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SPIEL #459

logo_werder SV Werder Bremen vs.
FC Schalke 04
0:3 (0:0)
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  23.09.2013 - Weserstadion, Bremen  
  40.139 Zuschauer  
  1. Bundesliga - 5. Spieltag 2014/2015  
     
  Tore:
0 : 1 Max Meyer (48.)
0 : 2 Roman Neustädter (51.)
0 : 3 Tranquillo Barnetta (85.)
 
     
     
     
 

Der erste Sieg der Saison, die ersten drei Punkte, die Kehrtwende. Um nichts Anderes ging es für meine Königsblauen im Spiel unter der Woche bei Werder Bremen. Steven und ich machten uns also am Dienstag nach Feierabend mit zwei Mitfahrern auf den Weg Richtung Norden. Nach knapp drei Stunden und mehr als 250 km Autobahn erreichten wir den Park and Ride-Parkplatz  Hemelinger Hafen, den die Stadt Bremen den Gästefans empfohlen hat. Der Shuttle Bus fuhr uns dann zügig Richtung Weserstadion. Bevor es jedoch ins Stadioninnere ging, wurden Steven und ich vom Ordnungsdienst rausgefischt und zur intensiven Körperkontrolle in einen Container gebeten. Scheinbar waren wir also sportlich genug unterwegs, gut so! Der Gästeblock im umgebauten Bremer Stadion ist indes eine Katastrophe. Aus dem wunderschön gelegenen und mittlerweile recht engen und modernen Stadion hätte man recht viel machen können. Der Gästefan fühlt sich in der Hansestadt jedoch wie ein weggesperrtes Tier. So steht man hinter Säulen, einem überdimensionierten Zaun und zwei Fangnetzen. Man kann es auch übertreiben. Trotz des bisher bescheidenen Saisonverlaufs war die Stimmung im gut besuchten Gästeblock recht euphorisch und machte Lust aufs Spiel gegen einen Gegner, der sich regelmäßig drei bis vier Gegentore fängt. Steht man hinten gut, ist gegen Bremen also immer etwas drin, mit Sicherheit auch für die angeschlagenen Schalker. Der Gegner und Gastgeber Bremen hat zudem selbst erst drei Punkte auf dem Konto und in den bisherigen vier Spielen bereits zehn Gegentore kassiert (ein Gegentor mehr als Schalke). Es war also an der Zeit aus meiner ausgeglichenen „Weserstadion-Bilanz“ mit Schalke – eine Niederlage, ein Sieg – eine positive Bilanz zu machen.

Das Spiel begann jedoch wie die Partie drei Tage zuvor gegen die Eintracht. Mutlos, lustlos und ideenlos zeigten sich die in weiß spielenden Kicker des S04. Nichtsdestotrotz gab der Schalker Gästeblock ordentlich Gas. Es machte Spaß. Auf dem Platz geschah jedoch aus Schalker Sicht in den ersten 45 Minuten nichts Erfreuliches. Anderseits hatte man hier und da Glück, dass die seit jeher offensivstarken Bremer ihre durchaus vorhandenen Chancen nicht nutzten. Vor allem nach eigenen Eckbällen hatten die Knappen Probleme mit den schnell konternden Hausherren. So war es Fährmann, der kurz vor der Pause gegen den freistehenden Elia rettete. Ralle war der gewohnt sichere Rückhalt. Mut machte diese erste Halbzeit nicht, sodass ich in der Halbzeit die ersten Nachrichten verschickte, in denen ich vorhersah, dass Schalke die erste Mannschaft seit gefühlten 20 Jahren sein wird, die gegen Bremen nicht trifft (die letzte Truppe die dieses Kunststück vollbrachte, war Hertha im Mai 2014). Bevor es dann in die zweite Hälfte geht noch ein paar Gedanken zum Bremer Publikum. Aus der Bremer Ostkurve war wirklich nichts zu hören. Die verschiedenen Ultra-Gruppen, die sich bis ins kleinste Atom gespalten haben sowie der Rest des grün-weißen Publikums hätte man auch getrost in eine Oper setzen können.

Nach dem Wiederanpfiff ging dann alles ganz schnell. Erst war es Meyer, der sich ein Herz fasste (48.) und keine drei Minuten später Neustädter, der nach einer Ecke einköpfte – 2:0 für Schalke. Die Torgefahr, die man über 45 Minuten vermisste packte die Keller-Elf einfach in die ersten Minuten des zweiten Durchgangs. Der Jubel war dementsprechend grenzenlos, sah doch alles nach dem ersten Saisonerfolg aus. Glücklicherweise hatten die geschockten Grün-Weißen dem Schalker Blitzstart nichts entgegenzusetzen, sodass ich mich in meiner Haut ungewohnt sicher fühlte. Selbst der eingewechselte Barnetta schenkte den Bremern dann fünf Minuten vor Schluss noch souverän das dritte Tor ein, welches Huntelaar mit einem tollen Pass einleitete. Somit hatte man die drei Punkte im Sack und die standesgemäßen drei Tore gegen Werders „Abwehr“ geschossen. Das Wichtigste: Man konnte die Mannschaft mit einem Erfolgserlebnis ins Derby schicken. Es schallten die typischen Schmähgesänge gegen den Reviernachbarn durch das Weserstadion, sodass jeder Spieler im Schalker Trikot verstanden haben sollte, um was es wenige Tage später im Derby gehen sollte. Mit Sicherheit nicht verkehrt mit einem Sieg im Rücken in das Spiel gegen formschwache Zecken gehen. Unsere Freude über den Auswärtssieg verpuffte dann ein wenig als wir das Stadion verließen und den Rückweg zum Park and Ride-Parkplatz antreten wollten. Während etliche Busse in irgendwelche böhmische Dörfer aufbrachen, warteten einige hundert Schalker auf die Shuttle-Busse Richtung Hafen. So vertrödelten wir eine ganze Stunde ohne jegliche Informationen seitens der Polizei oder der Ordner, bis die ersten Busse endlich um die Ecke kamen und uns im Schneckentempo unserem Auto näher brachten. Zum Glück hatte man heute gewonnen, sonst wäre die Stimmung eventuell schnell gekippt. So saßen wir um halb zwölf endlich im Auto und ich brach mit einigen Hindernissen (Nachtbaustellen, Schwertransporte, Polizeikontrollen) die Strecke Bremen – Bochum sicher runter und landete schließlich gegen zwei Uhr zu Hause. Am nächsten Tag erfuhr ich dann im Schalker Forum, dass ein Unfall nahe des Parkplatzes am Hafen für die Verzögerungen des Vorabends sorgte. Warum weder Polizei noch Ordner dies nicht kommunizierten und die Leute lieber im Unwissenden ließen, lässt sich für mich nicht erklären.

 
     
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