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SPIEL #490

Eendracht Aalst vs.
KAS Eupen
1:2 (0:1)
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  18.01.2015 - Pierre Cornelisstadion, Aalst  
  2.500 Zuschauer  
  Division 2 - 22. Spieltag 2014/2015  
     
  Tore:
0 : 1 Akram Afif (38.)
1 : 1 Daniel (66.)
1 : 2 Guy Dufour (85.)
 
     
 
     
(Stadionheft fehlt)
 
 
 
 
 
 

Ganz entspannt und in aller Ruhe starteten Mike und ich in den Sonntag, der mit zwei Spielen auf uns wartete. Unsere nicht vorhandene Eile war dabei sicherlich zu großen Teilen dem Regen geschuldet, der wild gegen das Fenster peitschte. Doch es half ja alles nichts, im Nassen brachen wir also Richtung Flandern auf. Sonderlich schwer fiel uns der Abschied nicht, da der Großraum Lille nicht unbedingt zu den schönsten Flecken der Erde zählt. In gemächlichem Tempo passierten wir Kortrijk und Gent und fuhren Nahe Aalst von der Autobahn ab. Hier nutzte ich dann gleich die Möglichkeit die 7.000-Einwohner-Gemeinde Nieuwerkerken zu besuchen. Viel hat der verschlafene Ort nicht zu bieten, er ist aber immerhin der Drehort einer der größten Filme aller Zeiten. Leider konnte ich jedoch keine Gebäude oder Straßenzüge aus „Die Beschissenheit der Dinge“ wiedererkennen. Schade, aber der Wille war zumindest da.  Wie abgesprochen hörte es dann auch auf zu regnen, als wir im nahegelegen Aalst ankamen und unser Auto am Rande der Innenstadt abstellten. Bei nun passablem Wetter durchquerten wir die streckenweise wirklich hübsche Innenstadt. Abermals vom Hunger getrieben, beäugten wir mit einem Auge die Sehenswürdigkeiten und suchten mit dem anderen nach einer Frituur. Da es zwar einige Imbisse gab, diese aber durch die Bank geschlossen waren, kehrten wir in ein recht edles Lokal ein. Bei leckerem belgischen Pale Ale bestellte ich mir noch ein – wie sich später herausstellte – viel zu teures Mittagessen. Die Atmosphäre in dem gemütlichen Lokal war es dann aber auch fast Wert. Wir verbrachten die Zeit also sehr angenehm und brachen im Anschluss zum Pierre Cornelisstadion auf. Der Ground liegt schön in einem Wohngebiet und löste somit eine gewisse Vorfreude in uns aus.

Nach einem kurzen Plausch mit dem Busfahrer der Gäste aus dem deutschsprachigen Grenzstädtchen Eupen, aus welcher die Gastmannschaft des heutigen Spiels kam, passierten wir die Einlasskontrollen des altehrwürdigen Grounds. Im Stadion wurden wir dann allerdings schnell enttäuscht. Unsere Tribüne fanden wir nicht so vor, wie wir sie von Bildern aus dem Internet kannten. Wo früher scheinbar eine massive Tribüne war, steht heute ein herzloser Bau aus Stahlgerüst und Folie. Als wäre das nicht traurig genug, war die Stehtribüne sinnloserweise gute zehn Meter vom Spielfeld entfernt. Der Raum zwischen Tribüne und Spielfeldbegrenzung wurde zudem von Flatterband und akribischen Ordnern beschützt. Genug zum enttäuschenden Stadion. Wenden wir uns dem Spiel zu. Die Zweitligapartie versprach eine gewisse Qualität, da sich mit Aalst und Eupen zwei Teams aus der oberen Tabellenhälfte messen sollten. Wer hier Favorit war, die Truppe mit Heimvorteil oder die sportlich vielversprechendere Elf aus Eupen, war schwer zu sagen. Die Gäste vom Kehrweg konnten diese Frage kurz vor der Halbzeit beantworten. Aus dem Nichts erzielte Afif nach 38 Minuten das 1:0 für die in gelb-rot spielenden Gäste. Seinen Treffer feierte der aus Katar stammende Stürmer mit einem Tänzchen vorm spärlich gefüllten Gästeblock. Die erste ernsthafte Chance in  einer schwachen Partie bescherte uns also den oft zitierten „Türöffner“.

Während in der ersten Halbzeit Stimmung und Spiel enttäuschten, sollte sich zumindest letzteres ändern. Eendracht Aalst fand nun auch besser ins Spiel und drückte merklich Richtung Tor der Gäste. Während sich die Hausherren abmühten, wurden Mike und ich von einem unserer Nebenmänner belustigt, der uns mit seiner herrlichen Lache faszinierte. Zudem wurden wir von einem niederländischen Hopper aus Den Haag angesprochen, der uns als seinesgleichen enttarnte und ebenfalls bei „Footballfans“ angemeldet ist. Während wir zeitweise angeregt Erfahrungen austauschten, verwertete Aalst‘ Daniel einen eigentlich zu langen Ball sehenswert zum 1:1-Ausgleich. Nun kam auch etwas Stimmung in die Bude. Das Spiel blieb im Anschluss auf dem hohen Niveau, das nach der Pause herrschte und bescherte uns viele Chancen. Zwei gute Freistoßmöglichkeiten auf beiden Seiten blieben ungenutzt, ehe ein schneller Konter den Gästen den 2:1-Treffer ermöglichte. Der, vom mitgereisten Eupener Anhang euphorisch gefeierte Treffer, brachte den Gästen zugleich den Sieg und drei Punkte im Kampf um die Aufstiegsränge. Während der STVV an der Tabellenspitze einsam seine Runden dreht, positioniert sich Eupen somit gut in der Gruppe direkt hinter dem Spitzenreiter. Wie schon in Mouscron suchten Mike und ich nach dem Spiel direkt die nächstgelegene Frituur auf. Dort gab es wieder reichlich Pommes und lecker Mexicano bei sehr freundlichen Gastgebern. Völlig vollgefressen waren wir noch nicht am Ende unserer Tour und setzten die Reise weiter fort ins unweit entfernt gelegene Lokeren.

 
 
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