SPIEL #483
|  | FC Schalke 04 vs. 1. FC Köln 1:2 (0:0) |  | 
| Website | Website | |
| 13.12.2014 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
| 61.516 Zuschauer | ||
| 1. Bundesliga - 15. Spieltag 2014/2015 | ||
| Tore: 0 : 1 Anthony Ujah (47.) 0 : 2 Matthias Lehmann (67.) 1 : 2 Leroy Sane (85.) | ||
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| Köln. Wenn man mich im Tiefschlaf wecken würde und 
		fragen würde, auf welche Dinge ich komplett verzichten könnte, würde ich 
		direkt nach „Schlittschuhlaufen“ mit Sicherheit „Köln“ nennen. Die Stadt 
		am Rhein ist so ziemlich die letzte Stadt, die mich für einen Kurztripp 
		locken würde. Mal ganz zu schweigen von dem „Bier“, das in der Stadt 
		getrunken wird und bekanntlich bis auf Harndrang keine Reaktionen im 
		Körper auslöst. Dann kommen wir mal zum FC. Eigentlich ist der größte 
		Verein Kölns ein angenehmeres Los als die anderen Retortenklubs, die die 
		Liga so vielfach überfluten. Der Traditionsverein, dessen Duelle gegen 
		den S04 auch schnell als „Westschlager“ angepriesen werden, ist jedoch 
		auf Schalke alles andere als gern gesehen. Das liegt weniger an der 
		großen sportlichen Rivalität, als an dem arg asozialen Verhalten der 
		Kölner Affen in den letzten Jahren. So rühmen sich große Teile der 
		Kölner Fanszene seit kurzem mit einer Freundschaft zu der Brut 
		aus der verbotenen Stadt. Dumm und doof gesellt sich hier scheinbar gern. So 
		gönnt sich Vorzeige-Biene-Maja Großkreutz auch mal gerne einen 
		medienwirksamen Besuch bei den Freunden aus der Domstadt. Würg. Als ob 
		das alles nicht reicht, schafften es die Kölner bei ihrem letzten 
		Gastspiel in der Arena, die Heimfans in der Südkurve mit Bechern zu 
		bewerfen, die mit Kot befüllt waren. Was will man dazu noch sagen… Genug 
		der Beschreibung des Otto-Normal-Kölners. Sportlich hat sich der 
		Aufsteiger, nach seinen anfänglichen Erfolgen der ersten Spieltage, 
		durch eine kleine Niederlagenserie gen Tabellenkeller manövriert. 
		Während es also auf Schalke scheinbar bergauf geht, stecken die 
		Ziegenköpfe um Ex-Austria-Coach Stöger (noch so eine Sache…) in der 
		Krise. Und es gibt doch bekanntlich keinen besseren Aufbaugegner als 
		meinen S04! So ging es also per 302 den gewohnten Weg Richtung Berger Feld. Nach 
		langer Zeit der Abstinenz und Aufenthalten in den Randblöcken der 
		Nordkurve, fand ich mich mal wieder in N4 wieder. Auf dem Weg zur Arena 
		merkte man bereits, dass die Cops nicht unbedingt weniger Material 
		aufgefahren haben, als beim eigentlichen Derby. Schildkröten, spezielle 
		Anfahrtswege rund um die Arena und zu allem Überfluss ein Hubschrauber, 
		der die Arena umkreiste. In der Kurve war die Stimmung leider nicht ganz 
		so hitzig, wie sie hätte sein müssen. So oft es Dennis und Kanne auch 
		ansprachen, so richtig mochte ein Großteil der Kurve wohl nicht 
		verstehen, wer uns da gegenüber steht. Zumindest die elf Mannen auf dem 
		Platz hatten Lust und gaben Gas. Mit der viel zitierten breiten Brust 
		aus dem siegreichen Spiel in Maribor, welches den Achtelfinaleinzug in 
		der Königsklasse bedeutete, setzte man die Gäste von Beginn an unter 
		Druck. Köln fand nicht ernsthaft statt und Schalke kombinierte sich 
		immer wieder gefällig vors Tor der Gäste. Blöderweise vergaß man bei all 
		dem schönen Ballgeschiebe das Tore schießen. Nach acht Toren in den 
		letzten zwei Bundesliga-Spielen war es schon komisch mit anzusehen, wie 
		wenig Mut die Schalker Offensive im Abschluss zeigte.
		 Nichtsdestotrotz war man so 
		feldüberlegen, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis der Mythos 
		in Führung ging. Was mich so sicher machte? Aus einer stabilen Defensive 
		baute der S04 das Spiel immer wieder ansehnlich auf und erarbeitete sich 
		Chancen. Di Matteos 3-5-2-System gefällt mir dementsprechend immer 
		besser. In Halbzeit eins reichte es trotzdem nicht für ein Schalker Tor. Blöderweise trafen die Gäste in Person von Ujah 
		direkt mit Wiederanpfiff. Viel unverdienter geht es nicht. Eine kurze 
		Unachtsamkeit in der Defensive wurde hier sofort bestraft, ohne dass man 
		jemandem die direkte Schuld geben kann. Die Affen im Gästeblock freuten 
		sich und in der Nordkurve traute man seinen Augen aufgrund des 
		Rückstandes nicht. Danach kam es knüppeldick. Köln konterte und 
		erarbeitete sich weiter Chancen. Nachdem der erste Torschuss der Kölner 
		auf Anhieb saß, bekamen sie nach 67 Minute einen – wohl berechtigten – 
		Strafstoß zugesprochen. Der zuvor wirklich starke Höwedes zerrte etwas 
		zu heftig und Lehmann nahm das Geschenk aus elf Metern dankend an. 0:2. 
		Nun war es äußerst schwer die Kurve zu motivieren. Trotz gleichzeitigem 
		Rückstand der Zecken in Berlin und stimmungsvollen „Wilde Horde - 
		Apfelschorle“-Gesängen, war man dann doch eher enttäuscht. Man fühlte 
		sich irgendwie ungerecht behandelt. Die Knappen auf dem Rasen kämpften 
		indes weiter und drängten auf den Anschluss. Bis auf den zu oft 
		verpassten Torabschluss, machten die Jungs vieles richtig. Kurz vor 
		Schluss keimte dann noch Hoffnung auf, als der eingewechselte Youngster 
		Sane per Kopf nach genialer Uchida-Flanke traf. Leider reichte es nicht 
		mehr. Der Anschlusstreffer kam einfach zu spät und so musste man die 
		drei Punkte abgeben und schweren Herzens ausgerechnet den Kölnern in den 
		Koffer packen. | ||
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