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SPIEL #468

logo_schalke FC Schalke 04 vs.
Sporting Lissabon
4:3 (1:1)
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  21.10.2014 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen  
  49.943 Zuschauer  
  Champions League - 3. Spieltag, Gruppenphase 2014/2015  
     
  Tore:
0 : 1 Nani (16.)
1 : 1 Chinedu Obasi (34.)
2 : 1 Klaas Jan Huntelaar (51.)
3 : 1 Benedikt Höwedes (60.)
3 : 2 Adrien Silva (64.)
3 : 3 Adrien Silva (78.)
4 : 3 Eric Maxim Choupo-Moting (90.)
 
     
(Ticket fehlt)
     
     
 

Zwei Punkte aus zwei Spielen gegen Chelsea und Maribor. Während der Punktgewinn in London sich wie ein Sieg anfühlte, ging man nach der Partie gegen Maribor als gefühlter Verlierer aus dem Ring. Am dritten Spieltag der Champions League Gruppe G sollte man also tunlichst die drei Punkte in Gelsenkirchen behalten, um sich den zweiten Platz in der Gruppe zu krallen. Zu Gast Auf Schalke war an diesem Dienstagabend Sporting Lissabon, nach dem Stadtrivalen Benfica und dem FC Porto die Nummer drei in Portugal. Zwar hat Sporting eine lange Tradition und mehr als 100.000 Mitglieder, trotzdem sind die Grün-Weißen in die Kategorie Celtic, Panathinaikos, Lazio usw. einzuordnen. Kurzgesagt: Der Name hat mehr Klang als die letztendlich vorhandene Qualität hergibt. Ich kann das vergleichsweise gut beurteilen, da ich Sporting vor fünf Jahren im Kühlschrank Olympiastadion gegen Herthas No-Name-Truppe in der Europa League verlieren sah.  Somit rechnete ich mit einem ziemlich klaren Sieg gegen die Portugiesen und erhoffte mir das erste gute Spiel meiner Knappen gegen einen mittelmäßigen Gegner in dieser Spielzeit. Per Straßenbahn ging es für mich, am heutigen Tage alleine, Richtung Gelsenkirchen. An der Stadionkasse holte ich die am Samstag verloren gegangene zweite Dauerkarte ab, um mit dieser einem Kumpel von Steven den Einlass zu ermöglichen. Während sich beide Teams auf dem Rasen warm machten, blätterte ich ein wenig im Stadionheft und holte mir einige Infos für die in zwei Wochen anstehende Reise in die portugiesische Hauptstadt. Etwas mehr als die im Stadionheft bereitgestellten Reisetipps, überraschte mich jedoch die Nominierung Obasis für die Startelf. Der Junge hatte ja einige wirklich gute Spiele im königsblauen Dress, nichtsdestotrotz hatte man sich von seinem Transfer deutlich mehr erwartet.

Der Schalker Anhang startete mit einer sehenswerten und gut 10.000 Euro teuren Choreografie in diese wohl richtungsweisende Champions League-Partie. Mittig über der Kurve erstrahlte das Gelsenkirchner Stadtwappen, eingerahmt von zuerst schwarz-weiß-grünen und später blau-weiß-blauen Papptafeln. Die Wendechoreo klappte ganz gut und machte was her. Einen Kreativitätspreis kann man damit jedoch nicht gewinnen. Die Leistung der Mannschaft auf dem Platz war hingegen gar nicht gut anzusehen. Die erste halbe Stunde war eine Katastrophe und ich musste, so schwer es mir fällt, den Dauernörglern, die sich wie abgesprochen um mich versammelten, irgendwie Recht geben. Der Auftritt der Hausherren war von Fehlpässen und Unzulänglichkeiten geprägt, wie man sie keinem B-Ligisten verzeihen würde. Der Führungstreffer der Gäste in der 16. Minute setzte dem Ganzen dann die Krone auf. Nani, von ManU ausgeliehen und nach dem Abgang Joao Moutinhos der einzige Star im Team der Portugiesen, verwandelte eine kurz in die Box gespielte Ecke direkt zum 0:1. Wie sich eine Abwehr, die zu 100% aus (ehemaligen) Auswahlspielern besteht, so verarschen lassen kann bleibt mir ein Rätsel. Unglaublich. Ich für meinen Teil war unglaublich angepisst, erinnerte das doch alles an das Katastrophenspiel gegen Maribor. Da es nur noch besser werden konnte, hatte Schalke dann in der 33. Minute das Glück auf seiner Seite. Für ein rüdes Einsteigen durfte sich ein Sporting-Spieler völlig zu Recht mit der Ampelkarte verabschieden und Schalke nutzte den fälligen Freistoß sogar noch für den Ausgleich. Mit viel Dusel fand Obasis Kopfball den Weg ins Tor der Portugiesen. Nach einer Draxler Chance per Direktabnahme führte also die zweite Schalker Chance zum Tor, welches auch den Pausenstand markierte.

Nach der Pause nutzte Schalke die Überzahl zeitig aus und markierte, in Person vom Euro-Hunter, das 2:1. Der vorherige Torschütze Obasi legte diesmal auf und bestätigte seine Nominierung nochmals. Schalke hatte nun mit einem Mann mehr alles in der Hand und schenkte dem klinisch toten Gegner gleich noch das 3:1 ein (60.). Abermals hatte Obasi seinen Anteil. Dieser setzte sich an der Außenlinie gut durch und konnte nur per Foul gestoppt werden. Die fällige Freistoßflanke netzte Kapitän Höwedes per Kopf ein und sorgte für königsblaue Glückseligkeit. Eigentlich war es jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis man ebenso wie die Bayern im Parallelspiel, das Schützenfest endgültig startete. Aber Schalke im zweiten Halbjahr 2014, wäre nicht Schalke im zweiten Halbjahr 2014, wenn man nicht noch eine Überraschung im Ärmel hätte. So fing man sich mit einer diffusen Defensivleistung mal schnell zwei Gegentore (64. + 78.). Aus der komfortablen Ausgangssituation, die sogar die Meckeropas neben mir überzeugte und ruhig stellte, wurde eine mittelschwere Katastrophe. Boah, wie konnte man diese Führung - in Überzahl – nur hergeben. Der erstaunlich gut aufgelegte Sporting-Mob gab nun Gas und feierte das 3:3 wie einen Sieg, während die Spieler in grün-weiß die Uhr herunter laufen ließen. Als viele Schalker die Arena bereits frustriert verlassen hatten, köpfte der Hunter in der Nachspielzeit eine Flanke gegen den Arm eines Sporting-Verteidigers. Handspiel im Strafraum – Elfmeter. So hatte ich es gesehen, so hatte es die Kurve gesehen und so hatte es zum Glück der Torrichter gesehen, der seinen bis dato gut pfeifenden Chef auf den folgerichtigen Elfmeterpfiff hinwies. Als Choupo unter tosendem Jubel aus elf Metern traf, wusste ich noch nicht, dass das Ganze kein Elfer war. Der Sporting-Spieler wurde nicht am Arm, sondern im Gesicht getroffen. Nichtsdestotrotz hat der Arm in einem Kopfballduell einfach nichts am Kopf zu suchen… So gewann Schalke 4:3 und ist in der Gruppenphase – wenn alles normal läuft – durch. Mit Ach und Krach, aber durch.

 
 
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