SPIEL #493
FC Schalke 04 vs. Hannover 96 1:0 (1:0) |
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31.01.2015 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
61.646 Zuschauer | ||
1. Bundesliga - 18. Spieltag 2014/2015 | ||
Tore: 1 : 0 Marco Höger (32.) |
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(Ticket fehlt) | ||
Knappe 40 Tage ruhte die Bundesliga rund um den
Jahreswechsel. Auf Schalke begann die Rückrunde am Samstag um 15:30 Uhr
und somit am Folgetag der überraschenden 1:4-Niederlage der schier
unbesiegbaren Bayern in Wolfsburg. Königsblau startete indes gegen
Hannover 96. Die Hannoveraner fanden sich vor der Winterpause
erwartungsgemäß im Tabellenmittelfeld wieder. Für Schalke ist
Sechsundneunzig jedoch beileibe keine Laufkundschaft. Dies mussten die
Knappen gleich zum Saisonstart spüren, als man, nach einer Führung, noch
mit 1:2 am Maschsee verlor. In die Rückrunde wollten meine Blauen
natürlich erfolgreicher Starten. Dafür setzte Coach Di Matteo durchaus
überraschend auf Neuzugang Nastasic und Afrika-Cup-Teilnehmer
Choupo-Moting in der Startformation. Dafür blieben unter anderem Boateng
und Matip auf der Bank. Ich studierte die Aufstellung interessiert,
während ich vor der Nordkurve auf Steven wartete, der eine meiner
Dauerkarten für das Spiel abnahm. Blöderweise lief auf der
Stadionanfahrt bei der Bogestra so einiges schief, sodass Steven erst
gut 40 Minuten vor Spielbeginn an der Arena auftauchte. Wir stellten uns
in die immer länger werdende Schlange vor den Einlasskontrollen und
mussten uns später mit einem weniger prallen Platz im Block K begnügen.
Als zuerst das Steigerlied und wenig später „Blau und Weiß wie lieb ich
dich“ ertönten, konnte die Rückrunde also beginnen. Schalke war in den
letzten Jahren ein Rückrundenteam und im besten Fall sollte auch heute
der Grundstein für eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte gelegt werden. Wer ein sofortiges Feuerwerk auf dem Rasen
erwartete, wurde dann leider enttäuscht. Das Spiel gewann anfangs nur
schwer an Schwung und sowohl auf Seiten der Hausherren, als auch bei den
Gästen ging wenig, was man hier erwähnen müsste. Zumindest machte die
euphorische „Endlich-wieder-Fußball“-Stimmung in der Nordkurve Bock auf
mehr. Hier ging richtig was und das, obwohl die Hannoveraner bekanntlich
aufgrund ihrer katastrophalen Vereinsführung auf Support verzichteten
und somit keinen Gegner auf den Rängen darstellten. Sportlich tat sich
der S04 schwerer mit den zähen Hannoveranern. Es dauerte bis man so
langsam Gefahr ausstrahlen konnte und die ersten Chancen kreiert wurden.
Mit einer dieser Chancen erzielte Höger in einer Schalker Druckphase das
1:0. Fuchs‘ flache Hereingabe nutzte der Mittelfeldspieler um trocken
abzuschließen und das königsblaue Herz hochleben zu lassen (32.). Das
war doch was! Leider schaffte es Schalke nicht, die darauffolgende
starke Viertelstunde, für ein weiteres Tor zu nutzen. Auch wenn es mit
dem 2:0 zur Halbzeit nicht klappte, fand ich die Leistung durchaus
ansehnlich und passabel und ich hatte wenig Zweifel daran, dass Schalke
hier heute gewinnt. Als ich später mit Ingo und Co. auf der Arbeit über die Partie redete, musste ich merken, dass ich meine positive Meinung vom Spiel wohl recht exklusiv hatte. Mir machte das oft gut durchdachte Schalker Spiel wirklich Spaß. In der ersten Partie nach der Winterpause klappt nun mal nicht alles und ich war froh, dass zumindest einiges klappte oder wenigstens gute und kreative Ansätze zu sehen waren. In Hälfte zwei ging es dann recht hoch her. Für Schalke rettete Giefer stark, bevor eine weitere Hannoveraner Chance an dem Drill des Balls scheiterte, der sich beim Aufprall vor der Torlinie glücklicherweise dagegen entschied, ins Schalker Tor zu springen. Auf der anderen Seite prüfte Nastasic, der Neuzugang von ManCity, Zieler und konnte fast sein erstes Tor im ersten Spiel für Blau-Weiß feiern. Weitere Schalker Chancen ließ vor allem der enttäuschende Huntelaar liegen. Nach seiner Einwechslung konnte überraschenderweise ausgerechnet der zuvor oft fußlahme Boateng überzeugen und mich und Steven des Öfteren zum Staunen bringen. Während Schalke die Führung mehr oder weniger glücklich und in meinen Augen trotzdem mehr als verdient über die Runden brachte, erledigte der Hunter einen Bärendienst für sein Team. Fünf Minuten vor Schluss trat er recht unmotiviert und wohl aus Frust, einen Roten um. Kein Kavaliersdelikt und völlig unnötig, aber sicher auch keine sechs Spiele Sperre wert, wie das DFB-Sportgericht zuerst entschied. Die „lieben“ Götzes, Hummels, Schweinsteigers und Müllers dieser Welt, hätten wohl nur zwei Spiele von der Tribüne beobachten dürfen. Abgesehen von Hunters Aussetzer, war das doch fürs Erste ein guter Start ins königsblaue Jahr 2015. Ich verabschiedete mich mit dem Schlusspfiff von Steven und verließ die Arena ungewohnt schnell um im Anschluss nach Duisburg zu düsen. Mit einem Sieg im Rücken konnte ich den Abend dann genießen, während die Spieler wohl schon das Topspiel der englischen Woche gegen den FC Bayern im Kopf hatten. |
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