|  | Mit der samstäglichen Tour nach Nordholland 
				inklusive des obligatorischen Spielbesuchs, hielt ich meine 
				fußballerische Planung des letzten Februar-Wochenendes 
				eigentlich für abgeschlossen. Schtev hatte jedoch andere Pläne 
				und die Partie zwischen Fortuna Düsseldorfs U23 und dem MSV 
				Duisburg ins Auge gefasst. Und na klar, wenn sich ein Freund für 
				gute zehn Stunden Fahrt in die Bahn setzt, kriegen wir das hin. 
				Leichter gesagt als getan, da die Ticketvergabe für das Spiel 
				gegen den Klassenprimus an eine Mitgliedschaft bei F95 gekoppelt 
				war. Auch wenn die Profis zeitgleich im Derby beim Effzeh 
				antraten, hielt man diese Hürde scheinbar für notwendig um 
				Konfrontationen zu vermeiden sowie um zu verhindern, dass das 
				gesamte Paul-Janes Stadion von Zebras geflutet wird. 
				Glücklicherweise konnte ich über Alex‘ Bekanntenkreis einen 
				Fortuna-Fan ausfindig machen, der uns kurzerhand zwei Karten zur 
				Verfügung stellte. So sammelte ich Schtev zur Mittagszeit am 
				Duisburger Hauptbahnhof ein und gemeinsam absolvierten wir den 
				„Katzensprung“ nach Düsseldorf-Flingern. Dabei spielte nicht nur 
				das Wetter mit, auch die Parkplatzsuche gestaltete sich als 
				einfacher als gedacht. Siebeneinhalb Jahre ist mein letzter Besuch 
				in der traditionellen Spielstätte der Fortuna bereits her. Das 
				reine und enge Fußballstadion präsentierte sich in der 
				Frühlingssonne in bester Form und frisch gezapftes Alt und 
				brutzelnd heiße Krakauer sorgten für gute Laune. Trotzdem 
				zeichnete sich ein kleiner Wermutstropfen auf den gegenüber der 
				Haupttribüne liegenden Stehrängen ab. Diese füllten sich nämlich 
				nur schleppend mit den Schlachtenbummlern aus Duisburg. Auch die 
				langsam aufkeimenden Gesänge der MSV-Fans zündeten nicht 
				wirklich und blieben auch während der gesamten Spieldauer von 
				zaghafter Natur. Vieles hatte einen anstrengenden 
				Sing-Sang-Charakter und wurde nur von ein paar Dutzend Jungs 
				hinter den Zaunfahnen von Kohorte, Proud Generation und 
				Jungspunden getragen. Alles in allem viel zu wenig für einen 
				Klub mit dieser Tradition und Größe. Die Anhänger der Fortuna, 
				die mit uns die Haupttribüne bevölkerten, hatten selbstredend 
				keine ernsthafte Support-Agenda. Stattdessen war man mit 
				mindestens einem Auge und Ohr im Müngersdorfer Stadion und 
				reagierte mehr auf die Nachrichten aus der Domstadt als auf das 
				Geschehen auf dem Rasen in Flingern. Dabei schlug sich die 95-Reserve gar nicht 
				schlecht. Natürlich war der MSV tonangebend, ließ sich jedoch 
				die Verunsicherung des enttäuschenden Starts ins Kalenderjahr 
				sichtlich anmerken. Lediglich beim Jahresauftakt gegen Türkspor 
				konnte man triumphieren, ehe man weder gegen den RWO, noch gegen 
				Hohkeppel oder Paderborns Reserve gewinnen konnte. Mittlerweile 
				machten sich daher die Verfolger des zuvor unumstrittenen 
				Aufstiegsfavoriten wieder Hoffnungen auf den Platz an der Sonne. 
				Duisburgs Maximilian Dittgen erhob sich jedoch nach 30 Minuten 
				zum Spielverderber und schloss einen Konter nach einer 
				Fortuna-Ecke eiskalt ab. Schlechte Nachrichten für die 
				Konkurrenz aus Gladbach, Lotte, Köln und Oberhausen. Trotz der 
				Führung merkte man den Gästen jedoch an, dass die Leichtigkeit 
				in den letzten Wochen komplett abhandengekommen war. Mit Ach und 
				Krach rettete sich der Spielverein über die Ziellinie und nahm 
				drei Punkte mit nach Meiderich bzw. Wedau. Währenddessen fand 
				das Parallelspiel der Fortuna-Profis dank eines Strafstoßes in 
				der 90. Minute aus Sicht der Düsseldorfer ein versöhnliches Ende 
				und endete 1:1. |  |