|  | Die Relegation zur höchsten 
				niederländischen Amateurliga, der Tweede Divise, ist ein 
				wahnwitziges Unterfangen. Auf der Suche nach Spielen in der 
				ausklingenden Saison stieß ich auf eben jene 
				Qualifikationsrunde, die Ende Mai starten sollte. Insgesamt acht 
				Mannschaften, zwei die in der Tweede Divisie bleiben wollen und 
				sechs die aus der Topklasse aufsteigen wollen, kämpfen in drei 
				K.O.-Runden mit Hin- und Rückspiel um nur einen freien Platz im 
				Amateur-Oberhaus. Da braucht man als Klub zweieinhalb sehr gute 
				Wochen, um am Ende als glücklicher Sieger aus diesem Ritt 
				hervorzugehen. Für mich galt es nun, aus den vier 
				Hinspiel-Paarungen der ersten Runde, den für mich passenden Fit 
				zu finden. Immerhin könnte ich hier bereits vor der neuen Saison 
				einen möglichen Neuankömmling in der von mir standesgemäß 
				komplettierten Tweede Divisie abhaken. Meine Wahl fiel nach 
				ausführlichen Überlegungen auf das Duell zwischen Blauw Geel 38 
				und dem (noch) klassenhöheren VV Noordwijk. Mich überzeugten der 
				kurze Anfahrtsweg, der recht markante Ground und ich glaubte an 
				die Hausherren, tatsächlich den großen Wurf landen zu können. Entspannt schrubbte ich am Mittwochabend 
				vor Christi Himmelfahrt die gut 100 Kilometer nach Veghel. Die 
				Stadt liegt auf halber Strecke zwischen Eindhoven und 
				Herzogenbusch und hat ihren bekanntesten „Export-Schlager“ der 
				Familie van Eerd zu verdanken. 1921 gründete diese einen 
				Großhandel, der später zur zweitgrößten Supermarktkette des 
				Landes, JUMBO wurde. Das Unternehmen taucht heute im offiziellen 
				Namen des örtlichen Fußball-Klubs auf und fungiert 
				selbstverständlich als Trikot- und Hauptsponsor. Auf dem Gelände 
				des Prins Willem Alexander Sportparks konnte man dem gelben 
				Schriftzug dementsprechend nicht entkommen. Im Klubhaus hatte 
				ein DJ Stellung bezogen, der zwischen den Snackstationen der 
				Anhängerschaft einheizte.  Mir 
				sagte auch der Rest der weitläufige Anlage durchaus zu, da sie 
				sich von anderen Sportparks des Landes in vielen Belangen 
				unterschied. So ist das Hauptspielfeld nicht wie sonst von 
				anderen Plätzen umzingelt und steht stattdessen inmitten einer 
				recht weitläufigen Rasenfläche. Eine weitere Besonderheit ist 
				die große Stehtraverse auf der Seite der Gegengerade. Am Abend 
				eines zuvor komplett verregneten Tages lag diese dann sogar in 
				der Sonne und beherbergte sicherlich gut die Hälfte der 1.000 
				Zuschauenden.  Unter den Besuchern war auch ein recht 
				stabiler Anteil an Gästefans aus dem mondänen Badeort Noordwijk. 
				Zum Beginn der Partie präsentierten sich die Mitgereisten jedoch 
				wenig elegant und verballerten ihr kleines Feuerwerk-Arsenal. 
				Nachdem der Rauch verflogen war, waren es weiterhin die 
				Gästefans, die für Unterhaltung sorgten. Mehr als 20 Minuten 
				lang versuchte man mit viel Manpower seine Fahne richtigherum 
				und halbwegs ansehnlich an der Rückwand der Tribüne aufzuhängen. 
				Das Schauspiel rund um den großflächigen Lappen konnte man 
				belustigt und sorgenfrei verfolgen, da sich beide Teams zu 
				dieser Zeit zwar engagiert, aber mit der zu erwartenden Vorsicht 
				begegneten. Nach einigen guten Möglichkeiten aus dem Spiel 
				heraus, brachte ein Eckball in der 50. Minute das 1:0 für die 
				Hausherren. Dem zwischenzeitlichen Ausgleich (77.) folgte eine 
				nervenaufreibende Schlussphase mit einem besseren Ende für 
				Blau-Gelb. Ein denkbar unbeholfenes Eigentor brachte die erneute 
				Führung in der Schlussminute der offiziellen Spielzeit. 
				Noordwijk konnte noch einen Lattentreffer verbuchen, geht jedoch 
				mit einem schweren Rucksack ins Rückspiel vor heimischer 
				Kulisse. |  |