SPIEL #409
Ferencvaros Budapest vs. Györi ETO FC 1:1 (0:0) |
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02.03.2014 - Puskas Ferenc Stadion, Budapest | ||
11.228 Zuschauer | ||
NB I - 18. Spieltag 2013/2014 | ||
Tore: 1 : 0 Leonardo (74.) 1 : 1 Roland Varga (87.) |
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Unser zweites Spiel in Budapest stand am Sonntag auf dem Plan. Die Partie zwischen dem traditionsreichen Hauptstadtklub Ferencvaros (6.) und Vorjahresmeister Györi (3.) kann man durchaus als Topspiel bezeichnen. Beide Teams haben eine große Tradition und spielten des Öfteren im europäischen Geschäft. Zuerst stand am Sonntagmorgen jedoch erst mal das Touritum im Vordergrund. Die Bauwerke die am Vorabend nur im Dunkeln bestaunt wurden wollten auch bei Tageslicht von uns entdeckt werden. Das Highlight sollten jedoch nicht die vielen wirklich schönen Sehenswürdigkeiten sein, sondern ein Typ der sich am Steuer seines Autos nicht unbedingt unter Kontrolle hatte. Während wir lecker im Außenbereich eines Restaurants dinierten ballerte der besagte Autofahrer mal so eben gut zehn Straßenpoller vor einer Bushaltestelle weg und beging im Anschluss Fahrerflucht. Die Karre muss voll im Eimer gewesen sein, aber egal. Südosteuropa pur! Um nicht allzu spät zum Stadion Puskas Ferenc zu kommen mussten wir uns allerdings so langsam auf den Weg machen für unser fußballerisches Highlight in der ungarischen Hauptstadt. Mit einem gesunden Polster von ca. einer Stunde bis zum Anpfiff erreichten wir die Topposition an einem der knapp bemessenen Ticketschalter. Wo der Ticketkauf am Vortag noch unproblematisch über die Bühne ging, brauchte man, laut Angabe der Ticketverkäuferin, heute jedoch eine Fankarte, ähnlich derer in Holland oder Polen. Somit stellten wir uns ein zweites Mal in einer Schlange an, diesmal an der Registration für die Fankarte. Nur sehr langsam ging es voran und lediglich ein Kerl hinter uns, mit Zwei-Finger-Bart, Seitenscheitel und eindeutiger Ausstrahlung, konnte für einen kurzen Mix aus Erstaunen und Schmunzeln sorgen. Was es alles gibt. Mit der Fankarte bewaffnet machten wir uns nun wieder auf zu einem der Ticketschalter, während die Hoffnung den Anpfiff im Stadion zu erleben langsam erlosch. Blöde Sache, vielleicht zu schlecht informiert und zu unbekümmert, im Endeffekt aber nicht zu ändern. Somit verpassten wir 15 Minuten einer ereignisarmen ersten Hälfte zwischen dem beliebtesten Hauptstadtclub und der ambitionierten Truppe aus Györ. Bei leckerem Bier fiel also ein Großteil der Aufmerksamkeit vorerst auf beide Kurven. Links von uns der gut gefüllte Heimsektor um die Green Monsters, die sich ab und an Gehör verschafften, rechts von uns knapp 200 Gäste aus dem 130km entfernten Györ. In der Halbzeit konnten wir zwei ungewöhnliche Ereignisse bestaunen. Unter dem grünen Adler-Maskottchen steckte doch tatsächlich eine bildhübsche Frau, die zeitweise wenig Wert auf die Illusion rund um ihre Kostümierung legte. Des Weiteren tauschten die Jungs von Ferencvaros in der Halbzeitpause ihre Trikots. Spielte man in Halbzeit 1 noch in den grün-weiß gestreiften Heimjerseys gegen die ebenfalls in grün-weiß auflaufenden Gäste, ging es nun in schwarz weiter. Durchaus nachvollziehbar! Die zweite Hälfte begann dann lebevoller, mit einer schönen Pyroaktion neben den Green Monsters. Rauch und mehrere Bengalen hinter einer Budapest-Folienfahne tauchten den Block in ein rotes Licht. Auf dem Rasen entfachte der eingewechselte Brasilianer Leonardo in der 74. Minute ein Feuerwerk. Thomas Dolls Joker setzte sich sehenswert durch und Schloss ebenso ansehnlich zum 1:0 für die Hauptstädter ab. Der anschließende Jubelsturm war extrem emotional und enthusiastisch. Das gefiel dem finsteren Ordnungsdienst weniger, der u.a. einen wohl etwas zu heftig feiernden Glatzkopf abführte. Den Ausgleich, wenige Minuten vor dem Abpfiff, sollte dieser also verpassen. Schlussendlich blieb es beim 1:1 zwischen beiden Europapokalaspiranten. Viel zu wenig für das, über weite Strecken überlegende Heimteam, auch weil man nach dem Führungstreffer einen Elfmeter verschoss. Nach dem Abpfiff blieben wir noch ein wenig auf unseren Plätzen, bis sich das zuvor recht gut gefüllte Puskas-Stadion bis auf uns geleert hatte. Mit den Gedanken bei der durchaus attraktiven Partie und dem phasenweise tollem Support machten wir uns auf den Weg ins Hostel, jedoch nicht ohne zuvor noch die Chance zu nutzen das Stadion vom verwaisten TV-Kameraturm aus zu fotografieren. |
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