach einem entspannten Fußmarsch und vor der Heimkurve trennten sich unsere Wege und ich steuerte nach der obligatorischen Anwesenheitskontrolle den natürlich ausverkauften Gästeblock an. Mein Platz befand sich im Unterrang der Südkurve und somit in einem Block, der nur durch eine lose Ordnerkette vom Hamburger Anhang getrennt war. Während ich dem lautstarken Einsingen der Heimkurve lauschte, bemerkte ich nicht, dass Stevie bereits 15 Minuten neben mir stand. Entsprechend groß war das gemeinsame Gelächter, als wir unsere zufällige und unmittelbare Nachbarschaft bemerkten. Nun hatte ich also unverhofft einen Leidgenossen an meiner Seite. Wie groß würde das Leid wohl werden?

Die erste halbe Minute war aus Schalker Sicht gar nicht so verkehrt. Während man auf Hamburger Seite gestelzt von Schienenspielern schwadronierte, überzeugte der S04 zumindest mit den Grundtugenden. Ein unnötiger Doppelschlag machte die bisherige Arbeit jedoch zunichte und schickte den Schalker Anhang wieder in eine Welt aus Wut, Ungläubigkeit und Lethargie. Auf einen zwar strammen aber sicherlich haltbaren Richter-Freistoß (29.) folgte umgehend ein katastrophaler Schallenberg-Rückpass (30.), der die Uhr innerhalb weniger Augenblicke auf 0:2 aus Schalker Sicht stellte. Einigen Hamburgern im Nachbarblock stieg die Führung wohl zu Kopf, sodass es um mich herum fast knallte und die Cops Stellung bezogen. Ohne jegliche Hoffnung ging es wenig später in einen plötzlich ganz anderen zweiten Durchgang. Schalke war am Drücker und kam völlig verdient durch den zuvor gnadenlos ineffektiven Younes zum Anschluss (57.). Die Hamburger hatten Glück, dass dem S04 lediglich der Ausgleich durch Kapitän Karaman gelang (74.). Nach dem 2:2 war die Schalker Elf durch und konnte hinten das leistungsgerechte Remis sichern. Was für ein Ritt.