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SPIEL #400

logo_schalke FC Schalke 04 vs.
VfL Wolfsburg
2:1 (1:0)
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  01.02.2014 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen  
  61.142 Zuschauer  
  1. Bundesliga - 19. Spieltag 2013/2014  
     
  Tore:
1 : 0 Felipe Santana (9.)
1 : 1 Maximilian Arnold (65.)
2 : 1 Kevin-Prince Boateng (81.)
 
     
     
 

Samstag halb vier auf Schalke, Spitzenspiel gegen Wolfsburg. Mal wieder eines dieser Duelle, das zwar auf dem Papier ein Highlight sein sollte und trotzdem jegliches Kribbeln im Bauch vermissen lässt. Wolfsburg und Schalke trennt zwar nur ein Punkt, trotzdem kommt mit dem Club aus der Autostadt ein herzloses Produkt in die Arena. Für mich ist diese Partie also keine Spitzenbegegnung im klassischen Sinn, dafür fehlen einfach das oben genannte Kribbeln, der volle und lautstarke Gästeblock und die damit verbundene Tradition des Duells. Das Spiel verfolgte ich nicht wie gewöhnlich aus N4, da ich das Spiel mit Schwester, Cousine und Onkel besuchte. Somit ging es mit der halben Familie zusammen in N1 zu den Jungs meines Onkels. In N1 herrscht immer ein lustiges Kommen und Gehen, welches aus Bier holen, Bier verschütten und Pinkeln gehen besteht. Das Geschehen auf dem Platz rückt dabei zwangsläufig phasenweise in den Hintergrund. Vielleicht ist das in einigen Jahren ja auch mein Ding, derzeit stellt es mich noch auf eine recht harte Probe, will ich doch das Team bedingungslos in einer homogenen Masse unterstützen. Apropos „Homo…“. Die Causa Hitzlsperger hat dazu geführt, dass die Schwulenfreundlichkeit des Kumpel- und Malocherclubs im Stadion überall offen dargeboten wurde. Ein Riesenbericht im Kreisel, eine Regenbogen-Fanclubfahne in der Mitte der Südkurve und Fahnen im Corporate Design des Vereins gegen Homophobie unter dem Stadiondach. Ich finde es absolut lächerlich. Wer eine Kampagne dafür braucht, dieses Thema mit menschlicher Vernunft anzugehen, hat es sowieso nicht kapiert und wird es wahrscheinlich auch nicht kapieren. Im Endeffekt ist es doch so egal, ob auf dem Platz ein dunkelhäutiger, übergewichter oder eben mit Diego Benaglio ein Schwuler im Kasten des VfL steht. Alles Fußballer.

Zu Spielbeginn war der Gästeblock dann doch recht gut gefüllt. Kurzarbeit? Werksurlaub? Man wird es wohl nie erfahren. Während die Grün-Weißen fantechnisch zumindest mit Quantität halbwegs überzeugen konnten, sah es mit der Qualität auf den Rängen und dem Rasen anders aus. Schalke begann wie aufgedreht. In den ersten zwanzig Minuten sah der Gast kein Licht. Völlig verdient war es Santana, der nach einer Ecke zum 1:0 einstümperte. Schalke erspielte sich etliche Chancen und hätte schon zu Beginn höher führen müssen. Mit der Zeit rissen die Schalker, um den Überraschungsstarter Obasi, jedoch mit dem Hintern ein, was sie mit den Füßen aufgebaut haben. Wolfsburg wurde besser, ohne jedoch den stark aufgelegten Schalker Schlussmann Fährmann überwinden zu können. Mit einem 1:0 ging es somit in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann dann gleich mit einem Paukenschlag. Wolfsburg Caligiuri sah die rote Karte, da er wohl den Linienrichter beleidigt hatte. Alles in allem Pfiff Schiedsrichter Stark eine super Partie. Ob das die Wölfe genauso sehen?! Wer selber schon mal Fußball gespielt hat weiß, dass es ein Platzverweis für das nun in Überzahl spielende Team nicht zwangsläufig einfacher macht. Und so kam es dann wie es kommen musste. Nicht unverdient glich Jungstar Arnold zum 1:1 aus. Kopfschütteln und Gemecker in der Arena. Mit Sicherheit nicht wenig gerechtfertigt. Ein perfekter Angriff reichte meinen Knappen dann, um in der Arena wieder für eine andere Gemütslage zu sorgen. Der sonst blasse Boateng schloss eine wunderschöne Kombination mit dem viel kritisierten Neustädter zum 2:1 Endstand ab. Die Arena bebte nun und Schalke behält in der Rückrunde eine blütenweiße Weste. Nach dem Spiel ging es dann noch, wie immer wenn die Thüringer dabei sind, auf den Parkplatz zum Essen, Trinken und Quatschen. Ein gelungener Spieltag.

 
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