SPIEL #427
Berliner AK 07 vs. 1. FC Union Berlin II 1:2 (0:1) |
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18.04.2014 - Poststadion, Berlin | ||
573 Zuschauer | ||
Regionalliga Nordost - 25. Spieltag 2013/2014 | ||
Tore: 0 : 1 Kevin Giese (18.) 0 : 2 Tugay Uzan (60.) 1 : 2 Kiyan Soltanpour (67.) |
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(Ticket fehlt) | ||
Über das Osterwochenende ging es für mich in die
ostdeutsche Heimat. Am Donnerstagabend in Bernau angekommen, sollte am
Karfreitag die Arbeit vor dem Vergnügen kommen. Wobei das Malern in
Ricos und Julis neuer Wohnung mitnichten eine Qual war. So halfen Stev
und ich so gut wie möglich mit und nach der fleißigen
Vormittagsbeschäftigung ging es gemeinsam ins altehrwürdige Poststadion
nach Moabit. Der Berliner AK empfing am Feiertag Union Zwee, was uns
vieren, die doch alle in unterschiedlichen Ausprägungen Sympathien für
die Elf aus Oberschöneweide hegen, ganz gut in den Kram passte.
Sportlich gesehen spielte die Partie dann eher keine große Rolle für den
Ausgang der Regionalliga Nordost. Ähnlich wie in der Bundesliga steht
mit Neustrelitz der Meister, zumindest so gut wie, fest, während die
echte Spannung dann eher im Tabellenkeller zu suchen ist.
Nichtsdestotrotz freute ich mich auf ein gutes Fußballspiel mit meinen
Freunden in einem Stadion, das ich zudem ganz reizvoll finde. Bei der
Ankunft wurden wir dann mit Regen begrüßt und stellten uns in den
Gästeblock, der irgendwie nicht mehr dort war, wo er früher war. Der
Blick aus dem mir neuen Gästesektor wurde wenig dezent von der sperrigen
Wurfanlage beeinträchtigt und war somit noch nicht einmal suboptimal. So plätscherte die erste Halbzeit dann ein wenig
vor sich hin. Wortwörtlich. Mit einem Auge aufs Spielgeschehen und dem
anderen Auge sehnsüchtig auf die blauen Flecken am Himmel gerichtet
standen wir da. Scheinbar waren unsere Blicke dann in der 18. Minute dem
Himmel zugewandt, vom Tor der Union-Amas haben wir dann nämlich allesamt
nur Bruchteile mitbekommen. Irgendwie versenkte Giese den Ball zur
1:0-Auswärtsführung gegen die BAK-Elf, die sich zuvor einige
vielversprechende Konterchancen erarbeiten konnte. Uns und den ca. 150
Unionern im Stadion sollte es recht sein. Unter den anwesenden Fans der
Rot-Weißen versammelten sich dann knapp zwanzig Jungspunde hinter
einigen Zaunfähnchen und unterstützten eher wenig eindrucksvoll ihre
Mannschaft. Bei den Jungs, die wahlweise oberkörperfei oder
sonnenbebrillt ihre Fahnen schwenkten, handelte es sich wohl um eine
ganz besondere Spezies, den Amateursupporter. Sieht man immer öfter,
Jungs die in den Szenen der Profiteams nie so richtig einen Platz
gefunden haben, der ihren Vorstellungen entspricht, unterstützen fortan
die zweite Mannschaft. Soll jeder so machen wie er es für richtig hält,
da es in diesem Fall jedoch arg in die Richtung Mallorca-Dummsuff-Fraktion
ging, braucht so etwas kein Mensch. Der Führungstreffer für die Gäste
war dann in der ersten Hälfte auch das einzig erwähnenswerte auf dem
Platz. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich viel zu sehr mit dem
Regen und meinen zwischenzeitlich klitschnassen Klamotten beschäftigt
war, als das ich das Spiel hätte gänzlich genießen können. Nach der
Pause schien dann die Sonne und das Fußballgucken machte sofort deutlich
mehr Spaß. Dafür sorgte unter anderem Uzan, der
deutschtürkische Mittelstürmer der Gäste, der in der 60. Minute per
Flachschuss zum 0:2 traf. Eigentlich war das Spiel nun entschieden, wenn
man sich clever anstellt. Allerdings haben Unions Amateuere bereits so
einiges von der Profimannschaft gelernt. So hat man sich scheinbar in
der Kategorie „Wie gebe ich eine Führung leichtfertig aus der Hand“
einige Lehrvideos der Zweitligamannschaft angeguckt, analysiert und zum
Vorbild genommen. Was spielte Union Zwee nun auf einmal für einen Mist
zusammen. Irgendwie lief bei den Gästen mit der beruhigenden Führung im
Rücken nur noch wenig zusammen und man machte die Hausherren vom BAK
stark. Der Athletik Klub wurde also immer besser und kam nur sieben
Minuten nach dem 0:2 zum Anschlusstreffer. Bei der Demuth-Elf keimte nun
Hoffnung auf und immer mehr Bälle flogen aufs Gehäuse der Unioner.
Irgendwie schafften die Jungs aus Köpenick es glücklicherweise den
denkbar knappen Vorsprung über die Zeit zu retten und bejubelten mit den
anwesenden rot-weißen Fans den 2:1-Sieg in der nahen Fremde. Mit
Sicherheit keine unverdienten drei Punkte in einem durchschnittlichen
Spiel. Souveränität sieht jedoch anders aus. |
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