SPIEL #428
|  | FC Grün-Weiß Piesteritz vs. SV Schott Jena 4:2 (2:1) |  | 
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| 19.04.2014 - Volksparkstadion, Lutherstadt Wittenberg | ||
| 145 Zuschauer | ||
| Oberliga NOFV-Süd - 23. Spieltag 2013/2014 | ||
| Tore: 1 : 0 Florian Freihube (20.) 1 : 1 Maximilian Enkelmann (31.) 2 : 1 Tobias Haufe (39.) 3 : 1 Florian Freihube (70.) 4 : 1 Tobias Haufe (79.) 4 : 2 Benjamin Bahner (87.) | ||
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| Schon mehrmals hatte ich es in den letzten Jahren 
		vor, am Karsamstag war es dann soweit. Ich besuchte die Lutherstadt 
		Wittenberg und den dort ansässigen Stadtteilklub und Oberligisten FC 
		Grün-Weiß Piesteritz. Relativ kurzfristig habe ich mich gegen das kleine 
		Derby zwischen Cottbus II und Dynamo II entschieden und buchte ein 
		Ticket für den ICE ins nördliche Sachsen. Bei bestem Wetter ging es 
		somit sehr bequem und gemütlich durch mein geliebtes Brandenburg. Vom 
		Bahnhof Lutherstadt West lief ich die restlichen Meter bis zum 
		Volksparkstadion durch das verschlafene Piesteritz. Hier ist die Welt 
		noch in Ordnung, je nachdem, wie man es nimmt. Nach einer knappen halben 
		Stunde erreichte ich abermals als einer der ersten zahlenden Zuschauer 
		die Stadionkasse und nutzte die Zeit bis zum Anpfiff zum fotografieren 
		und in der Sonne lungern. Bestens unterhalten wurde ich hierbei von der 
		guten Seele des Vereins, die mit einem Kleintransporter die 
		Infrastruktur für das kommende Spiel aufbaute und unglücklicherweise 
		beim Zurücksetzen einen Pfeiler rammte. Blitzschnell wurde der Tag und 
		die anwesenden Helfer verflucht: „Leckt mich doch am Arsch hier heute.“ 
		Den Anpfiff der Partie zwischen den schon fast abgestiegenen Gastgebern 
		und den noch gefährdeten Gästen von Schott Jena genoss ich dann mit 
		einer leckeren Bratwurst und einer erfrischenden Fassbrause zum 
		Schnapper-Preis. So ging es also los und ich freute mich auf die 
		kommenden 90 Minuten Oberliga NOFV-Süd. Oft sind diese „kleinen“ Spiele 
		doch die schönsten. Und es ging wirklich gut los. Schott wurde per 
		Freistoss gefährlich und Piesteritz konterte mit einem guten 
		Flankenball, der seinen Abnehmer nur denkbar knapp nicht fand. Ein 
		abgeblockter Schuss wurde für Schott dann zum Verhängnis. Der 
		Schiedsrichter sah ein Handspiel und zeigte auf den Punkt. Den Elfmeter 
		für die Grün-Weißen versenkte Rechtsverteidiger Freihube (20.), der im 
		Stadionheft Schalke 04 als seinen Lieblingsverein angibt. Da freut man 
		sich doch mal ein bisschen mit. Zehn Minuten später war die Freude auf 
		Seiten der Hausherren vorbei. Eine unbedrängte Flanke und ein ebenso 
		unbedrängter Kopfball sorgten für den 1:1-Ausgleich. Es entwickelte sich 
		hier bei bestem Fußballwetter ein wirklich schönes Fußballspiel. Den 
		vorzeitigen Höhepunkt aus Sicht der Piesteritzer lieferte dann Tobias 
		Haufe per Freistoss. Aus gut 30 Metern versenkte er das Leder mit viel 
		Gefühl und Hilfe der Unterkante der Latte zum durchaus verdienten 
		2:1-Pausenstand (39.) Jena war vor allem in den Minuten nach den 
		Gegentoren giftig und druckvoll, ließ aber die besten Chancen liegen. So 
		freuten sich die Chemiker unter den knapp 150 Fans über die Führung, die 
		ebenso als letzter Strohhalm für den Klassenerhalt herhalten muss. Noch standen jedoch 45 Minuten aus, bis man die 
		drei Punkte feiern konnte. In der zweiten Halbzeit pfiffen und winkten 
		sich nun der Schiedsrichter und sein Gespann im Mittelpunkt. Für mich 
		als neutralen Fan war es schon komisch, was den zuvor gut agierenden 
		Schiri nun ritt. Teilweise sahen sowohl die Leute auf und neben den 
		Platz bei den Entscheidungen nicht mehr durch und so waren es vor allem 
		die zurückliegenden Gäste, die schnell einen Sündenbock ausgemacht 
		hatten. Die Spitze des Mecker-Eisberges war dann in Minute 70 erreicht, 
		als der Schiedsrichter auf Foulelfmeter gegen Schott entschied. 
		Eindeutig Ball gespielt, ein Strafstoss den man nie im Leben geben darf. 
		Freihube ließ sich abermals nicht beirren und traf zum 3:1. Nun war der 
		Drops gelutscht und auch Haufe schnürte, diesmal aus dem Spiel heraus, 
		einen Doppelpack – 4:1. Bahners Anschlusstreffer nach einer 
		Freistossflanke, drei Minuten vor Schluss, war dann nur noch 
		Schönheitskorrektur. Piesteritz feierte den Sieg ausgelassen und darf 
		doch noch ein wenig hoffen. Jubeltechnisch spielt man zumindest oben 
		mit, wenn man die Choreografien nach den eigenen Toren betrachtet, die 
		bei anderen Vereinen so oft auf Youtube landen. Mir hat es mal wieder 
		richtig Spaß gemacht in aller Seelenruhe und mit der Sonne vor der Brust 
		ein Oberligaspiel nahe der Heimat zu besuchen. Hab ich leider nur noch 
		viel zu selten. | ||
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