SPIEL #425
VfL Wolfsburg vs. 1. FC Nürnberg 4:1 (2:1) |
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12.04.2014 - Arena Wolfsburg, Wolfsburg | ||
28.431 Zuschauer | ||
1. Bundesliga - 30. Spieltag 2013/2014 | ||
Tore: 0 : 1 Markus Feulner (8.) 1 : 1 Ivica Olic (19.) 2 : 1 Ivan Perisic (22.) 3 : 1 Junior Malanda (69.) 4 : 1 Ivan Perisic (82.) |
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So gut es gerade bei den Königsblauen läuft, so
scheiße läuft es zurzeit beim Glubb aus Franken. In dieser Saison konnte
ich noch kein Club-Spiel besuchen, somit war es am 30. Spieltag so
langsam an der Zeit die Freunde in rot-schwarz zu Unterstützen. Mit dem
ICE ging es am Samstagmorgen ab Bochum nach Wolfsburg. Während es für
den Werksclub um das erreichen des Europapokals, ja vielleicht sogar der
Champions League ging, wurde aus Sicht des FCN von vielen im Umfeld von
der letzten Chance gesprochen. Der letzte Strohhalm ist mit Wolfsburg
also eine zusammengekaufte und derzeit recht gut funktionierende
Millionentruppe unter Regie des Ex-Club-Trainers Hecking. Man hätte es
einfacher treffen können. Am Wolfsburger Bahnhof traf ich mich mit Luis
und Jesus, mit denen ich bei einem Spiel der Glubb-Amas in Ingolstadt im
letzten Herbst böse abgestürzt bin. Ein mehr als lustiger Tag, weshalb
man natürlich in Kontakt blieb und Luis mir einen Steher für den
Gästeblock besorgte. Somit ging es mit einem kleinen Mob durch das, was
man wohl als Wolfsburger Innenstadt bezeichnen kann. In einer kleinen
Kneipe, die bereits von einigen Franken bevölkert war, ließen wir uns
dann nieder bevor wir gut eine Stunde vor Spielbeginn den Weg über den
Mittellandkanal ins drittkleinste Stadion der Bundesliga antraten. Im
Rahmen der „Ich bereue diese Liebe nicht“-Aktion wurden etliche rote
Mottoshirts unters Glubb-Volk gebracht. Als wir im Block ankamen gab es
die Shirts leider nur noch in XL und XXL. Meine HipHop-Baggy-Style-Zeiten
habe ich dann doch zum Glück hinter mir gelassen. Somit bewaffneten wir
uns lediglich mit den Luftballons und dem Konfetti, welche im
Zusammenspiel beim Einlaufen ein doch recht stimmungsvolles Bild
abgaben. Schnell gewann man im Stadion stimmungstechnisch
die Oberhand. Zur Atmosphäre im Wolfsburger-Werks-Block kann man ja
getrost einfach nichts sagen, jeder der diese Zeilen liest weiß sowieso
bescheid. Scheinbar sprang der Funke dann auch auf die Mannschaft über.
Aus der Drehung erzielte Feulner den sehenswerten Treffen zur
1:0-Führung für den Glubb nach nur acht Minuten. Der Frust der letzten
Wochen schien sich beim Torjubel im Block zu entladen und die Hoffnung
auf den Klassenerhalt war wieder da. Im Anschluss zeigten die Wölfe
jedoch, warum sie nächstes Jahr im Europa spielen werden und der Club
wohl leider Gottes in Sandhausen und Aalen. Innerhalb von drei Minuten
nutzten zuerst Olic und dann Perisic die teilweise haarsträubenden
Fehler der Club-Defensive aus um die Partie zu drehen. Vor allem Kapitän
Schäfer im Club-Tor konnte einem auf Grund dieser desaströsen
Abwehrleistung Leid tun. Schäfer zeigte seinen Unmut deutlich und wusste
sichtlich nicht wohin mit seinem Frust. Auch im Block hingen nun die
Köpfe auf Halbmast und in vielen Augen fand man nur noch Leere und ab
und an blieben die Augen nicht mehr trocken. Bei mir war es nicht
anders. Der Support der sich nun aus Club-Sicht stark am „Ich bereue
nicht“-Faden langhangelte, war eher Verzweiflung als Hoffnung, war eher
Trauer als Mut. Mit mehr Glück als Verstand und ohne Mittel rettete sich
die Mannschaft dann mit einem Ein-Tor-Rückstand in die Pause. Ich hätte zu diesem Zeitpunkt keinen Pfifferling
auf den Glubb gesetzt. Nach der Pause hatten die Gäste jedoch die
besseren Szenen und man spürte ein gewisses Aufbäumen. Zehn Minuten
Club-Offensive waren es dann aber auch. Wolfsburg war einfach stärker,
ob physisch, spielerisch oder psychisch. Mit dem nun längst überfälligen
3:1 durch Malanda in der 69. Minute war das vorläufige Schicksal der
Nürnberger dann auch besiegelt. Die Kurve, unterstützt von unglaublich
vielen weiteren Knappen, stellte den Support ein während die Mannschaft
auf dem Platz endgültig zerbrach. Am Ende verlor der Club 1:4 und findet
sich somit weiterhin auf dem 17. Tabellenplatz wieder. Wenn man ehrlich
ist, sind die Spiele gegen Wolfsburg nicht die, die man unbedingt
gewinnen muss, auch wenn man mal wieder eine Führung verspielte. Die
Punkte die am Ende wahrscheinlich fehlen werden ließ man vorher liegen.
Das Restproramm mit Leverkusen, Mainz, 96 und Schalke macht einem da
wenig Hoffnung. Nichtsdestotrotz hoffe ich das jeder rot-schwarze
Spieler in den nächsten vier Partien (inklusive dem Spiel gegen Schalke,
ja) weiß was es bedeutet, wenn in der nächsten Spielzeit der Glubb
zweitklassig kickt, während das Kleeblatt die Erstligastadien
abklappert. Nicht auszudenken. |
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