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SPIEL #416

logo_paok PAOK Thessaloniki vs.
PAS Giannina
2:1 (0:0)
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  23.03.2014 - Toumba Stadion, Thessaloniki  
  11.494 Zuschauer  
  Super Liga - 30. Spieltag 2013/2014  
     
  Tore:
0 : 1 Andi Lila (63.)
1 : 1 Miroslav Stoch (66.)
2 : 1 Lucas Perez (82.)
 
     
 
     
(Stadionheft fehlt)
     
   
     
   
     
   
     
   
     
 

Die letzte Station unserer Balkantour sollte uns nach Thessaloniki führen. Ein Fahrer unseres Appartements in Skopje brachte uns für einen Hunni über die mazedonisch-griechische Grenze in die zweitgrößte Stadt Griechenlands. Drei Nächte verbrachten wir in der sonnigen Hafenstadt am Meer. Allzu viele Sehenswürdigkeiten hatte Saloniki nicht zu bieten. Wir besuchten die Burg, von der nur noch einer Ruine übrig geblieben war, den Weißen Turm, als das Wahrzeichen der Stadt und flanierten des Öfteren über die belebte Promenade. Sonderlich in seinen Bann ziehen konnte mich Saloniki nicht, allerdings genoss ich es einfach mit den Jungs ein paar Bierchen am Wasser zu trinken und die Wampen in die Sonne zu halten. Somit hatte unser letzter Stopp dann doch noch etwas Malle Mallotze-Feeling. Doch auch der sportliche Aspekt sollte im Norden Griechenland nicht zu kurz kommen. Da das Basketballspiel von PAOK am Samstagabend doch arg enttäuschte, irgendwie kennt man nur die Basketball-Derby-Videos mit super Stimmung, lag es also am Spiel zwischen PAOK und PAS Giannina uns mitzureißen.

Die Vorzeichen standen jedoch von Beginn an schlecht. Wollten wir zum Abschluss unserer Reise doch eigentlich das Derby zwischen Aris und PAOK besuchen, welches ursprünglich für diesen Termin geplant war, vom griechischen Verband jedoch kurzerhand eine Woche vorverlegt wurde. So etwas wäre dann wiederum in Deutschland wohl nicht möglich, so sehr man sich über das Terminierungsgehabe in der Heimat aufregen mag. Das Stadion Toumba liegt unweit des Stadtzentrums und war somit einfach zu Fuß zu erreichen. Die Tickets für die Kurve gegenüber dem berühmt berüchtigten Gate 4 gab es für schlappe zehn Euro und somit aalten wir uns in die pralle Sonne und warteten mit mehreren Tütchen Sonnenblumenkerne auf den Anpfiff. Zu unserem Erstaunen füllte sich die Fankurve um Gate 4 so gut wie gar nicht. Am Ende standen zwei versprengten Haufen in der Kurve, die sich nur bedingt Gehör verschaffen konnten, sobald das gesamte Stadion in die Gesänge einstieg. Klar fällt das Singen in der prallen Sonne nicht immer leicht, aber das war qualitativ und vor allem quantitativ ein echtes Armutszeugnis.

Das Spiel war in der ersten Halbzeit nicht schön anzusehen. Die 22 Mannen auf dem Platz konzentrierten sich mehr darauf, über den Schiedsrichter zu Meckern und diesen dabei über den halben Platz zu verfolgen, als Fußball zu spielen. Sichtlich eingeschüchtert hatte das Schiedsrichtergespann den Moment verpasst, die passenden Strafen zu verteilen. Umso überraschender war für uns die rote Karte, mit der der Referee nach 32 Minuten PAOKs Miguel Vitor direkt vor der Heimkurve des Feldes verwies. Hierbei flog dem Schiedsrichter und seinem Assistenten so ziemlich alles aus der Fankurve entgegen was nicht niet- und nagelfest war. Irgendwie passt dieses unsympathische Verhalten der PAOK-Spieler und –Fans zu der Situation rund um das viel beschriebene Spiel in Gelsenkirchen aus dem letzten Sommer. Trotz der roten Karte war PAOK auch bis in die zweite Halbzeit feldüberlegen. Die entstandenen Chancen konnten jedoch sowohl PAOK als auch die Gäste, deren ca. 50 Fans überraschenderweise ins Stadion durften, nicht nutzen. In der 63. Minute sorgte ein unglaublicher Fernschuss (den zumindest ich, warum auch immer verpasst habe) von Gianninas Lila für die Gästeführung. Der Torwart schien etwas überrumpelt als sich der Ball hinter ihm ins Tor senkte. PAOK zeigte jedoch schnell warum man die Nummer zwei im Land ist, auch wenn man in diesem Jahr keine Chance gegen das bärenstarke Piräus hat. Nur drei Minuten später packte PAOK-Linksaußen Stoch den Hammer aus und nagelte den Ball ebenfalls aus der Entfernung unhaltbar zum 1:1 ein. So unkreativ das Spiel an sich war, so schön waren die Tore. Jetzt bebte das Toumba und PAOK wollte mehr. Und bekam es auch. Der eingewechselte Lucas erzielte zehn Minuten vor Schluss per Flachschuss das 2:1 und versetzte die gut 11000 Fans in Ekstase. PAOK festigt somit seinen CL-Quali-Platz, in einem Spiel, welches über weite Strecken mehr dreckig als schön war.

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