SPIEL #497
FC Schalke 04 vs. Real Madrid 0:2 (0:1) |
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18.02.2015 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
54.442 Zuschauer | ||
Champions League - Achtelfinale 2014/2015 | ||
Tore: 0 : 1 Cristiano Ronaldo (26.) 0 : 2 Marcelo (79.) |
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(Ticket fehlt) | ||
Und jährlich grüßt Real Madrid. Wie schon im
letztjährigen Champions League-Achtelfinale treffen meine Knappen auf
die Königlichen. Mit Real sollte also die beste Mannschaft der Welt und
der gleichzeitige Titelverteidiger der Königsklasse in Gelsenkirchen
gastieren. Ein Grund zur Freude? Um ehrlich zu sein, waren meine Gefühle
gemischt. Einerseits wusste man, bei allem Optimismus, dass die Chance
auf ein Weiterkommen verschwindend gering ist. Andererseits sieht man
seine Mannschaft im Duell mit Weltstars wie Ronaldo, Bale und Benzema.
Wenn man ehrlich ist, sind das schon die Leckerbissen, mit denen man
sich für die vielen sinnlosen Spiele gegen Hoffenheim, Paderborn, Mainz
und Co. belohnt. Nichtsdestotrotz wäre eine Partie in Krasnodar auch mal
was Feines. Ich glaubte nicht, dass sich die 1:6-Klatsche aus dem
Vorjahr wiederholen würde und machte mich guten Mutes auf den Weg zur
Arena. Dort war ich mit Marc und Steffi verabredet, die zu meiner
Überraschung sogar noch Laui mit im Gepäck hatten. So schnackten wir
ausgiebig vor der Nordkurve und später an der 1000-Freunde-Mauer, ehe es
endlich in die Donnerhalle ging. Blöderweise hatten wir vier die
unterschiedlichsten Tickets für die Nordkurve, sodass wir ein wenig
improvisieren mussten. Mit Schleuserei und Dreistigkeit schafften wir es
schlussendlich alle in Block K. Den ersten Nervenkitzel des Abends haben
wir also bravourös überstanden. Die „Partie des Jahres“ läutete die Nordkurve mit
einer sehenswerten Choreo getreu dem Monat „…Uns‘re Fahnen weh‘n!“ ein.
Auch ich durfte trotz verstauchter Hand mitwirken und schwenkte eine
weiße Fahne, die Teil eines schönen Gesamtbildes aus eben jenen Fahnen,
Konfetti und Pilsdeckchen wurde. Um es gleich vorwegzunehmen, die
Madrilenen glichen über die gesamte Spieldauer eher einem Opern- als
einem Fußballpublikum. Umso größer war die Vorfreude im Rest der Arena,
die mächtig loslegte und die Mannschaft vom Anpfiff an nach vorne
peitschte. Geil. Ebenso geil war die Leistung meiner Königsblauen gegen
das in pink spielende (sic!) Starensemble aus der spanischen Hauptstadt.
Da umkurvte unsere 12 Marco Höger galant die Gegner und Huntelaar
fackelte den ersten Ball gefährlich auf das von Casillas gehütete Tor.
Wie auch in den letzten Partien, agierte Schalke aus einer starken
Defensive heraus und setzte immer wieder kleine Nadelstiche. Es machte
richtig Laune und nach einigen Minuten fragte ich Marc, ob Real Madrid
die in blau spielende Mannschaft wäre. Bis dato war von Ronaldo und Co.
bis auf einige lächerliche Flugeinlagen auf Bodenhöhe wenig zu sehen.
Bis zur 26. Minute hatte Schalkes Defensivverbund Real also komplett im
Griff. Bis zur 26. Minute, in der Aogo Madrids Carvajal Platz zum
Flanken ließ und dieser Ronaldos Kopf zum 0:1 fand. Erstmals pennte
„CR7s“ Bewacher Matip und gleich klingelte es im Kasten der Knappen.
Bitter, bitter, bitter. Bis zur Halbzeitpause verließ Schalke dann ein
wenig der Mut und sowohl auf dem Rasen als auch in der Arena wurde es
merklich ruhiger. Die Hausherren mussten zu allem Überfluss nach einer
guten halben Stunde auf Knipser Hunter verzichten, der
verletzungsbedingt raus musste und von Youngster Platte ersetzt wurde.
Platte, der gerade 19 Jahre alt wurde und ganze zwölf Bundesligaminuten
(nicht Spiele!) auf dem Buckel hat, durfte sich also eine Stunde mit
Pepe und Co. messen. Eine Geschichte wie aus einem Märchen. Mit einer
Weltklasse-Parade parierte Schalkes zweiter „Bubi“ Wellenreuther einen
brandgefährlichen Ronaldo-Freistoß, sodass es mit einem knappen
0:1-Rückstand in die Pause ging. Irgendwie hatte man das Gefühl, hier
wäre schon nach 45 Minuten mehr drin gewesen, da sich die Schalker Elf
klasse präsentierte und durchaus mithalten konnte. Bis zur 74. Minute blieb das auf dem Platz
dargebotene Gekicke recht mau. Beide Teams kamen immer mal wieder zu
kleinen Chancen, wobei keine Möglichkeit ernsthaft gefährlich wurde, bis
es auf einmal im Real-Strafraum richtig brenzlig wurde. Boateng flankte
wunderschön auf Uschi, der auf Platte ablegte und dieser die Kugel gegen
die Latte jagte. Casillas hätte nicht den Hauch einer Chance gehabt
dieses Geschoss zu parieren. Fünf Minuten später versenkte dann Marcelo,
abermals mehr oder weniger aus dem Nichts, mit seinem schwachen Fuß den
Ball unhaltbar zum 0:2. Es war wirklich schade. Der S04 und vor allem
Coach Di Matteo wurden im Anschluss an die Partie von der deutschen
Presse zu Recht gelobt, während die spanischen Zeitungen Reals Sieg als
„Spaziergang“ beschrieben. Doch das ist Schalke gegenüber mehr als
unfair, da das Spiel durchaus anders enden hätte können. Naja, es blieb
ein spannendes Match, auf welches ich mit Stolz zurückschauen werde.
Erst mal geht der Blick aber nach vorne, da ich Anfang März mit Mariano
zum Rückspiel nach Madrid fliegen werde. Die Chance aufs Weiterkommen
ist äußerst gering, aber ich sehe sie durchaus. |
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