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SPIEL #458

logo_schalke FC Schalke 04 vs.
SG Eintracht Frankfurt
2:2 (1:2)
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  20.09.2014 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen  
  61.798 Zuschauer  
  1. Bundesliga - 4. Spieltag 2014/2015  
     
  Tore:
0 : 1 Alexander Meier (15.)
0 : 2 Marco Russ (24.)
1 : 2 Eric Maxim Choupo-Moting (40.)
2 : 2 Julian Draxler (50.)
 
     
(Ticket fehlt)
     
   
     
 

Auf das Highlight Chelsea folgt der Alltag: Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Für Schalke hieß es, den Schwung aus dem guten Spiel in London mitzunehmen und gegen Frankfurt drei Punkte einzufahren. Ein Punkt aus den bisherigen drei Ligaspielen ist einfach zu wenig. Mit der Frankfurter Eintracht gastiert ein Gegner in der Arena, der schwer auszurechnen ist. Mit Thomas Schaaf hat die SGE einen neuen Trainer, mit dem das Team, das die Abgänge von Leistungsträgern wie Rode, Joselu, Schwegler und Jung zu verkraften hatte, bisher vier Punkte aus den bisherigen Spielen holte. Schalke spielte mit der nahezu unveränderten Elf aus dem Champions League-Spiel unter der Woche und musste somit abermals in der Defensive improvisieren. Ich freute mich auf mein erstes Heimspiel in der Saison aus zwei Gründen. Erstens, rechnete ich fest damit, dass man die drei Punkte heute auf Schalke behält. Zweitens ist die SGE einer der letzten Gegner in der Bundesliga (siehe „Die Paderbornisierung der Bundesliga“), der ordentlich Fans mitbringt. Unter anderem fand sich auch die berühmt berüchtigte Adlerfront im Gästebereich ein und präsentierte stolz seine Zaunfahne. Der Gästemob zeigte einen wirklich guten Auftritt und konnte quantitativ als auch qualitativ überzeugen und hohe Mitmachquoten erreichen. Mir graut es indes schon vor den Spielen vor halb leeren und unmotivierten Gästeszenen.

Was soll man dazu sagen. Schalke startete ideenlos und behäbig wie schon so oft in dieser Saison. Bis Max Meyer in der 30. Minute knapp vergab, gab es keine einzige Torchance auf Schalker Seite. Auf der anderen Seite, im Tor von Ralf Fährmann hat es bis dato schon zwei Mal gerappelt. Zuerst traf Alex Meier nach einer Viertelstunde, bevor Russ mit einem sehenswerten Sonntagsschuss die passiv agierende Schalker Abwehr bestrafte (24.). Die gute Stimmung in der Nordkurve, die die königsblauen Jungs in der Anfangsphase nach vorne treiben sollte, war schnell verflogen. Auf der gegenüberliegenden Seite Ekstase und vereinzelte bengalische Feuer im Frankfurt-Block. Ich war für meinen Teil bedient und rechnete mit einem klaren Frankfurter Sieg. Schalke kam nach der Meyer-Chance jedoch besser ins Spiel und kämpfte sich zurück. Belohnt wurden die Knappen dann kurz vor dem Pausentee, als Schiri Schmidt nach einem Draxler-Pass, den Medojevic im Grätschen an die Hand bekam, auf den Punkt zeigte. Ein Elfer den ich ebenfalls so gepfiffen hätte. Bitter für die SGE, dass einem zuvor ein klarer(er) Elfmeter (Ayhan spielte eindeutig im Strafraum Hand) verweigert wurde. Egal, Choupo nahm den Ball und chippte das Leder lässig in die Tormitte. So natürlich eine feine Sache, doch Trapp wäre im Fallen beinahe an den Ball gekommen. Seis drum, der Treffer vor der Pause war gut für Moral auf Rasen und Rängen.

Wie gut der Treffer tat, zeigte sich nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff. Geburtstagskind Draxler köpfte eine Choupo-Moting-Flanke klasse in die Maschen. Jetzt war Schalke oben auf und wollte mehr. Dieser Einsatz bot den Frankfurtern natürlich Räume zum Kontern und das Unheil drohte seinen Lauf zu nehmen. Boateng flog nach einem unsinnigen taktischen Foul mit Gelb-Rot vom Platz. Zehn gegen Elf. Draxler folgte ihm nur wenig später und sah nach einem ebenso unsinnigen Nachtreten gegen Zambrano die rote „Geburtstagskarte“. Neun gegen Elf. Die Helden aus London, Boateng und Draxler, erwiesen ihren Mannschaftskollegen einen Bärendienst. Auf die Hoffnung auf den ersten Sieg der Saison, die nach dem Ausgleichstreffer durchaus da war,  folgte der blanke Überlebenskampf um einen Punkt. Frankfurt war gefährlich und hatte Pech, während die Hausherren nur noch sporadisch konterten, da nach jedem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung natürlich hinten der Baum brannte. Kurz vor Spielende unterband Medojevic einen Barnetta-Konter mit einem taktischen Foul und sah, wie zuvor Boateng die Ampelkarte. Neun gegen Zehn. Unter einem großen Pfeifkonzert des Publikums beendete der Empfänger der Pfiffe, Schiri Schmidt, wenig später die hektische Partie. Nüchtern betrachtet waren die meisten Entscheidungen des Schiedsrichters aus Schalker Sicht gar nicht so verkehrt. Trotzdem sind nicht immer nur die Spieler schuld, wenn auf dem Rasen eine rote, zwei gelb-rote und drei weitere gelbe Karten verteilt werden. Schalke kann und muss mit dem Punkt gegen die Eintracht leben und muss nun unter der Woche gegen Bremen (ohne Boateng und Draxler) und am Samstag gegen Dortmund (ohne Draxler) punkten, punkten, punkten. Im Regen verließ ich die Arena und entschied mich gegen eine Weiterfahrt nach Holland, wo ich mir die Partie Waalwijk gegen Volendam angucken wollte und fuhr anstelle dessen nach Hause.

 
     
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