SPIEL #463
KFC Uerdingen 05 vs. SG Wattenscheid 09 1:3 (0:2) |
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04.10.2014 - Grotenburg-Stadion, Krefeld | ||
2.034 Zuschauer | ||
Regionalliga West - 11. Spieltag 2014/2015 | ||
Tore: 0 : 1 Eren Taskin (11.) 0 : 2 Burak Kaplan (33.) 1 : 2 Rico Weiler (57.) 1 : 3 Ridvan Avci (73.) |
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An diesem sonnigen spätsommerlichen Samstag führte
mich mein Weg zur Mittagszeit nach Krefeld. Vor etwas mehr als zwei
Jahren durfte ich zum ersten und bisher einzigen Mal das altehrwürdige
Krefelder Grotenburg-Stadion besuchen. Da die Erinnerungen an diesen
Besuch langsam verblassten, wurde es Zeit, dem 34.500-Zuschauer-Stadion
erneut die Ehre zu erweisen. Da passte es doch richtig gut, dass mit dem
heimischen KFC Uerdingen und der SG Wattenscheid zwei traditionsreiche
Klubs aufeinandertrafen. Beide Vereine hatten Ihre Blütezeit in den
80ern bzw. frühen 90ern. Der KFC Uerdingen gewann 1985 im Finale gegen
den großen FC Bayern den DFB-Pokal und belegte in der darauffolgenden
Saison den 3. Platz der Fußball-Bundesliga. In diesen Jahren wurde der
Verein vor allem vom Chemiekonzern Bayer getragen und trug den
Firmennamen im Vereinsnamen. Mit dem Ausstieg der Bayer AG Mitte der
Neunziger, die sich fortan im Fußballgeschäft nur noch mit Bayer 04
Leverkusen schmückte, stürzte der KFC bis in die Sechstklassigkeit. Auch
die SG Wattenscheid 09 verlebte seine besten Jahre mit finanzkräftiger
Unterstützung. Mäzen und Textilkönig Steilmann hievte die Schwarz-Weißen
zu Beginn der 90er-Jahre in die Bundesliga. Auch hier ist der Niedergang
des Vereins eng mit dem Ausstieg des Mäzens 1997 verbunden. Den
Tiefpunkt erreichte die SGW ebenfalls in der 6. Liga, ehe man 2013 in
die viertklassige Regionalliga Aufstieg. So sollten sich also zwei
Vereine vor 2.000 Zuschauern in der Regionalliga West messen, die vor
knapp 25 Jahren noch in der Bundesliga aufeinandertrafen. Die Kulisse
war auch auf Grund des bombastischen Wetters recht ordentlich und so
machte ich es mir auf den Stehtraversen der Hintertortribüne gemütlich.
Während ich leider alleine auf den Anpfiff warte, Daniel fiel
krankheitsbedingt für die Tour aus, konnte man sich nicht dagegen
wehren, sich diesen tollen Ground vollbesetzt bei einer Bundesligapartie
vorzustellen. In mauen Viertligazeiten ist eine Hintertortribüne
komplett gesperrt, die gegenüberliegende Kurve nur zur Hälfte zugänglich
und die imposanten Sitzplatzgeraden nur spärlich besetzt. Die
Haupttribüne bevölkerten die Krefelder Zuschauer und deren aktive
Fanszene, während auf der Gegentribüne einige Gäste, allerdings ohne
Szene, ihren Platz fanden. Die favorisierten Hausherren gingen sehr druckvoll
und offensiv in die Partie gegen die, in dieser Saison oft
enttäuschenden, Kicker von der Lohrheide. Die auf den Abstiegsplätzen
stehenden 09er fanden zwar nicht aktiv ins Spiel, verteidigten aber
prächtig gegen, im entscheidenden Moment inkonsequente, Uerdinger. Die
KFC-Chancen häuften sich und somit taten sich für die Gäste
Gelegenheiten zum Kontern auf. Die erste ernsthafte Chance dieser Art
nutzten die Wattenscheider dann in Person von Eren Taskin eiskalt aus
(11.). Krefeld lag also früh, überraschend und unverdient hinten. Von
einem Schockmoment war allerdings wenig zu spüren, sodass der blau-rote
Zug weiter mit Affenzahn Richtung Wattenscheider Tor rollte. Das
Angriffsspiel der Gastgeber sah oft richtig gut aus und entlockte dem
junggebliebenen Daddy neben mir einige: „Boah, cool“-Ausrufe.
Wattenscheid fand nun etwas besser ins Spiel und versuchte selbst zu
agieren. In der 33. Spielminute legte sich der Ex-05er Burak Kaplan, nun
in Diensten der SG, den Ball zum Freistoß zurecht und zimmerte diesen
zur 2:0-Führung ins Tor. Was für eine Antwort des im Sommer vom KFC zur
SGW gewechselten Verteidigers, der die Uerdinger Schmähgesänge auf die
bestmögliche Art konterte. Bis zum Pausenpfiff passierte in dieser
attraktiven und teilweise ruppigen Partie nicht mehr viel und so ging
der bis dato stärker spielende Klub mit einem 0:2-Rückstand in die
Pause. In den kommenden 45 Minuten wollte die SG alles
geben um den zweiten Saisonsieg einzufahren. Auch wenn man nun besser
mitspielte und sich nicht mehr nur aufs Verteidigen besann, musste man
nur zwölf Minuten nach Wiederanpfiff einen Dämpfer hinnehmen. Diesmal
trafen die Hausherren per direktem Freistoß zum 1:2-Anschlusstreffer.
Natürlich war dieses Tor überfällig und so versuchten die Uerdinger
sofort nachzulegen. Unter anderem Aydin vergab kurz nach dem Treffer die
Riesenchance zum Ausgleich. Krefeld drückte auf diesen, sodass sich
abermals Konterchancen für den Gast ergaben. Da die Schwarz-Weißen diese
Räume nutzten und stark konterten hieß es alsbald 1:3. Wattenscheids
Avci kam im Strafraum unbedrängt in Ballbesitz, drehte sich und schloss
souverän ab. Der Drops war gelutscht und die arg gebeutelte SG fuhr zum
zweiten Mal in dieser Saison drei Punkte ein. Am Ende waren die Jungs
einfach cleverer und abgezockter gegen die oft stark aufspielenden
Uerdinger. So verdienten sich die Gäste die in der Schlussphase immer
wieder aufkommenden Schlachtrufe der mitgereisten Fans, die sich nun den
dritten Sieg in Folge, gegen den Aufsteiger aus Hennef, wünschen. |
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