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SPIEL #495

logo_schalke FC Schalke 04 vs.
Borussia Mönchengladbach
1:0 (1:0)
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Website   Website
  06.02.2015 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen  
  61.973 Zuschauer  
  1. Bundesliga - 20. Spieltag 2014/2015  
     
  Tore:
1 : 0 Tranquillo Barnetta (11.)
 
     
(Ticket fehlt)
     
   
     
 

Einen Punkt gewonnen oder zwei Punkte verloren? Diese Frage stellten sich viele Schalker nach dem 1:1 in München und auch ich wurde mehrfach nach meiner Meinung gefragt. Ich habe das Spiel zwar nicht gesehen und sage trotzdem, dass man gegen Bayern immer Punkte gewinnt und nie verliert. Egal ob man lange Zeit gegen zehn Mann spielt und einen Elfer versemmelt. Somit finde ich diese Frage durchaus müßig. Zudem stand nur drei Tage nach der Partie bei den Bayern mit der Borussia aus Mönchengladbach ein echter Hochkaräter auf der Matte. Mit der Empfehlung als Tabellendritter sollten die Fohlen selbstbewusst zum Top- und gleichzeitig Freitagabendabendspiel auf Schalke anreisen. Somit war der Fokus klar ausgerichtet und auch ich freute mich auf dieses sportlich interessante und stimmungsvolle Duell. Da sich das Kräfteverhältnis Schalke/Gladbach bei mir auf der Arbeit ungefähr die Waage hält, hatte das Spiel für mich sogar ein gewisses Geschmäckle. Per Tram machte ich mich also auf den Weg nach Gelsenkirchen. An der Arena angekommen wunderte mich dann sogleich die ungewöhnlich hohe Polizeipräsenz. Klar, Gladbach bringt immer viele Schlachtenbummler mit, besonderes Aggressionspotenzial besteht zwischen beiden Kurven in der Regel nicht.  Ansonsten lief alles normal und ich fand mich irgendwo im Herz der Nordkurve ein und entging somit der Eiseskälte rund um die Arena.

Während ich geduldig den Kreisel las, blickte ich ab und zu aufs Telefon, um zu gucken ob die heutige Aufstellung schon getwittert wurde. Zwischen vielen sinnlosen Tweets fanden sich dann immer wieder Nachrichten, die von einer Bombendrohung für die Partie berichteten. Zusammen mit meinem jungen Blocknachbar verfolgte ich die Lage und das Ganze war sehr verworren. Offiziell gab es in der Arena keine Meldungen und trotzdem sprach sich die Lage natürlich im Block herum. Es war von verschärften Einlasskontrollen, Kofferraumdurchsuchungen, Mobilmachung der Einsatzkräfte und Hubschraubern die Rede. So unangenehm und bedrohlich das Ganze war, so sehr vertraute ich dem Verein bei der Einschätzung der Gefährdungslage. Trotzdem war die Situation schon angespannt und einem wurde durchaus flau im Magen.  Mein Nachbar entschied sich dann sogar die Arena mit seinem jüngeren Bruder zu verlassen, um lieber auf Nummer sicher zu gehen. So weit ging ich nicht, da ich das Bedrohungsszenario zwar aufnahm, jedoch nicht überbewertete. So wurde die Partie schlussendlich zehn Minuten später angepfiffen. Komischerweise war die Stimmung recht normal und die Mannschaften wurden euphorisch nach vorne gepeitscht. Obwohl die Nordkurve munter loslegte, musste man auch des Öfteren den teils sehr lauten Gladbachern die Oberhand in der Arena lassen. Mit Quillos Treffer aus der 11. Spielminute verstummten die Fohlen jedoch vorerst. Aus dem Nichts nutzten zuerst Kirchhoff und dann Boateng den Fehler von Ex-Schalker Raffael, sodass Barnetta locker den Fuß in die Boateng-Flanke hielt und die Schalker Führung markierte. Ein unglaublich wichtiger Treffer, den Schalke clever und konsequent verteidigte. Vom sicheren Startelf-Debütant Wellenreuther im Tor bis zum unglaublich agilen Höger, waren alle Blauen auf der Hut.

Spätestens zur Halbzeit hatte sich dann auch der letzte Gedanke an die Bombendrohung verflüchtigt. Mein Nachbar, der die Arena scheinbar vor Anpfiff verlassen hatte, fand wieder zurück in den Block und bestätigte meine Gedanken, weil wohl mittlerweile von offizieller Seite Entwarnung kam. Da die Königsblauen es verpassten aus einigen weiteren Chancen in Halbzeit eins ein weiteres Tor zu erzielen, mussten wir Fans weiter Hoffen und Bangen. Natürlich versuchten die Gäste nun mehr gegen das Schalker Bollwerk und legten einen Gang zu, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Mir machte die Partie, trotz der oft nicht unbedingt atemberaubenden Spielweise, durchaus Spaß. Schalke spielte, wie schon zuvor beschrieben, unspektakulär aber auch unglaublich kompakt. So rettete man den knappen Vorsprung ins Ziel und schob sich vorerst am heutigen Gegner vorbei auf den dritten Platz. Schalke auf Champions-League-Kurs, wat willste mehr? Schon komisch, was für Stimmen nach dem Spiel aus Gladbacher Kreisen kamen. Da gab es doch ernsthaft Spieler, die sich vor die Presse stellten und sagten, hier hätte für die Fohlen mehr herausspringen müssen. Ich für meinen Teil habe ein Spiel mit starken Schalkern und schwachen Gladbachern gesehen. Im Übrigen geleitet von einem sehr überzeugenden Referee Wolfgang Stark. So etwas muss ja auch mal erwähnt werden, da man ja sonst meist meckert. Heute gab es dafür jedoch absolut keinen Grund. Zufrieden brachten mich die Bogestra und später mein Auto zurück nach Wattenscheid, wo ich fünf Stunden später vom Wecker aus dem Schlaf gerissen wurde, um weiter nach Frankfurt zu reisen.

 
     
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