SPIEL #504
KSK Heist vs. Royal Antwerp 1:3 (0:2) |
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14.03.2015 - Gemeentelijk Sportcentrum, Heist op den Berg | ||
1.500 Zuschauer | ||
Division 2 - 29. Spieltag 2014/2015 | ||
Tore: 0 : 1 Emrullah Güvenc (3.) 0 : 2 Stallone Limbombe (18.) 1 : 2 Geoffry Hairemans (53.) 1 : 3 Emrullah Güvenc (69.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Langsam aber sicher nähere ich mich der
Komplettierung der belgischen Profifußballstadien. Nachdem ich am
Freitagabend den doch recht dankbaren Weg nach Maasmechelen angetreten
habe, stand für den heutigen Samstag eine Tour nach Heist op den Berg
auf dem Plan. Heist liegt auf der mir so altbekannten Route zwischen
Eindhoven und Antwerpen und verlangte mir somit fahrtechnisch nicht viel
ab. Anders als am Vortag, war das Wetter jedoch sehr ungemütlich und
meine Vorfreude hielt sich dementsprechend arg in Grenzen. Die
schmackhafte Portion Fritten und Mexicano konnte mich da nur mäßig
aufheitern. Bei ziemlich ekelhaftem Regenwetter parkte ich das Auto
unweit des Stadions in der Nähe einer Pferdekoppel. Meine Dünnhäutigkeit
gegenüber dem mitteleuropäischen Winterwetter, die auf den wohltuenden
Sonnenstrahlen in Madrid beruhte, konnte ich also nicht ablegen. Das am
Stadioneingang gekaufte Ticket verstaute ich also schnellstmöglich in
der Brieftasche, um es vor dem Regen zu schützen und betrat das doch
recht weitläufige Gelände. Der bezahlte Fußball hatte im „Gemeentelijk
Sportcentrum“ noch keine ernsthaften Spuren hinterlassen. Während dies
in anderen Spielstätten gerade den Reiz ausmacht, fühlte ich mich hier
wie in den absoluten Niederrungen des Amateursports. Irgendwie wurden um
den Hauptplatz und die kleine Haupttribüne einige kleine Zusatztribünen
geschustert. Schön war das nicht und versprühte irgendwie wenig Charme.
Von meinem Platz auf der Haupttribüne nahm ich zumindest anerkennend zur
Kenntnis, dass der provisorische Gästeblock auf der gegenüberliegenden
Längsseite richtig gut gefüllt war. Das Ding war sogar überfüllt, sodass
viele Antwerpener im Regen stehen mussten. Back to the roots, echter
Fußball und so, aber trotzdem eher ungemütlich. Auch auf der
Haupttribüne, mit ihren 15 Euro Sitzplätzen auf zwei Holzplanken,
regnete es kräftig rein. Zumindest begann das Spiel dann richtig gut. Die
favorisierten Gäste aus der größten Stadt Belgiens wurden ihrer Rolle
früh gerecht und trafen nach drei Minuten zum 0:1. Emrullah Güvenc
empfing einen schönen Pass in den Raum, drehte sich glücklich und halb
verstolpernd am Gegenspieler vorbei und schob den Ball ins Eck. Dass auf
dem wirklich katastrophalen Geläuf überhaupt Fußball gespielt werden
konnte, verwunderte mich dann doch und so war ich über jeden Pass etwas
überrascht, der dann doch den Mitspieler erreichte. Trotz des nicht sehr
ansehnlichen Spiels, bejubelten die Gästefans natürlich das Führungstor
und die überlegene Spielweise ihres Teams. Neben der bloßen Masse
wussten mich die Antwerpener durch viele Zaunfahnen, einige Gesänge und
zwei gezündete Blinker durchaus zu überzeugen. Von den Fans des KSK
Heist hörte ich leider nichts. Die wiederum maue Leistung des Heimteams
machte jedoch auch wenig Hoffnung auf einen positiven Spielausgang.
Besser wurde es dann diesbezüglich mit dem zweiten Treffer der Gäste
auch nicht. So fasste sich Antwerpens „Verteidiger mit Supernamen“
Stallone Limbombe ein Herz aus 20 Metern und traf per Aufsetzer trocken
ins Eck. Schon eine schöne Bude auf dem durchnässten und unebenen Grund,
der eigentlich prädestiniert für Rumpelfußball war. Vor der Halbzeit gab
es dann noch einen Pfostentreffer der Gäste und die einzig gute Chance
der Hausherren, in der zwar der Torwart umspielt werden konnte, der Ball
den Weg ins Tor jedoch trotzdem nicht fand. So blieb es zur Pause beim
leistungsgerechten 0:2, das dann den Umständen entsprechend eigentlich
doch gar nicht so schlecht war. Im zweiten Durchgang verzogen sich dann die
Regenwolken und auch auf der Tribüne ließen einem die kuschelnden
Sitznachbarn etwas mehr Platz. Schließlich konnte man nun auch wieder in
den vorderen Reihen Platz nehmen, ohne klitschnass zu werden. Anders als
erwartet, legten die Gäste das Spiel nun nicht in trockene Tücher und
ließen Heist etwas kommen. So ergaben sich einige Chancen für die
Hausherren. Nach 53 Minuten tänzelte Heists Hairemans in der
gegnerischen Hälfte herum und wusste mit dem Ball wenig anzufangen. Die
ersten Zuschauer pöbelten bereits hämisch über den Mittelfeldspieler,
der seine Karriere beim heutigen Gegner aus Antwerpen begann, als dieser
plötzlich abzog und zum 1:2-Anschlusstreffer traf. Nicht schlecht. Da
die Gäste jedoch nach nur etwas mehr als zehn Minuten durch einen sicher
verwandelten Elfmeter den alten Abstand wieder herstellten, währte die
Freude nur kurz. Ich hatte auch noch einen kleinen Auftritt, als ich
kurz vor dem Abpfiff, ich habe mich bereits in Richtung Ausgang bewegt,
den Balljungen mimen durfte und einen Ball zurück ins Feld spielte. Dass
ich dabei aussah, als hätte ich zum ersten Mal in meinem Leben einen
Fußball am Fuß, lassen wir hier mal unerwähnt. |
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