SPIEL #467
FC Schalke 04 vs. Hertha BSC 2:0 (1:0) |
||
Website | Website | |
18.10.2014 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
61.973 Zuschauer | ||
1. Bundesliga - 8. Spieltag 2014/2015 | ||
Tore: 1 : 0 Klaas Jan Huntelaar (19.) 2 : 0 Julian Draxler (65.) |
||
Neuer Trainer – Neues Glück? Nach der Niederlage
gegen Hoffenheim musste Jens Keller seinen Stuhl beim S04 räumen. Ich
sage „leider“, da ich viel vom Trainer Jens Keller und seiner sachlichen
und stets bedachten Art halte. Da der Druck der Presselandschaft jedoch
zu jeder Zeit größer war als der Rückhalt der Vereinsbosse, war die
Entlassung Kellers ein logischer Schritt. Ob er richtig war, werden wir
sehen. Mit Roberto Di Matteo holten meine Königsblauen dann gleich einen
echten Knaller. Wird ja auch Zeit, dass meine „Blues“ auch mal die
Champions League gewinnen. Heute stand jedoch erst einmal „nur“ Hertha
BSC auf dem Plan. Die Gäste aus Berlin sind Schalkes eindeutiger
Lieblingsgegner und zogen in den letzten sieben Spielen gegen den S04
den Kürzeren. So machte ich mir auch am 8. Spieltag der Saison 14/15
wenig Sorgen, dass diese Serie reißen sollte. Zudem kann ich mich nicht
daran erinnern, wann ein neuer Trainer das letzte Mal sein erstes Spiel
verloren hat. Zumindest ist die Konstellation „neuer Trainer und
Niederlage im ersten Spiel“ sehr selten. Der Star-Coach sorgte mal
wieder für ein volles Haus in der Arena, die mittlerweile nicht mehr
immer ausverkauft ist, sobald das Licht angeht. Ich besuchte die Partie
mit der großen Bande um Henry, Mario, Bona und die Kids. Da wir mit Hika
unsere japanische Gastschülerin und großen Uchida-Fan erstmals auf
Schalke dabei hatten, wurde natürlich standesgemäß der Fanshop
geplündert. Schöne neue globalisierte Fußballwelt. Vor der Arena
verabredete ich mich dann noch mit Marc und Steffi, die sich spontan auf
den Weg nach Gelsenkirchen machten und unser überzähliges Ticket gut
gebrauchen konnten. Unsere Gruppe wuchs also und machte sich kurz vor
knapp auf ins Arenainnere. Wir ließen uns, wie immer, wenn die Thüringer
da sind, in N1 nieder und standen in toller Pöbelentfernung zur
Eckfahne. Die Schalker, bei denen Youngster Max Meyer
überraschenderweise nur auf der Bank saß, begannen gut und erarbeiteten
sich die ersten Chancen. Immer wieder suchte man Sturmspitze Huntelaar,
der jedoch eine Hereingabe nicht verwerten konnte und eine weitere
Hereingabe selbst zu ungenau spielte. Wenige Momente nachdem ich mich zu
Marc drehte und sagte, Huntelaar sei sehr aktiv, agiere aber bisher
unglücklich, sollte mich der Hunter Lügen strafen. Mit einem kleinen
Schubser, am Rande der Legalität, gegen Landsmann Heitinga verschaffte
sich Huntelaar den nötigen Platz, um eine Draxler-Flanke in der 19.
Minute ins Tor zu köpfen. Ein mehr als guter Einstand für die Knappen um
Neu-Trainer Di Matteo. Im weiteren Verlauf plätscherte das Spiel so vor
sich hin. Sowohl auf den Rängen, als auch auf dem Platz passierte nichts
Erwähnenswertes. Lustig zu beobachten war lediglich, wie Hika mit Handy
und Kamera bewaffnet, jede Möglichkeit nutzte um Uchida und Herthas
Japaner Hosogia und Haraguchi vor die Linse zu bekommen. Besonders
bemerkenswert ist sicherlich ihr Talent, Handy und Kamera zeitgleich zu
bedienen um den Moment auf beiden Endgeräten festzuhalten. Schalke hielt
ebenfalls bis zum Pausenpfiff die 1:0-Führung gegen engagierte Herthaner.
Die alte Dame hatte mittlerweile mehr vom Spiel, ohne Ralle im Schalker
Tor jedoch vor ernsthafte Probleme zu stellen. Schalkes Defensive stand
vergleichsweise sicher, ob man diese Entwicklung schon dem neuen Coach
zuschreiben kann, bezweifle ich. Die zweite Hälfte sollte ebenso unspektakulär
beginnen wie die vorherige aufgehört hatte. Die Stimmung in der Arena
blieb schlecht, auch da von den Berlinern (immerhin gegen ihren
Erzfeind…) immer weniger zu hören war. In einem chancenarmen Spiel
schaffte es Jule dann nach zwanzig in Hälfte zwei gespielten Minuten
irgendwie den Ball zum 2:0 im Tor der Herthaner unterzubringen. Jule
bekam den Ball eher glücklich in der Berliner Hälfte, lief ein wenig
parallel zur Strafraumkante und zog einfach mal mit links ab.
Abgefälscht von Lustenberger flog der Ball ins Toreck und sorgte für die
Entscheidung. Hertha war zwar weiterhin überlegen, dabei jedoch immer
noch so ungefährlich, dass man sich als Schalker bereits eine
Viertelstunde vor Schluss seiner Sache sicher sein konnte. So
begeisterte uns zwischenzeitlich ein Luhukay-Doppelgänger der in unserer
Blickentfernung in der Nordkurve stand, für einen vermeintlichen
Übungsleiter jedoch zu wenig Anteil am Spiel nahm. Beide Luhukays sahen
einen nach 90 Minuten ungefährdeten Schalker Sieg. Warum Schalke dieses
Spiel gewonnen hat, kann ich jedoch nicht beantworten. Man war weder
besser noch bissiger und am Ende vielleicht einfach nur glücklicher?!
Nach dem Spiel ging es, wie üblich, zum Kofferraum der Thüringer, der
wieder prall gefüllt war mit etlichen Delikatessen. Bei Bier, Knacker
und Co. verharrten wir, bis sich die Abfahrtswege geleert hatten und wir
die Heimreise ohne verkehrsbedingte Verzögerungen antreten konnten. |
||
< Spiel zurück | Spiele 2014 | Spiel vor > |