SPIEL #456
|  | FC Viktoria Rosport vs. CS Grevenmacher 2:0 (1:0) |  | 
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| 15.09.2014 - Terrain um Camping, Rosport | ||
| 920 Zuschauer | ||
| National Division - 6. Spieltag 2014/2015 | ||
| Tore: 1 : 0 Pedro Dos Santos (43.) 2 : 0 Gabriel Gaspar (79.) | ||
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| Im Mai 2013 besuchte ich mein letztes Ligaspiel der 
		Jungs vom CS Grevenmacher im Rahmen meiner kleinen Hopping-Dokumentation 
		für einsplus. Da ich sonntags zumeist selbst spiele, bot es sich seitdem 
		einfach nicht mehr an und somit packte ich die Gelegenheit des 
		Montagabendspiels zwischen dem Aufsteiger Victoria Rosport und der CSG 
		für einen Abstecher nach Ostluxemburg. Mit Mike an Bord ging es nach dem 
		Feierabend ohne größere Komplikationen gen Süden. Auch wenn man die 
		Strecke mittlerweile nahezu auswendig kennt, ziehen sich die 230 
		km doch ziemlich. In Bitburg sackten wir dann noch kurzfristig 
		Pascal ein, den ich im Mai zum letzten Mal gesehen hatte. Vor allem der 
		Grund für den untypischen Montagstermin brachte uns dabei zum 
		Schmunzeln. Durch das Grevenmacher Weinfest vom Wochenende, zu dem sich 
		das halbe Großherzogtum in ‘Macher versammelte, verlegte man das 
		Ostderby (knapp 20 km trennen Grevenmacher und Rosport) kurzfristig. 
		Doch bevor es ins Stadion des 2000-Einwohner Ortes Rosport ging, machten 
		wir obligatorisch an einer Tankstelle hinter der Grenze halt. Für 
		kleines Geld tankte ich voll und deckte mich für meine Arbeitskollegen 
		mit Kaffee und Zigaretten ein. Nun waren wir bereit für die „VictoriArena“, 
		die nur ein kleiner Wanderweg vom Grenzfluss Sauer trennt. Die Lage des 
		Stadions war nicht nur auf Grund der Nähe zum angrenzenden Fluss ein 
		Novum. Natürlich hat es was für sich, wenn neben dem Platz ein 
		Teleskopkescher liegt, um eventuell in den Fluss gefallene Bälle wieder 
		einzufangen. Noch interessanter ist jedoch die Nachbarschaft zum 
		örtlichen Campingplatz. So ist das Gelände mehr oder weniger von 
		Wohnwagen umzingelt. Das Stadion selbst ist eher ein Sportplatz mit 
		einem kleinen Ausbau an einer der Längsseiten. Die Anlage ist wirklich 
		sehr gepflegt und macht durch seine Lage und das Bergpanorama auf 
		deutscher Seite viel her. Wir bezogen also unseren Platz im 
		provisorischen Gästebereich auf der Flussseite und begrüßten alte 
		Weggefährten, von denen mich einige noch kannten, andere hatten mich mit 
		den Monaten mehr oder weniger vergessen. Wer will es ihnen verübeln, bei 
		der vergangenen Zeit zwischen meinen Besuchen und dem Alkoholkonsum auf 
		dem Weinfest vom Wochenende. Trotzdem man erst im Sommer aufstieg, war der 
		Gastgeber Favorit gegenüber dem ehemaligen Europapokalteilnehmer aus 
		Grevenmacher. Während Rosport oben mitmischt sucht, Grevenmacher 
		abermals nach der Form, um um einen internationalen Platz mitspielen zu 
		können. Da half es also nicht unbedingt weiter, dass viele der Spieler 
		am Wochenende kräftig auf dem Weinfest mitfeierten. Trotz des 
		feuchtfröhlichen Wochenendes, waren mehrere hundert CSG-Fans nach 
		Rosport gereist, um die Blau-Weißen im Derby zu unterstützen. Auf der 
		Heimseite fanden sich ebenso ungewöhnlich viele Anhänger für ein 
		luxemburgisches Erstligaspiel im Stadion ein. Knapp 1000 Fans sorgten 
		somit für einen wirklich würdigen Rahmen, auch wenn die „Fanszene“ der 
		Victoria sich ernsthaft lächerlich machte. Von außen hingen die 
		Halbstarken einige gesprühte Vereinsfahnen sowie mehrere belgische 
		Landesflaggen über den Zaun. Angeblich soll es sich bei den jungen 
		„Fans“ um belgische Camper vom angrenzenden Campingplatz handeln. In 
		Luxemburg läuft halt einiges etwas anders. Aber das macht die Besuche 
		bei unserem kleinen Nachbar so attraktiv. Es ist eben nicht das Übliche, 
		das einen an Deutschland und oft auch an Belgien und den Niederlanden 
		langweilen kann. Das Spiel selbst war eher flott als langweilig. Das 
		Niveau war zwar nicht sonderlich hoch, aber das Feuer in dieser Partie 
		war deutlich zu spüren. Immer wieder musste der Schiedsrichter kritische 
		Situationen bewerten. Leider kam die CSG wirklich schlecht ins Spiel. 
		Die mühsamen Angriffe, wehrte der Aufsteiger geschickt ab und konnte 
		selbst empfindliche Nagelstiche setzen. Wurde der Gegentreffer in der 7. 
		Minute noch in Zusammenarbeit von Macher-Keeper Schaab und Abwehrspieler 
		Trierweiler verhindert, erzielte Dos Santos in der 43. Minute das 
		überfällige 1:0 für die Hausherren. Für Unmut in Hälfte eins sorgten 
		neben dem Gegentor vor allem zwei Kopfverletzungen auf Seiten der Gäste. 
		Zuerst musste Magalhaes blutüberströmt den Platz verlassen. Nur eine 
		Minute später ereilte, den für ihn eingewechselten Guettai, das gleiche 
		Schicksal. Der 18-jährige CSG-Stürmer konnte jedoch mit einem Turban 
		weitermachen. In der zweiten Halbzeit wurde Grevenmacher stärker und kam 
		immer wieder gefährlich zum Abschluss. Hier fehlte jedoch das nötige 
		Glück und der letzte Willen das Tor unbedingt erzielen zu wollen. 
		Dummerweise fing man sich zum Abschluss noch ein weiteres Gegentor, dem 
		jedoch ein deutliches Foulspiel an einen CSG-Akteur voraus ging (79.). 
		Spätestens jetzt kochten (zurecht) die Emotionen hoch und Grevenmachers 
		Wang sah im Anschluss die Rote Karte. Alles in allem eine bittere 
		Derbyniederlage für die CSG, die jedoch meines Erachtens durchaus 
		verdient war. Auch wenn die Presse einstimmig von einem glücklichen Sieg 
		für die Victoria schrieb, war ich von der Leistung der Jungs aus Macher 
		stark enttäuscht. Wie gerne würde ich doch mit der CSG im nächsten Jahr 
		durch Europa touren. | ||
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