SPIEL #484
Sportfreunde Baumberg vs. TuRU Düsseldorf 0:2 (0:2) |
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14.12.2014 - Stadion Sandstraße, Monheim | ||
160 Zuschauer | ||
Oberliga Niederrhein - 17. Spieltag 2014/2015 | ||
Tore: 0 : 1 Patrick Dertwinkel (29.) 0 : 2 Kevin Joao Lobato (40.) |
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Der erste freie Sonntag nach dem Abschluss der
Hinrunde mit Vöde wollte gut geplant sein. So fassten Daniel, Mike und
ich früh einen Belgiendoppler für diesen Tag ins Auge. Irgendwann
verflüchtigten sich die Belgienpläne aus verschiedenen Gründen, sodass
wir ganz bodenständig mit der Oberliga planten. In der kalten Jahreszeit
ist es ja mit Sicherheit keine verkehrte Idee etwas kürzer zu treten.
Zuerst wollte ich nach Hilden, dann mit Mike nach Stadtlohn, da er schon
in Hilden war und später mit Mike und Daniel nach Beckum, da Daniel
schon in Stadtlohn war. Am Ende sagten meine beiden Mitstreiter ab,
sodass ich mir wieder etwas überlegen musste. Zuerst führte mich mein
Weg am Sonntagvormittag jedoch zur Vöder A-Jugend, die bei Adler Riemke
antrat. Zusammen mit Patrick, der verletzt aussetzten musste, sah ich
ein gutes Spiel der Vöde, die sich mit mehreren C-Junioren im Aufgebot,
sehr gut verkaufte. Auch wenn man die Partie schlussendlich verlor,
konnte und musste man aufgrund der angespannten Personallage mit der Art
und Weise Fußball zu spielen zufrieden sein. Mit dem Abpfiff ging es für
mich sofort weiter Richtung Düsseldorf. Ich entschied mich gegen Beckum
und Stadtlohn und ließ auch Hilden links liegen. Ich entschied mich beim
Frühstück für einen neuen Plan. Und dieser Plan führte mich nach Monheim
an den Rhein. Genauer gesagt zum Ortsteilklub SF Baumberg. Der
Baumberger Sportplatz, der keinen Ausbau besitzt, liegt in einer recht
schicken Wohngegend in unmittelbarer Rheinnähe. Nicht schlecht, was für
Karossen sich hier aneinanderreihen. Der Ground mit dem schönen Namen
„Mega-Stadion“, war dann wie gesagt weniger „mega“, als es der Name
vermuten lässt. Dafür war das Wetter schon seit dem Vormittag in
Bestform und brachte auch die Spieler beim Aufwärmprogramm ins
Schwärmen. Das heutige Spiel zwischen den Sportfreunden und
TuRU Düsseldorf war für beide Teams so etwas wie ein Sechs-Punkte-Spiel.
Die Hausherren stehen mit dem Rücken zur Wand und auch die Elf aus
Oberbilk muss eher nach unten als noch oben schauen. So strotze das
Spiel anfangs auch vor Kampf und Krampf, anstatt vor spielerischer
Lockerheit. Die leicht favorisierten Gäste stellten sich dabei etwas
besser an und waren vor allem durch Standards brandgefährlich. Mit
freundlicher Mithilfe der tief stehenden Sonne, brachte man den Keeper
der Baumberger des Öfteren in Verlegenheit. TuRUs Patrick Dertwinkel
nutzte die Sonne um einen Freistoß aus 30 Metern direkt aufs Tor zu
ziehen. Wohl eigentlich als Flanke gedacht, zog der angeschnittene Ball
an Freund und Feind vorbei, setzte im Strafraum auf und zappelte im Netz
(30.). Bitter für die Sportfreunde und den Schlussmann, der in dieser
Situation natürlich nicht gut aussah. Beim 2:0 für die Gäste kann man
Torwart Bergen indes keinen Vorwurf machen. Ein abgefälschter
Distanzschuss senkte sich unhaltbar ins Netz und brach vorerst den
Willen der Sportfreunde. In der Halbzeit zofften sich dann einige der
Baumberg-Fans, die sich hinter einer „Baumberger Jungs“-Fahne in
unmittelbarer Nähe zu mir versammelten. Einer der „Jungs“ hatte
scheinbar keinen Bock mehr und haderte vor allem mit der mangelnden
Einstellung der Blau-Weißen. Die Mädels der „Jungs“ konnten ihn jedoch
überzeugen weiterzumachen. Weitermachen hieß in diesem Fall für die
kleine Truppe viel Getrommel, etwas Singsang und oftmals ziemlich hohles
Gepöbel. Naja, immer noch besser als der „Mob“ der Düsseldorfer, der
zwar Zaunfahnen und Schwenker im Gepäck hatte, sich aber zu keiner Zeit
Gehör verschaffte. Dann kann man es auch sein lassen, denke ich. Während ich eine nicht unbedingt leckere, dafür
aber günstige Bratwurst naschte, versammelte sich auf einmal ein Pulk
Düsseldorfer um mich. Die zweite Hälfte war bereits im Gange und neben
mir stand der Co-Trainer der Gäste. Auf der gegenüberliegenden Seite der
Trainerbänke, steuerte er seine jungen Verteidiger wie mit einem
Joystick über den Platz. Alles, um den Sieg nach Hause zu fahren und den
teilweise vorhandenen Übereifer der Jungspieler in der Defensive zu
bremsen. Sie blieben hinten und ließen nur wenige Chancen zu. Da man
vorne jedoch keine, der sich ergebenden guten Möglichkeiten nutzte,
hatte man mit der Zeit das Glück auf seiner Seite. Baumberg traf vorne
nur den Pfosten und rannte somit ertragslos an. In der letzten halben
Stunde spielten die Hausherren zudem nur noch zu zehnt, da man
blöderweise eine rote Karte fürs Nachtreten kassierte. Ein neues Kapitel
aus dem Lehrbuch „Wie schwäche ich mein Team“. Es blieb also beim 0:2
aus Sicht der weiterhin arg abstiegsbedrohten Hausherren. Da das Spiel
abgepfiffen war und auch die Sonne hinter den Häusern verschwand, war es
höchste Zeit aufzubrechen. Der Kick war zwar nicht grandios und bleibt
mir wohl auch nicht unbedingt in Erinnerung und trotzdem war es eine
gute Sache und sicherlich nicht die falsche Wahl, an diesem sonnigen
Nachmittag nach Monheim zu düsen. |
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