SPIEL #434
KV Mechelen vs. Cercle Brügge 2:0 (1:0) |
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03.05.2014 - AFAS-Stadion, Mechelen | ||
8.480 Zuschauer | ||
Pro League - Play Offs 2013/2014 | ||
Tore: 1 : 0 Mads Junker (22.) 2 : 0 Mads Junker (60.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Für Mike und mich ging es, nach den enttäuschenden
60 Minuten in Wattenscheid, zu unserem zweiten Spiel des Tages ins
belgische Mechelen. Mechelen hat etwas mehr als 80.000 Einwohner und
liegt in der Region Antwerpen. Der größte Club der Stadt, der Yellow Red
Koninklijke Voetbalclub Mechelen wurde im wunderschönen Jahr 1904
gegründet und trägt seine Heimspiele im Argosstadion Achter De Kazerne
im Norden der Stadt aus. Bevor es jedoch ins Stadion ging, besuchten wir
eine kleine Frituur zwischen Zandhoven und Lier, die sowohl die
Einheimischen als auch uns überzeugen konnte. Gut gestärkt passierten
man dann das Herman Vanderpoortenstadion in Lier, welches wir vor drei
Monaten besuchten und parkten wenige Kilometer später in einem
stadionnahen Wohngebiet in Mechelen. Mike holte unsere reservierten
Karten für die Partie zwischen dem KV Mechelen und Cercle Brügge ab.
Auch in dieser Partie ging es mal wieder lediglich um die goldene
Ananas. Der letzte Spieltag der Play Off Gruppe B, deren Sieger im
Finale gegen den Sieger der Gruppe A um einen Europapokal spielt, sollte
sein entscheidendes Spiel in Westflandern
erleben. Dort ging es im direkten Duell zwischen Kortrijk und
Charleroi um die Finalteilnahme, während das von uns ausgewählte Spiel
den Stempel „bedeutungslos“ verdient hätte. Mike und ich liefen also
über das Stadiongelände und schossen einige Bilder, bevor wir uns auf
unsere Sitzplätze hinterm Tor begaben. Das Argosstadion ist ein
typisches belgisches Flickschusterei-Stadion deren verschiedenen
Tribünen nicht unterschiedlicher hätten sein können. Unsere Tribüne
zeichnete sich z.B. durch seine steilen und hohen Blechstufen aus, auf
denen Holzbänke mit aufgemalten Sitznummern montiert wurden. Irgendwie
hatte dieses bunt zusammengewürfelte Stadion einen gewissen Charme und
auch der unerwartete Zuschauerandrang überraschte uns positiv. Immerhin
mehr als 8.000 Fans, darunter knapp 100 Gäste aus Brügge, bevölkerten
die Tribünen und erwiesen ihren Clubs bei dieser unwichtigen und zudem
letzten Partie der Spielzeit 2013/2014 die Ehre. Um es vorwegzunehmen,
Stimmung kam im engen Mechelener Stadion jedoch nicht auf. Das Geschehen auf dem Platz sollte dann an
Einseitigkeit nicht zu überbieten sein. Ähnlich druckvoll wie die
Blaskapelle, die den Zuschauern im Vorprogramm einheizte, legten die
Gastgeber los und überrannten die Gäste aus dem Westen förmlich. Ein
Schuss nach dem anderen prasselte auf das Tor der Grün-Weißen ein und
Gäste-Keeper Coppens hatte alle Hände voll zu tun. In der 17. Minute war
Coppens dann nach einem Kopfball der Hausherren geschlagen und hatte
Glück, dass der Ball von einem Verteidiger auf der Linie gerettet werden
konnte. Vier Minuten später klingelte es dann jedoch nach einem Eckball.
Mittelstürmer Junkers wurde am langen Pfosten nicht ernsthaft gedeckt
und nickte zum hochverdienten 1:0 ein. Der Führungstreffer wurde von den
Anhängern ziemlich emotionslos aufgenommen. Da unsere Sitzplatztribüne
zuvor bei jeder Anbahnung einer Torchance wie wild aufsprang, was mit
der Zeit tierisch nervte, hätte man da doch mehr Ekstase erwartet. Aber
okay, es ging ja wie gesagt nur noch um die viel besagte Ananas. Vor der
Pause hatten die Gastgeber dann noch die Chance die Führung per
Strafstoß auszubauen. Coppers behielt diesmal jedoch die Oberhand und
hielt sein Team im Spiel. Da Brügge jedoch bis zum Pausenpfiff überhaupt
nicht stattfand, könnte man darüber streiten, ob die Gäste überhaupt zu
einem Zeitpunkt der Partie „im Spiel“ waren. In der Halbzeitpause gab es keine sinnlosen Gewinnspiele mit angetrunkenen Fans, sondern drei Spiele der Mini-Kicker auf dem Platz. Für die Kids ein Moment, den sie wohl nicht vergessen werden und auch für die Zuschauer eine nette Unterhaltung. Als die Kids dann mit den Fans auf der Gegengerade feierten, gab es dann sogar so etwas wie Stimmung und die jungen Kicker zogen scheinbar mehr Aufmerksamkeit auf sich als die Profis. In der zweiten Halbzeit sorgte der Torschütze des 1:0 mit seinem zweiten Treffer des Tages für den absoluten Höhepunkt des Spiels. Abermals nach einer Ecke traf Junkers – und wie. Wieder völlig unbedrängt, setzte der Mechelen-Stürmer zum Fallrückzieher an und klinkte den Ball aus kurzer Distanz ein (61.). 2:0 und die Entscheidung eine halbe Stunde vor Schluss. Ein wirklich trauriges Bild gaben die Gäste ab, die weiterhin ohne ernsthafte Torchance blieben und sich ohne Punktgewinn aus den Play Offs verabschiedeten. Es blieb beim 2:0 für die Hausherren und Mike und ich traten die Rückreise unseres vollgepackten Fußball-Samstags an. |
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